Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

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Nippo
Beiträge: 36
Registriert: Mo 31. Aug 2009, 22:03

Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Nippo »

Ein Tag im Außenpraktikum

Als Altenpflegeschüler im 3. Ausbildungsjahr habe ich mich entschieden, ein freiwilliges Praktikum im Krankenhaus zu machen. Ziel der Übung sollte sein, vor allem behandlungspflegerische Dinge wie Verbände und Blutabnahmen zu üben und Handlungssicherheit darin zu bekommen.
Ich mache das nur 2 Wochen, mehr lässt die knappe Zeit zwischen den Schulblöcken jetzt nicht zu.

Alles fing damit an, dass ich mich am ersten Tag zur vereinbarten Zeit im Foyer des Krankenhauses einfinden sollte, ich würde dann da abgeholt.
Pünktlich wie ich bin, war ich eine Viertelstunde eher da.
Ich mache es kurz, ich wartete dann noch eineinhalb Stunden, bis jemand Zeit für mich hatte und mich auf Station brachte. Mein erster Eindruck war somit schon mal manifestiert.

Heute war nun Tag drei.
6 Uhr Dienstbeginn, es wird Kaffee ausgeschenkt. Es ist anderes Personal im Dienst als gestern.
Von der jungen Schwester, geschätzt Anfang 20 und bestimmt noch nicht lange mit der Schule fertig, werde ich erstmal forsch von dem Stuhl vertrieben, auf dem ich schon 2 Tage sitze: „Mein Platz!“.
Dienstübergabe: Ich höre aufmerksam zu, abends werde ich bestimmt wieder nach einigen Fachbegriffen googeln, die da fallen. Die Schwestern halten noch etwas Smalltalk unter sich, mit mir redet keine Sau.

Nach der Übergabe stehen alle auf, bringen ihre Tassen in den Spüler und verschwinden in irgendwelchen Patientenzimmern.
Ich stehe da wie bestellt und nicht abgeholt, dabei fällt mir ein, das ich noch nicht einmal bestellt bin.
Auf einem Tisch sehe ich Monovetten mit Blut, die Abnahmen hat also schon die Nachtschicht gemacht, na toll.
Auf dem Gang sehe ich die Schwester „mein Platz“ wie sie etwas auf dem Verbandswagen vorbereitet. Ich frage sie, ob ich mit ihr mitgehen und helfen kann. Dabei fummle ich etwas nervös am Kugelschreiber in meiner Hosentasche.
„Nehmen Sie erstmal die Hände aus der Tasche, ich kann sowas gar nicht!“, fährt sie mich an.
Ich frage sie nun, was sie veranlasst, in so einem Ton mit mir zu sprechen, sie nimmt ihr Verbandszeug und geht wortlos ins Patientenzimmer. Ich frage mich immer wieder, warum ich mir mit fast 40 von so einem jungen Ding so blöd kommen lassen muss.
Weil ich nicht locker lassen will, folge ich ihr und stelle mich auch ans Bett. Die Patientin hat eine operierte Bauchwunde, einen Minischnitt, der mit 2 Stichen genäht wurde.
Schwester „mein Platz“ fragt nun, ob ich schonmal was von aseptischen und septischen Wunden gehört habe oder ob wir sowas in der Altenpflegeschule überhaupt lernen. Ich spüre, wie mit so langsam das Blut in den Kopf schießt, aber ich antworte und darf den „Verband“, der aus einem Pflaster mit vorheriger Wunddesinfektion besteht, machen.
Der nächste Patient ist ein Mann mit einer großen OP-Wunde am Bauch mit Wundheilungsstörung.
Schwester „mein Platz“ macht das lieber allein. Mir fällt auf, dass sie die Wunde völlig anders versorgt, als der Pfleger gestern. Ja gibt es hier keine einheitliche Anordnung? Macht das jeder nach Gutdünken? Der Patient hat Schmerzen beim Verbinden, aber ich halte meine Klappe.
Den Rest des Tages gehen wir uns aus dem Weg. Ist vielleicht auch besser so.

Ich habe generell nicht viel zu tun, ich stehe meist sowieso nur im Weg rum und wenn ich nicht von allein irgendwohin mitgehe, bleibe ich wohl den ganzen Tag untätig im Stationszimmer stehen.



Kurz vor Mittag gibt mir die Stationsschwester, die ganz in Ordnung ist, eine Liste mit Patienten, bei denen Vitalverte zu messen sind. Endlich etwas zu tun. Zwar nicht das, wofür ich eigentlich hier bin aber immerhin.
Die Patienten freuen sich wenn ich komme, da ich mir auch mal Zeit für ein Wort nebenbei nehme.
Anschließend zeigt mir die Stationsschwester sogar, wo ich die Werte in die Akten eintragen muss.
Es ist Mittagspause, ich gehe erstmal eine rauchen. Die Raucherecke hab ich gestern durchs Fenster erspäht.
Nach dem Mittag passiert nicht mehr viel. Ein Gang zum Labor, eine Patientin muss zur Sonographie gebracht werden.
Spritzen mit Blutverdünner müssen für den Spätdienst aufgezogen werden. „Können Sie machen.“ sagt Schwester „mein Platz“ mit ihrer unglaublich charmanten Art.
Zum Glück weiß ich Bescheid, denn der Pfleger von gestern hat es mir gezeigt, die Materialien und wie man das hier so immer macht. Das behalte ich aber für mich.
Nachher soll ich noch Tassen spülen und die Mittagsgedecke aus den Zimmern räumen.
Irgendwann ist es14 Uhr. Vom Frühdienst ist keiner mehr da. Die Dienstübergabe fand ohne mich statt.
Am ersten Tag hat man mir im Vorbeigehen gesagt dass ich bis 14.45 Uhr Dienst habe. Noch eine dreiviertel Stunde. Was ist wenn ich jetzt einfach gehe? Kümmert doch eh keinen. Nein, mach ich nicht.
Der Pfleger, der in den Spätdienst kommt, ist ein ganz freundlicher Typ, gibt mir sogar die Hand und fragt nach meinem Namen.
Schade, dass er nicht früh dagewesen ist.....



hermine1234
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von hermine1234 »

supi-ein 2. kruerex :-)
mehr davon!!



micha83
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von micha83 »

Hm...hört sich ja nicht grade prickelnd an.
Eine Bekannte von mir macht auch die Altenpflegeausbildung (3. Jahr)
Sie hatte letztens ein vier wöchiges Praktikum und wurde dort wie Dreck behandelt.
Keiner hat sich um sie gekümmert.
Und wenn es zur Übergabe ging,
musste sie das Zimmer verlassen.



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Kruerex
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Kruerex »

[quote=""hermine1234""]supi-ein 2. kruerex :-)
mehr davon!![/quote]

loooooooooool - na dann freue dich schon mal auf Oktober - dann gibt es auch von mir KH Geschichten und ich verwette meinen Hintern , dass auch ich sowas rleben werde .
Erinnert mich sowieso ein wenig an die erste Zeit meines letzten Praxiseinsatzes. "Bestellt und nicht abgeholt" - oh ja! Und ich war zwar bestellt , aber es wußte im Frühdienst keiner das ich komme - noch nicht mal die Praxisanleiterin.
"Bestellt und nicht abgeholt" - heißt dann später in der Bewertung "keine Motivation" oder " hast ja nie gefragt" *ja ne ist klar * ;o)

Hoffe auch da kommt noch mehr - tut gut das es nicht nur mir so geht ;o)


Liebe Grüße
Kruerex

Frasume
Beiträge: 282
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Frasume »

Hallöchen,

das ist leider fast immer das Schicksal der AP-schüler im Klinikum :(

Allerdings kann man das nicht verallgemeinern !!!

Ich hatte 10 Wochen Praktikum in der Klinik,das Team war suuper nett und mir wurde viel gezeigt. :D

Es war da soooo super,das ich 6 Monate nachdem Examen auf dieser Station angefangen bin :D :D :D :D

Wenn nun AP-Schüler zu uns kommen,versuchen wir denen soviel wie möglich zu zeigen ! Sie dürfen sogar zu Untersuchungen (Colo oder Gastro)mit.

Sie gehen bei Visite mit,und machen die Übergabe von ihren Patienten.

Es kommt immer auf das Team an,wie und was man lernt!! :confused: :confused:

Lg Frasi


Rechtschreibfehler sind Spezialeffekte meiner Tastatur. :hehe :hehe

Gutzeit
Beiträge: 109
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Gutzeit »

Ich fühlte mich sofort in meiner ersten Woche als Krankenschwester aus der Außenklinik (anderer Standort) und nun ins Haupthaus versetzt. Ich kam aus einer vollkommen anderen Fachrichtung und wurde in eine neue Fachrichtung versetzt. Mir ging es genauso - bis auf das Abholen, da ich mich pünktlich auf der Station eingefunden hatte war das nicht das erste Problem. Aber der Kollege dem ich in der ersten Woche auf`s Auge gedrückt wurde verleierte am ersten Tag um 13.00 Uhr die Augen nach dem Motto: hat die nicht gesehen und muss ich nun auch noch machen - dabei hätte ein Wort genügt und ich hätte die Blutentnahmen für den nachfolgenden Tag vorbereitet.
Ohne Kenntnis des Arbeitsablaufes fühlte ich mich vollkommen nutzlos und stand glaube ich mehr im Weg rum als das ich eine Hilfe war.
Später habe ich mich immer an diese Situation zurückerinnert und versucht neue Kolleginnen/Schüler/Praktikanten/Zivis usw. vernünftig in das Gefüge zu integrieren.
Leider vergessen viele Mitarbeiter wie es Ihnen so am ersten Tag so gegangen ist.

Danke für den Bericht

Gutzeit



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von thomas09 »

Da Frage ich mich -
wo sind denn das die PA um sowas zu Unterbinden?



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Papillon
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Registriert: Sa 6. Mai 2006, 14:58

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Papillon »

Hallo Nippo,

nicht ärgern, so ist es mir vor 17 Jahren in meinem Klinikpraktikum auch ergangen. Nur, dass ich noch nicht mal Eintragungen vornehmen durfte.

Also, nicht ärgern...aus mir ist auch was geworden :-)

Lieben Gruß
Papillon



Nippo
Beiträge: 36
Registriert: Mo 31. Aug 2009, 22:03

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Nippo »

Fortsetzung

Heute vorletzter Tag:

Nachdem die letzten Tage von meinem Krankenhauspraktikum so leidlich erträglich waren, war es heute wieder besonders "schön".
Es wäre noch dazu zu sagen dass ich nach wie vor für die Pampelarbeiten zuständig bin und mache ich mal was sinnvolles, lässt der Anschiss nicht lange auf sich warten.
Aber von vorn:
Dienstübergabe 6 Uhr, ich hör inzwischen schon gar nicht mehr hin, geht mich ja eh alles nichts an.
Nach der Dienstübergabe gehts in die Patientenzimmer, wecken und betten. "Betten" bedeutet, man geht ins Zimmer "guten Morgen, stehen Sie mal bitte auf...", schüttelt das Bettzeug auf, zieht das Laken glatt und der Patient kann sich wieder hinlegen. Eine Sache von einer Minute. Nichts aufregendes also.

Nun haben wir eine Patientin, die aus dem Pflegeheim kam. Mitte bis Ende 80, immobil, Harn-und Stuhlinkontinent, wie das so ist. Mit Hilfe einer zweiten Person kann sie einem Moment stehen.
Ich entscheide mich zusammen mit der Krankenpfleger-Azubine gegen eine Wäsche im Bett, sondern wir fahren die Frau ins Bad, wir sind ja zu zweit, das sollte gehen. Mobilisation nennt man sowas, glaub ich.
Als wir so mitten in der Grundpflege sind, so richtig schön gründlich mit eincremen usw. kommt ne Schwester ins Bad und fährt uns an: "Zu zweit wird nicht gewaschen, was soll das? Wir betten drüben auf dem anderen Gang allein und ihr wascht zu zweit, einer raus hier!". Ich sage ihr dass die Transfers bei der Patientin nicht alleine machbar sind. "Es wird nicht zu zweit gewaschen!" Sagt sie forsch und schmeißt die Tür zu.
Wir sehen uns an, zucken mit den Schultern und pflegen die alte Frau weiter. Meinetwegen kann die toben wie sie will. Man muss manchmal eben Prioritäten setzen.
Nachdem wir damit fertig sind, sagt die Azubine, dass sie jetzt mal lieber zu den anderen geht weil sie keinen Stress will, ist auch ok, ich bin nur noch morgen hier, sie noch 2 Jahre.
Anschließend mach ich bei der alten Frau noch 2 Wundverbände.

Den Rest des Vormittags verbringe ich mit Mahlzeiten austeilen und Zimmer für die Neuzugänge putzen. Weswegen war ich nochmal hier???
Es wird Mittag. Da ich gerade nichts anderes zu tun habe, möchte ich einer Schwester beim Verteilen des Mittagessens helfen. Sie nickt ohne mich anzusehen.
Das Essen wird patientenbezogen auf geschlossenen, beschrifteten Tabletts auf einem Wagen geliefert.
Die Schwester fängt vorn auf dem Gang mit verteilen an, ich schnappe mir das Tablett vom letzten Zimmer und möchte mich nach vorn arbeiten, so würden wir uns in der Mitte treffen.
Genau das passt der Schwester aber überhaupt nicht. "Wo waren sie denn jetzt, man fängt vorne an, wir machen hier nicht alles durcheinander!!"
Ich sage ihr, dass ich eben im letzten Zimmer angefangen hab und wir uns dann in der Mitte treffen würden. Ich weiß nicht was es daran nicht zu verstehen gibt aber sie brüllt: "Sowas fangen wir hier gar nicht erst an, vorne wird angefangen und Sie haben das so zu machen wie wir das hier immer machen!!"
Ok, jetzt reichts mir. Ich sage zu ihr: "Schwester, ich möcht mal wissen, warum Sie mich so beschimpfen. Wissen Sie, ich bin hier Praktikant, ich arbeite hier unentgeldlich und da könnten Sie wenigstens höflich sein, mehr erwarte ich gar nicht."
Mit einem Tablett in der Hand geht sie ins nächste Zimmer und brabbelt irgendwas halblaut vor sich hin. Ich habs nicht verstanden. Auf jeden Fall hat sie sich geärgert, dass mal jemand was sagt.
Den Rest des Tages geht sie mir aus dem Weg. Das mag ich sehr, frech werden und dann eingeschnappt sein, wenn einer sowas nicht einfach so hinnimmt.

Der Tag klingt aus wie üblich. Noch ein Patient der nach Hause geht, Zimmer und Bett putzen. Als Highlight darf ich noch bei zwei Patienten die Flexülen ziehn. Wenigsten etwas.

Morgen ist der letzte Tag des Praktikums. Ich werd versuchen, jedem Stress aus dem Weg zu gehn und meine Nerven zu schonen, obwohl ich große Lust habe, mich mit einer kurzen Ansprache zu verabschieden. Was soll´s. Als Erfahrung abgehakt.
Etwas nehm ich mir aus diesen 2 Wochen trotzdem mit: Wenn ich Pflegefachkraft bin und einen Praktikanten an die Seite bekomme, werde ich versuchen, ihn nach seinen Fähigkeiten zu fördern und zu fordern. Mit Respekt. So, wie ich mir das selbst gewünscht hätte.



schwarzer sonnenstrahl
Beiträge: 825
Registriert: Fr 23. Apr 2010, 23:44

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von schwarzer sonnenstrahl »

[quote=""Nippo""]Fortsetzung

Etwas nehm ich mir aus diesen 2 Wochen trotzdem mit: Wenn ich Pflegefachkraft bin und einen Praktikanten an die Seite bekomme, werde ich versuchen, ihn nach seinen Fähigkeiten zu fördern und zu fordern. Mit Respekt. So, wie ich mir das selbst gewünscht hätte.[/quote]

:D :) :yo


ich schreibe hier alles in kleinschrift, weil man beim sprechen auch nicht großspricht!

micha83
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Beitrag von micha83 »

Oje oje oje.....zum Glück hast du es fast geschafft :)



FeBarth
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von FeBarth »

geschichten aus absurdistan. -.-



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Kiselina
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AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Kiselina »

naja, du darfst wenigsten ;) ich durfte nicht mal mein gerontopraktiukum absolvieren, weil mein betrieb eine arbeitskraft in außeneinsatz nicht bezahlen möchte :D


Gaudium laboris acti ;)

Nippo
Beiträge: 36
Registriert: Mo 31. Aug 2009, 22:03

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von Nippo »

So Leute, ich hab es hinter mir.
Auf dem weg nach Hause hab ich unter dem Motorradhelm gesungen. Den alten Rio-Reiser-Song etwas umgedichtet: "Es ist vorbei, bye,bye Krankenhaus...."

Der Tag heute war ok, es gab keine, jedenfalls keine nennenswerten negativen Vorkommnisse mehr. Mag auch daran gelegen haben, dass ich heute mit einer gewissen Erleichterung da hingegangen bin und mich kaum nochwas aufregen konnte.
Eine Schwester ging morgens nochmal mit mir Blut abnehmen. Mit ihr hab ich recht gerne gearbeitet, sie kam allerdings auch nur ein paar Tage von einer anderen Station. Und dann war noch die Azubine, mit der ein super zusammenarbeiten war und mit der man sich auch normal unterhalten konnte. Vielen Dank Euch beiden.
Den beiden Schwestern, die die ganze Zeit über mit einer unglaublichen Arroganz und Unfreundlichkeit auffielen, sollte man vielleicht einen Berufswechsel nahelegen. Sowas gehört definitiv nicht in den Dienst am Menschen.
Für den Rest vom Team hab ich abschließend noch einen Tip:
Wenn man Praktikanten nimmt und sich erhofft, das diese auch nützlich für die tägliche Stationsarbeit sein sollen, muss man zwangsläufig erstmal in Vorleistung gehen. Das heißt zumindest, dass man die Leute in den Stationsbetrieb einarbeitet und die wichtigsten Dinge zeigt. Mehr will ich dazu nicht mehr sagen, sollte eigentlich selbstverstänlich sein.

Gegen Mittag rief mich der Pflegedienstleiter der Klinik in sein Büro.
Er fragte mich zum Ablauf des Praktikums und war etwas verwundert, als ich ihm so ein bisschen meine Enttäuschung dargelegt habe. Allerdings freute er sich, auch einmal eine kritische Meinung zu hören. Dann telefonierte er kurz und schrieb mir darauf eine 1A Praktikumsbeurteilung. Der Mann scheint in Ordnung zu sein und ich glaube, er hakt im Nachhinein nochmal auf Station nach.

Hier endet meine kleine Geschichte.
Rückblickend würde ich sagen: Es hat sich gelohnt. Ich habe zwar kaum was gelernt, bin aber um einige Erfahrungen reicher. Vielleicht hilft es auch manchmal, zu wissen wie es nicht sein soll.



hermine1234
Beiträge: 175
Registriert: Fr 13. Aug 2010, 00:58

AW: Ein Tag im Außenpraktikum (Achtung, lang!)

Beitrag von hermine1234 »

hallo nippo!
wäre schön,wenn du uns(wie kruerex) ab und zu einen bericht schreibst,wie es dir in der ausbildung ergeht! bin sicher,dass das viele von uns interessiert-v.a. weil du ja im prüfungsjahr bist.
lg hermine



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