keine benoteten Praxisbesuche mehr und weitere Sachen

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WhiteTara
Beiträge: 437
Registriert: Sa 15. Mai 2004, 17:35

Beitrag von WhiteTara »

@ Hendrik
Das kann gar nicht am Ausbildungsgesetz liegen, wie Fibula schon sagte!
Ich bin jetzt im 2. Jahr und bei uns gibt es 1x pro Jahr einen Praxisbesuch in Pflege und einen in Aktivierung - jeweils mit Benotung. Diese beiden Noten und die jährliche Benotung von der Praxisstellen bzw. auch den Außeneinsatzstellen ergeben dann die Zeugnisnote für die Fachpraxis.
Gibt es bei euch denn gar keine praktische Note im Zeugnis???? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Die Vorschrift mit dem qualifizierten Mentor/Anleiter finde ich dringend nötig, denn wenn eine Einrichtung ausbilden möchte, dann sollte sie auch ihre Ausbilder qualifizieren - ist schließlich kein rausgeworfenes Geld sondern eine Investition in die Zukunft!

Wie ihr euch jetzt 2 Jahre ausruhen sollt, ist mir ein Rätsel - es wird neuer Stoff gelehrt und doch sicher auch arbeiten geschrieben, externe Einsätze gemacht und so weiter. Wenn es so wäre wie du beschreibst, dann könnte man die Ausbildung ja gleich verkürzen.
Bei mir gibt es jedenfalls genug zu tun, dass ich mich nicht ausruhen kann, obwohl ich schon zu denjenigen gehöre, die nicht so viel Zeit investieren müssen, weil mir das Lernen leicht fällt.

Wenn es dich stört, dass es bei euch so luschig abläuft, dann tu einfach etwas dagegen: Zeig Eigeninitiative, lerne für dich so viel du kannst, engagiere dich für zusätzliche Sachen etc. und wenn es in der Schule zu langweilig wird, biete an, selbst Themen vorzubereiten - gegen angagierte Schüler haben Lehrer selten etwas einzuwenden.

@ Diana( warst du das?)
Wir habe gerade die Tage darüber gesprochen, wie hoch die Anforderungen in anderen Ländern sind, um eine Pflegeausbildung machen zu dürfen: In den USA und Großbritanien muss man sogar Abitur haben, um die Ausbildung machen zu dürfen, da gibt es auch ziemlich heftige Eingnungstests und ein hartes Auswahlverfahren.
Schließlich tragen wir auch eine Menge Verantwortung in unserem Beruf und da sollte ein gutes Maß an Bildung und Intelligenz nicht fehlen.


@ Dirk
Es ist sehr schade, dass es Schüler mit ihrem fehlenden Eifer inzwischen geschafft haben, dir die Freude am Ausbilderjob zu nehmen, denn ich erlebe dich hier immer selbst sehr engagiert und vermute, dass ein Schüler viel von dir lernen könnte. Ich kann deinen Frust verstehen - ich habe eine Schülerkollegin, die gerade ein Jahr wiederholt, weil sie schlichtweg zu faul war zum Lernen und Arbeiten. Mich ärgert es dann auch immer, wenn ich mit ihr zusammenarbeiten muss und merke, dass sie sich ständig drückt, nur das allernötigste erledigt. Ist einfach mühsam, wenn man immer hinterher laufen muss und sagen muss "mach mal dies, mach mal das"
In der Schule erlebe ich auch oft Mitschüler, denen es sichtlich am Interesse mangelt.
Allerdings habe ich auch schon oft gehört, dass Anleiter nicht qualifiziert sind, ihre Aufgabe nicht erfüllen und nur so nebenbei.

Wie immer liegt es an beiden Seiten, wenn die Ausbildung nicht optimal klappt!
Meine Erfahrung: Ich bin der Schüler, ich will was lernen und ich bin derjenige, der den besten Kontakt zur Schule und zur Praxis hat - also muss ich aktiv sein, damit es funktioniert. Ich muss in der Schule mitlernen, Fragen stellen, Diskussionen anregen etc. und dann muss ich in der Praxis erzählen, was in der Schule war, denn der Anleiter geht ja nicht in die Schule sondern ich, und wenn ich dann in der Praxis deutlich mache, was ich lernen will(oder laut Schule einüben soll), dann treffe ich auch in der Praxis auf offene Ohren und bereitwillige Anleiter.
Ein interessierter Schüler ist eben auch für den Anleiter eine Motivation :)
Wie man in den Wald reinbrüllt, so schallt es heraus! Desinteressierte Schüler wecken keine euphorischen Anleitungsaktionen.

Das Kunststück ist dann: Wenn es nicht klappt, wie schafft es der Anleiter, den Schüler aus der Lethargie zu locken oder umgekehrt, wie kann der Schüler seinen Anleiter fordern?

Meine eigenen Erfahrungen sind da sehr gut: Mein erster Anleiter sagte auch mal, dass er von mir mehr Nachfragen erwartet, weil er nicht erahnen kann, was ich noch nicht weiß. Und im Moment habe ich die Traumhafte Situation, dass sich schon fast mehr Menschen für meine Ausbildung engagieren und mich tatkröftig unterstützen als mir lieb ist.


LG WhiteTara

Dirk Höffken
Beiträge: 2083
Registriert: Mi 18. Jun 2003, 20:00

Motivation

Beitrag von Dirk Höffken »

Hallo WhiteTara.
@WhiteTara
@Dirk
... „Es ist sehr schade, dass es Schüler mit ihrem fehlenden Eifer inzwischen geschafft haben, dir die Freude am Ausbilderjob zu nehmen,“ ...
Haben sie nicht!!! Einen Schüler muss ich jetzt noch zum Examen bringen. Das wars dann endgültig. Allerdings nicht die Schuld der Schüler, sondern Teil meiner Lebensplanung.
@WhiteTara
... „denn ich erlebe dich hier immer selbst sehr engagiert und vermute, dass ein Schüler viel von dir lernen könnte.“ ...
Danke. Allerdings bleibt im Rückblick festzuhalten, dass ich von den Schülern sehr viel mehr gelernt habe als sie von mir.
@WhiteTara
... „Ein interessierter Schüler ist eben auch für den Anleiter eine Motivation
Wie man in den Wald reinbrüllt, so schallt es heraus! Desinteressierte Schüler wecken keine euphorischen Anleitungsaktionen.

Das Kunststück ist dann: Wenn es nicht klappt, wie schafft es der Anleiter, den Schüler aus der Lethargie zu locken oder umgekehrt, wie kann der Schüler seinen Anleiter fordern?“ ...
Ich darf es an dieser Stelle mal aussprechen: Die Ausbildungsbedingungen in der Praxis sind eine einzige Katastrophe und haben sich schon lange von der Theorie abgekoppelt. Unter den jetzigen Bedingungen ist es, selbst mit motivierten Schülern und Anleitern, unmöglich eine vernünftige praktische Ausbildung durchzuführen.

Ja, manche Schüler, Lehrer und/oder Anleiter sind zufrieden. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die praktische Ausbildung qualitativ hochwertig ist.

MfG DH

Zitat:
Ein Blick in die Vergangenheit hat nur Sinn, wenn er der Zukunft dient. - Konrad Adenauer



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WhiteTara
Beiträge: 437
Registriert: Sa 15. Mai 2004, 17:35

Beitrag von WhiteTara »

Hallo Dirk,

freut mich zu lesen, dass du trotz widriger Umstände noch Freude an der Ausbildung hast!

Ich bin gerade wieder in der Schule und wenn ich höre, welche Sorgen und Nöte die Klassenkameraden in der Praxis haben, dann muss ich dir leider zustimmen - grunsätzlich scheinen die Bedingungen in der praktischen Ausbildung für Schüler wie Anleiter ziemlich gruselig zu sein :( Viele werden in der Praxis dazu missbraucht, dass der Pflegealltag irgendwie läuft, von Freiraum für wirkliche Anleitung und Möglichkeit zum Lernen keine Spur - das ist traurig. Und wenn dann Theorie und Praxis keinen gemeinsamen Nenner finden, ist es auch nicht gut. Bei einigen meiner Mitschüler passen schon die grundsätzlkichen Rahmenbedingungen ihres Praxisortes nicht zum Ausbildungskonzept der Schule.

In meiner Ausbildung läuft sicher auch nicht alles optimal, aber verglichen mit dem, was andere bekommen, habe ich wirklich Glück in meinem Wohnheim und meine behaupten zu können, ich bekomme dort eine qualifizierte Ausbildung ( Verbesserungen sind natürlich immer möglich!)


LG WhiteTara

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WhiteTara
Beiträge: 437
Registriert: Sa 15. Mai 2004, 17:35

Beitrag von WhiteTara »

Henrik,

hat sich jetzt bei dir noch mal was getan - oder bleibt es dabei, dass ihr keine Praxisnoten mehr bekommen werdet ? ? ?


LG WhiteTara

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