ich verzweifel hier an einem Fallbeispiel.
Der Patient hat COPD, HI, UC.
Nach starker Dys mit Todesangst wurde ein akutes Lungenö diagnostiziert.
Patient beschreibt pfeifende Lunge, ständiges Husten mit Gefühl, dass es ihm dabei die Lunge zerfetzt (hohe Schleimsekretion). Keine Luft für Treppen zu steigen oder am Heimleben teilzunehmen. Er will nicht mehr leben.
So. Ich muss ein Hauptpflegeproblem beschreiben. Ich sehe das Hauptproblem in der eingeschränkten Atmung. Wäre das gefixt bzw. ihm dementsprechende Coping-Strategien vermittelt, sehe ich auch eine Chance, den Lebenswillen etc. wieder zu stärken.
Jetzt hält mich aber NANDA auf. Welche Pflegediagnose zur Atmung?!
- Es gäbe "Unwirksamer Atemvorgang" S. 260 (NANDA 2015-2017), aber im Fallbeispiel beschrieben sehe ich nur Dyspnoe als bestimmendes Merkmal. Beeinflussende Faktoren: Angst, Schmerzen. That's it.
- Oder "Unwirksame Atemwegsclearance" (S. 416). Aber: Husten vorhanden und effektiv, sonst wäre doch der Mund nicht voller Schleim? Dass es ihm dabei "die Lunge zerreißt", lässt darauf schließen, dass das Sekret recht zäh sitzt, dennoch: Clearance ist doch vorhanden? Denn wenn er mit Husten fertig ist, ist der Mund voll.
- "Beeinträchtiger Gasaustausch" (S. 236) seh ich gar nicht in dem Beispiel.
Würde mir etwas "Gröberes" wie "Beeinträchtigte Atmung" oder so wünschen.
Bin ich da zu wählerisch und Atemwegsclearance geht in Ordnung? Was denkt ihr?
Bin für jeden kleinen Stupser in die richtige Richtung dankbar.

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