Verwirrtheit

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
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Tina63
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Registriert: Di 25. Nov 2014, 06:55

Verwirrtheit

Beitrag von Tina63 »

Guten Morgen,

mein Ehemann, 81 Jahre, pflege ich zuhause.

Er war 3 1/2 Wochen im Krankenhaus - Beinvene verkalkt - Zehamputation.

Am Sonntag habe ich dafür gesorgt, daß er wieder nach Hause kommt, weil ich am Telefon bedauerlicherweise mitbekommen hatte, daß ein Pfleger ihn angeschrien hatte.

Als mein Mann am Montag wieder normal zur Dialyse abgeholt wurde, bin ich abends ins Dialysezentrum gefahren zwecks Abholung eines Rezeptes, dabei fiel mir seine seine geistige Verwirrtheit auf, welche für einen kurzen Moment auftrat.

Als er jedoch am Abend nach Hause kam wurde es über Nacht schlimmer.

Sein derzeitiger Zustand: Er liegt im Krankenbett - mit Gitter.
Er sieht Dinge und hält Gegenstände in den Händen
welche nicht da sind und redet wirr.

Meine Frage an Euch: Ich bin sowohl Ehefrau als auch gesetzliche Betreuerin, welches wir vor Jahren notariell beglaubigt hatten.

Es steht wohl im Dokument zwecks Wahrnehmung seiner Interessen, daß ich zum Vormundschaftsgericht die Genehmigung einholen muß.

Deshalb möchte ich nun von Euch vorab wissen, wer hat Erfahrung und wie geht es dann weiter?

Als Betreuerin bestimme ich seinen Aufenthaltsort und ich möchte ihn Zuhause weiter pflegen.

Eure hilfreichen und informativen Antworten erwartend, wünsche ich ein schönes Wochenende.


Liebe Grüße,
:wave

Tina63

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doedl
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AW: Verwirrtheit

Beitrag von doedl »

Hallo Tina,

Dein Mann könnte möglicherweise an einem sog. Durchgangssyndrom leiden- ein akuter Verwirrtheitszustand, der gerade bei älteren Menschen nach einer Narkose auftritt.

Es könnte auch die Reaktion auf ein Antibiotikum sein, welches er nach oder vor der Amputation erhalten hat.

Die dritte Möglichkeit: Dialyse- kontrollierte Flüssigkeitszufuhr (sprich er trinkt für sein Hirn zu wenig) oder aber es handelt sich um eine Dialyse- Enzephalopathie- also ein dementieller Zustand durch langjährige Dialyse.

Die ersten beiden Möglichkeit könnten gut durch ein Psychopharmakon gelöst werden- unbedingt den Hausarzt darauf ansprechen.

Die dritte Variante wäre die problematische.

Das Vormundschaftsgericht habe ich nicht ganz verstanden- wofür willst Du eine Genehmigung einholen? Für das Bettgitter im häuslichen Bereich bedarf es keiner Genehmigung.

Wenn Du Deinen Mann pflegen möchtest, so bedarf es ebenfalls keiner Einwilligung durch irgendwen- das bestimmt ihr zwei alleine.

Was Du allerdings schnell machen solltest: einen Antrag auf Pflegeeinstufung stellen und Dich möglichst von kompetenten Menschen (im Idealfall einem Pflegestützpunkt) beraten lassen.

Toi toi und viel Kraft

Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

Tina63
Beiträge: 4
Registriert: Di 25. Nov 2014, 06:55

AW: Verwirrtheit

Beitrag von Tina63 »

Hallo Doedl,

am Sonntag holte ich meinen Mann aus dem Krankenhaus. Er bekam im Krankenhaus kein Antibiotikum.

Am Montagmittag wurde er zur Dialyse abgeholt. Da war er noch ganz normal.
Um 18.45 Uhr rief mich die Dialyse an, die Schwester meinte zu mir: Er sei verwirrt, ob dies Zuhause auch der Fall gewesen sei. Ich sagte nein. Als ich dann mit der Ärztin am Telefon sprach hatte sie nichts dergleichen erwähnt und ich fuhr um 19.00 Uhr dorthin um das Rezept für das Ciprobay abzuholen.

Als ich dann vor dem Bett meines Mannes stand fiel mir seine Verwirrtheit direkt auf.

Um 19.30 Uhr kam er nach Hause, die darauffolgende Nacht fantasierte er nur - bis jetzt.

Am Mittwoch hatte er wieder Dialyse - 3 x pro Woche Montags, Mittwochs und Freitags - ich bin direkt mitgefahren und habe mit der Ärztin gesprochen.
Sie meinte, daß sie ihn zu trocken gefahren haben. 3,6 ltr bei 62 kg Körpergewicht.

Im Anschluß sagte die Ärztin, es war wohl zuviel für ihn - sprich 2 OP´s davon die 1. OP in Vollnarkose, eine Woche später die Zehamputation mit Spinalkanalnarkose.

Ab und an hat er noch Lichtblicke.

Gerade frug er mich, wer denn der Hund da sei?
Als ich ihm sagte, daß es unser Hund ist fing er an zu weinen.

Ich grübele - was ist nur mit meinem Mann passiert, Montagmittag war er noch ganz normal und am Abend dann wie ausgewechselt.

Ich vermute eher das Trockenfahren auf der Dialyse.

In der Patientenverfügung meines Mannes - Notarurkunde- steht ausdrücklich geschrieben, daß ich die Genehmgung des Vormundschaftsgerichtes benötige falls bei mein Mann Dauerschäden der Gehirnfunktionen festgestellt werden um seine Interessen bei den Ärzten wahrzunehmen, also keine Reanimation, Anschluß an Geräte usw.

Dafür benötige ich dann die Kommentation von 2 Ärzten.

Doedl wird sich sein Zustand bessern? Ich warte erstmal ab.



P.S. Die erste OP war am 06.02. und die zweite 1 Woche später.

Er bekommt 1/2 Tablette des Antibiotikums jeweils morgens und abends seit Montagabend.
Zuletzt geändert von Tina63 am Sa 5. Mär 2016, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.


Liebe Grüße,
:wave

Tina63

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