Hallo Ich bräuchte dringend eure Hilfe!!!

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fmh
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AW: Hallo Ich bräuchte dringend eure Hilfe!!!

Beitrag von fmh »

Hallo Diana,

vielleicht könntest Du erstmal noch die Maßnahmen posten, die Du schon gefunden hast. Dann kann man daran anknüpfen und noch etwas ergänzen, ansonsten wäre der Lerneffekt ja auch etwas eingeschränkt, wenn wir Dir hier die Arbeit abnehmen würden...

Sind die Ziele eigentlich so von der Schule vorgegeben worden?

Gruß
fmh


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otto
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AW: Hallo Ich bräuchte dringend eure Hilfe!!!

Beitrag von otto »

ich warte auf dich im chatt



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fmh
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AW: Hallo Ich bräuchte dringend eure Hilfe!!!

Beitrag von fmh »

Hallo Diana,

das ist doch schon mal ein Anfang :-) Grundsätzlich finde ich es etwas problematisch, Maßnahmen zu Zielen zu formulieren, wenn man die Probleme dazu gar nicht kennt. Aber vielleicht finden sich ja noch ein paar allgemeine Maßnahmen, die immer irgendwie passen könnten…

Z1: Er kann seine Ängste äußern und fühlt sich angenommen.
M1: Mehrmals täglich Gespräche anbieten (3x pro Schicht und bei Bedarf)
M2: Für eine ruhige Gesprächsatmosphäre sorgen.
M3: Blickkontakt aufbauen und halten.
M4: Bestätigung verbal und nonverbal ausdrücken.
M5: Validierende Grundhaltung beachten.
Evaluation in ca. 8-12 Wochen.

Z2: Er kennt Sinn und Zweck eines Miktionsprotokolls.
M1: Informationsgespräch planen und durchführen (angeben von wem das Gespräch wann geführt werden soll)
M2: Möglichkeit für Rückfragen geben (täglich beim Ausfüllen des Protokolls).
M3: Miktionsprotokoll für ihn zugänglich aufbewahren, damit er es selbst anschauen kann.
M4: Im Verlauf einer weiteren Woche zusätzlich 3x über Miktionsprotokoll aufklären (macht aber nur Sinn, wenn er es beim ersten Mal nicht verstanden hat, bzw. wenn er es aufgrund kognitiver Einschränkungen wieder vergisst - sonst würde man es 1-2x erklären und kann dann ggf. davon ausgehen, dass das Ziel bereits erreicht wurde)
Evaluation in einer Woche.

Z3: Er ist von 7.00h bis 22.00h kontinent und schläft nachts mindestens 6 Std.
M1: Täglich um 7h / 10h / 14h / 17h / 20h und 22h Toilettengang anbieten (oder: zu den im Miktionsprotokoll ermittelten Zeiten).
M2: Wenn BW Harndrang / Stuhldrang äußert, unverzüglich Begleitung zum Toilettengang anbieten und durchführen.
M3: Inkontinenzversorgung um 22h (Vorlage xyz / Urinalkondom xyz) durchführen.
M4: Nacht um 01h / 04h Kontrollgänge durchführen und Inkontinenzvorlage prüfen (wenn er schläft nicht wecken).
Evaluation in 8-12 Wochen.

Z4: Er hat eine Frequenz von acht Miktionen am Tag.
(Sorry, aber dieses Ziel erschließt sich mir noch nicht so wirklich...)
M1: Täglich zu den im Miktionsprotokoll ermittelten Zeiten zum Toilettengang begleiten.
M2: Zusätzlich bei Bedarf (Unruhe) Toilettengänge anbieten und wenn er Harn- oder Stuhldrang äußert.
M3: Trinkmenge von mind. 2 Liter / täglich beachten und bei allen Gelegenheiten Getränke anbieten / einschenken / eingeben.
Evaluation in 8-12 Wochen.

Z5: Er trinkt 2 Liter in 24 Std.
M1: Getränke gemäß Trinkplan bereitstellen (z.B. Früh: 300ml Kaffee + 200ml Saft/Wasser; Vormittag: 300ml Wasser/Saft; Mittag 200ml Suppe + 200ml Saft/Wasser; Nachmittag 200ml Kaffee + 200ml Saft/Wasser; Abend: 300ml Bier)
M2: Regelmäßig ans Trinken erinnern.
M3: Bei allen Gelegenheiten Getränke bereitstellen / nachfüllen / einschenken.
M4: Trinkprotokoll führen (Hinweis: Im Trinkprotokoll kann man nicht schauen wie viel ausgeschieden wurde - das wäre dann eine Flüssigkeitsbilanz, die natürlich auch möglich ist)
M5: Lieblingsgetränke erfragen und anbieten.
Evaluation in 8-12 Wochen.

Z6: Er meldet den Harndrang unmissverständlich und unverzüglich.
M1: Wenn BW Harndrang meldet, umgehend Begleitung zum Toilettengang.
M2: BW darüber informieren (täglich morgens, mittags und abends nach dem Toilettengang), dass er sich jederzeit wegen eines weiteren Toilettengangs melden kann / soll.

Z7: Er beherrscht den Transfer beim Toilettengang
M1: Sichere Vorgehensweise erläutern und einüben (bei allen Toilettengängen)
M2: BW Transfer selbstständig durchführen lassen, dabei jedoch in der Nähe bleiben und bei Bedarf Hilfestellung / Unterstützung anbieten.

.
.
.

Z11: Er hat einen erweiterten Bewegungsradius.
M1: Täglich Begleitung zu Gehübungen von seinem Zimmer bis zum Speisesaal (bis „Termin in 2 Wochen)
M2: Nach 2 Wochen von Zimmer über den gesamten Flur und zurück zum Speisesaal.
M3: Jeweils Begleitung / Unterstützung beim Gehen anbieten
M4: Auf Hilfsmittel hinweisen / bzgl. Umgang mit Hilfsmitteln erklären oder einüben.
M5: Aufbau des Wohnbereichs / der Station erläutern, Schild an seinem Zimmer anbringen / markante Wegpunkte erläutern, …=> hier kommt es sehr stark auf das Problem an; wenn er desorientiert ist oder Angst hat, dass er nicht mehr zurück zu seinem Zimmer findet, muss man etwas in Richtung Orientierung tun, ansonsten weitere Maßnahmen anführen, die seine Beweglichkeit fördern / Stürze vermeiden.

Z12: Das Ehepaar ist über verschiedene Möglichkeiten der Weiterversorgung informiert.
M1: Informationsgespräch mit den Ehepartner führen (angeben wer, wann das Gespräch führt).
M2: Weitergabe von Informationsbroschüren an das Ehepaar.
M3: Kontaktvermittlung zur lokalen Pflegeberatung anbieten.
Die Evaluation kann direkt im Anschluss an das Gespräch erfolgen, also z.B. schon in einer Woche.


Leider schaffe ich es grad zeitlich nicht, zu allen Zielen etwas zu schreiben. Wie ich am Anfang und bei Z11 erwähnt habe, ist es tlw. schwierig Maßnahmen zu formulieren, wenn man das zugrunde liegende Problem nicht kennt, da man dann so ziemlich alles schreiben kann. Insofern ist mir der Sinn und Zweck dieser Übung auch nicht ganz klar…

Wichtig ist bei den Maßnahmen auf jeden Fall, dass Du immer so konkret wie möglich wirst, d.h. immer angeben WAS soll WANN, WIE, WO von WEM gemacht werden. Für den Zeitraum gibt es eine feste Vorgabe - wenn, dann ist das einrichtungsintern geregelt. Daher musst Du hier einfach schauen, was Dir realistisch erscheint. Es wäre z.B. unrealistisch davon auszugehen, dass er innerhalb von einer Woche einen „erweiterten Bewegungsradius“ (die Zielformulierung ist eigentlich auch viel zu ungenau) hat. Bei mir in der Einrichtung werden „Standardmaßnahmen“ alle 3 Monate evaluiert, ich kenne auch Einrichtungen in denen die Maßnahmen / Ziele alle 4 Wochen evaluiert werden. Für die Übung solltest Du eben einfach schauen was Dir realistisch erscheint und bei einmaligen Maßnahmen (z.B. Informationsgespräche) auch mal einen kürzeren Zeitraum festlegen.

Ich hoffe das bringt Dich etwas weiter.

Gruß
fmh


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Beitrag von fmh »

Hallo Diana,

gern geschehen. Hier kommen dann mal noch schnell die anderen Ziele:

Z8: Er fühlt sich sicher und akzeptiert die mithilfe seiner Frau bei der Anwendung der Hilfsmittel.
M1: Anleitung und Beratung der Ehefrau bzgl. Anwendung der Hilfsmittel.
M2: Hilfsmittel erklären, Verwendung gemeinsam mit ihm einüben. Beratungsgespräch bzgl. ggf. vorhandenem Unterstützungsbedarf durch seine Ehefrau und daraus resultierender Vorteile für ihn.
M2: Begleitung bei Gehübungen anbieten.
M3: Ressourcen beachten und fördern.
M4: Zur selbstständigen Durchführung von Tätigkeiten motivieren und ihn anschließend bestätigen.
M5: Unterstützung bei pflegerischen Tätigkeiten anbieten.


Z9: Er ist sozial integriert und empfängt Besuch.
M1: Auf Aktivitäten / Beschäftigungsangebote / Freizeitangebote hinweisen und Teilnahme ermöglichen.
M2: Bei Schamgefühl aufgrund des Urinbeutels tagsüber Beinbeutel befestigen.
M3: Angehörige und Freunde über anstehende Aktivitäten informieren und dazu einladen.
M4: Rückzugsmöglichkeit bieten wenn Besuch zu ihm kommen möchte.
M5: Zu den Mahlzeiten an einen festen Sitzplatz begleiten, ihn mit den Tischnachbarn bekannt machen
(Hinweis: Die Maßnahmen muss man entsprechend anpassen, wenn er im häuslichen Umfeld lebt - dann müsste die Ehefrau ggf. Freizeitaktivitäten planen und man könnte sie bzgl. einer möglichen Unterstützung beraten; die von Dir angeführte Maßnahme „Angehörige aus dem Zimmer bitten wenn er auf die Toilette muss“ passt für mich hier nur bedingt; die würde ich eher bei Problemen bzgl. Schamgefühl integrieren, bzw. beim AEDL „ausscheiden“, da es nicht direkt zur sozialen Integration beiträgt).

Z10: Er / seine Ehefrau kennen Strategien und Tipps zur Kontinenzförderung und setzen diese um.
M1: Beratungsgespräch über Hilfsmittel anbieten und durchführen.
M2: Informationen über Förderung der Kontinenz geben.
M3: Unterstützung bei Maßnahmen der Kontinenzförderung anbieten.

Bei 4.: Die Formulierung des Ziels finde ich sehr unglücklich... Die Miktionsfrequenz lässt sich natürlich beeinflussen, aber wie soll ich denn gewährleisten, dass es 8 Miktionen / Tag sind?! Ich kann nichts aus ihm "rauspressen" und werde ihn auch nicht daran hindern können auch ein 9. Mal auf die Toilette zu gehen. Sinnvoller wäre es hier mit einer Einfuhr- und Ausfuhrmenge zu arbeiten - aber daran kannst Du nunmal nichts ändern. Ausser ihm die geplante Menge an Flüssigkeit zu geben, ihm Toilettengänge anzubieten und ihn zur Toilette zu begleiten, ggf. Anleitung zum selbstständigen Toilettengang, Unterstützung bei der Intimpflege und ähnlichem, fällt mir hierzu aber leider nichts ein...

Du musst bei allen Maßnahmen noch drauf schauen, ob dieser Mensch in einem Pflegeheim untergebracht ist oder ob er zuhause lebt. Wenn es dazu keine Vorgabe gibt, kannst Du ggf. einige Maßnahmen entsprechend anpassen und "doppelt" aufführen, da sie sich bei einer ambulanten Versorgung anders gestalten würden als bei einer stationären (z.B. "ist sozial integriert" => da gibts zuhause andere Möglichkeiten als im Heim, wenn Du beide aufführst, kommst Du da sicherlich leicht auf die gewünschten 5-8 Maßnahmen; in anderen Bereichen gilt ähnliches).

Viel Erfolg weiterhin!

Beste Grüße
fmh


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Beitrag von fmh »

Hallo Diana,

Hautbeobachtung im Intimbereich würde ich nicht unbedingt beim 6. Ziel mit reinnehmen. Da geht es ja drum, dass er den Harndrang schnell und verständlich meldet - da trägt die Hautbeobachtung als Maßnahmen nicht wirklich dazu bei.

Passen könnte es z.B. bei den acht Miktionen täglich, wobei es auch da nicht zielführend wäre. Trotzdem natürlich sinnvoll, dass man das bei der Gelegenheit macht. Würde ich aber eher in einem Nebensatz bei einer der anderen Maßnahmen mit anbringen, weil es einfach nicht so ganz passend ist...

Die Sache mit dem Hausarzt wäre dann auch eine einmalige Maßnahme, bzw. müsste die konkrete Maßnahme darin bestehen, dass jemand den Hausarzt darauf anspricht / einen Termin vereinbart oder ähnliches (könnte auch beim vierten Ziel passen). Allerdings stellt sich da natürlich die Frage, wie viel man in das Fallbeispiel reininterpretieren möchte, wenn man keine Angaben zur Medikation hat. Möglich wäre es aber sicherlich, insbesondere nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde und die hausärztliche Versorgung wieder greift (da könnte die Maßnahme darin bestehen, dass man nach Entlassung den Hausarzt kontaktiert und klärt ob die Medikation so bestehen bleiben soll - eigentlich sollte er das ja sowieso machen).

Zum letzten Punkt: Beckenbodentraining, Toilettentrainging, Ernährung, körperliches und geistiges Training (WIE?) zur Erhaltung der Bewegungsfähigkeit und natürlich Angehörige einbeziehen finde ich ganz passend. Bei der psychosozialen Betreuung ist mir nicht ganz klar, wie sich das auf Strategien zur Kontinenzförderung auswirken soll.

Beste Grüße
fmh


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