Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
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Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo Forum,
meine fast 80jährige Mutter hat Leukämie (CLL), aktuelle Diagnose. Sie lebt 400 km weit weg von mir. Ich will sie zu mir holen. Doch nun wurde ein Eilantrag auf Schnelleinstufung gestellt, damit sie nach ihrer Entlassung aus dem KH (in den nächsten Tagen) "versorgt" ist. Sie ist viel zu schwach, um weiter alleine auf sich gestellt zu sein. Ein Pflegedienst - wenn sie denn einen Pflegegrad bekommt, denn der Sozialdienst hat Zweifel! - ist definitiv nicht genug. Ich bin zwar berufstätig und mind. 12 h außer Haus wegen sehr weitem Arbeitsweg, aber mit Hilfe eines Pflegedienstes glaube ich bewerkstelligen zu können, dass sie deutlich besser versorgt ist und sie während der Therapie nicht auf sich gestellt ist (emotional wie physisch). Aus dem Miterleben des Krankheits/-Therapieverlaufes bei Krebs bei meiner Schwester, kann ich das gut einschätzen.
Das KH kennt die Situation, kann bzw. hilft jedoch nicht dabei, Kontakt zu Ärzten/Kliniken/Pflegediensten in meiner Region aufzunehmen, damit ich gezielt etwas in die Wege leiten kann. Aber wer kann dabei unterstützen?
Wenn bei der Patientin vor Ort alles erst anläuft, habe ich dann noch eine Chance, sie zu mir zu holen und sie (nahtlos) Pflege und Therapie bekommt? Wie stellen sich Krankenkassen dazu? Ich sehe einfach keinen anderen Ausweg. Hat jemand bereits Erfahrungen diesbezüglich gemacht?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße
Schweinchendick
meine fast 80jährige Mutter hat Leukämie (CLL), aktuelle Diagnose. Sie lebt 400 km weit weg von mir. Ich will sie zu mir holen. Doch nun wurde ein Eilantrag auf Schnelleinstufung gestellt, damit sie nach ihrer Entlassung aus dem KH (in den nächsten Tagen) "versorgt" ist. Sie ist viel zu schwach, um weiter alleine auf sich gestellt zu sein. Ein Pflegedienst - wenn sie denn einen Pflegegrad bekommt, denn der Sozialdienst hat Zweifel! - ist definitiv nicht genug. Ich bin zwar berufstätig und mind. 12 h außer Haus wegen sehr weitem Arbeitsweg, aber mit Hilfe eines Pflegedienstes glaube ich bewerkstelligen zu können, dass sie deutlich besser versorgt ist und sie während der Therapie nicht auf sich gestellt ist (emotional wie physisch). Aus dem Miterleben des Krankheits/-Therapieverlaufes bei Krebs bei meiner Schwester, kann ich das gut einschätzen.
Das KH kennt die Situation, kann bzw. hilft jedoch nicht dabei, Kontakt zu Ärzten/Kliniken/Pflegediensten in meiner Region aufzunehmen, damit ich gezielt etwas in die Wege leiten kann. Aber wer kann dabei unterstützen?
Wenn bei der Patientin vor Ort alles erst anläuft, habe ich dann noch eine Chance, sie zu mir zu holen und sie (nahtlos) Pflege und Therapie bekommt? Wie stellen sich Krankenkassen dazu? Ich sehe einfach keinen anderen Ausweg. Hat jemand bereits Erfahrungen diesbezüglich gemacht?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße
Schweinchendick
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Dein Stichwort ist "Pflegestützpunkt"
Suche im Internet denjenigen, der dem Wohnort Deiner Mutter am nächsten liegt. Nehme mit denen Kontakt auf. Die Krankenkasse Deiner Mutter kann Dir die Kontaktdaten sicher auch nennen.
Im Pflegestützpunkt findest Du unabhängige Experten, die die örtlichen Gegebenheiten kennen und Dich gezielt beraten können.
Alles Gute
Frieda
Suche im Internet denjenigen, der dem Wohnort Deiner Mutter am nächsten liegt. Nehme mit denen Kontakt auf. Die Krankenkasse Deiner Mutter kann Dir die Kontaktdaten sicher auch nennen.
Im Pflegestützpunkt findest Du unabhängige Experten, die die örtlichen Gegebenheiten kennen und Dich gezielt beraten können.
Alles Gute
Frieda
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- Interessen: Mauern, Verputzen, Betonieren, grins
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo,
für Deine Mutter trifft diese gesetzliche Regelung vollumfänglich zu
https://dejure.org/gesetze/SGB_V/39c.html
Das heißt im Klartext:
Die Pflege nach Krankenhausaufenthalt ist gewährleistet; entweder bei Dir zuhause durch Pflegedienst oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung.
Die Krankenhausärzte sollen eine Verordnung für Überleitungspflege ausstellen.
Der Antrag auf Pflegeeinstufung bleibt davon unberührt; durch die neuen Pflegegrade hätte Deine Mutter auch Chancen, wenigstens Pflegegrad 1 zu bekommen, wenn nicht sogar 2.
Gruß Doedl
für Deine Mutter trifft diese gesetzliche Regelung vollumfänglich zu
https://dejure.org/gesetze/SGB_V/39c.html
Das heißt im Klartext:
Die Pflege nach Krankenhausaufenthalt ist gewährleistet; entweder bei Dir zuhause durch Pflegedienst oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung.
Die Krankenhausärzte sollen eine Verordnung für Überleitungspflege ausstellen.
Der Antrag auf Pflegeeinstufung bleibt davon unberührt; durch die neuen Pflegegrade hätte Deine Mutter auch Chancen, wenigstens Pflegegrad 1 zu bekommen, wenn nicht sogar 2.
Gruß Doedl
Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi
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AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo doedl,
danke für Deine Antwort. Das KH hat eine Schnelleinstufung veranlasst und mir zugesichert, dass keine Entlassung aus dem KH erfolgt, wenn die Überleitung nicht gewährleistet ist. Nun wird sie heute entlassen, ist erst am Nachmittag zu Hause und der beauftragte Pflegedienst kann heute nicht kommen. Hinzu kommt, dass die Krankenkasse noch keine Kostenübernahme zugesichert hat, was bedeutet, dass die Kosten für die Pflege vorerst ausgelegt werden müssten. Selbst wenn wir das machen, wissen wir nicht, ob wir sie rückerstattet bekommen. Das Geld ist einfach nicht vorhanden. Eine Pflegeeinrichtung, die erst recht nicht bezahlbar ist, lehnt meine Mutter vehement ab, zu mir zu kommen ebenfalls. Ich kann nicht bei ihr bleiben, ohne meinen Job auf Spiel zu setzen, den ich gerade erst nach langer Arbeitslosigkeit angetreten habe.
Es ist gut, dass es eine gesetzliche Regelung gibt. Wenn sie von den Betroffenen nicht genutzt wird, ist das Gesetz wertlos. Schade. Ich bin nun ratloser als vorher.
Nochmals herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast.
Beste Grüße
Schweinchendick
danke für Deine Antwort. Das KH hat eine Schnelleinstufung veranlasst und mir zugesichert, dass keine Entlassung aus dem KH erfolgt, wenn die Überleitung nicht gewährleistet ist. Nun wird sie heute entlassen, ist erst am Nachmittag zu Hause und der beauftragte Pflegedienst kann heute nicht kommen. Hinzu kommt, dass die Krankenkasse noch keine Kostenübernahme zugesichert hat, was bedeutet, dass die Kosten für die Pflege vorerst ausgelegt werden müssten. Selbst wenn wir das machen, wissen wir nicht, ob wir sie rückerstattet bekommen. Das Geld ist einfach nicht vorhanden. Eine Pflegeeinrichtung, die erst recht nicht bezahlbar ist, lehnt meine Mutter vehement ab, zu mir zu kommen ebenfalls. Ich kann nicht bei ihr bleiben, ohne meinen Job auf Spiel zu setzen, den ich gerade erst nach langer Arbeitslosigkeit angetreten habe.
Es ist gut, dass es eine gesetzliche Regelung gibt. Wenn sie von den Betroffenen nicht genutzt wird, ist das Gesetz wertlos. Schade. Ich bin nun ratloser als vorher.
Nochmals herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast.
Beste Grüße
Schweinchendick
- doedl
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AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Nun für 1o Tage kannst Du aber Familienpflegezeit beantragen.
Guck mal hier https://www.dak.de/dak/leistungen/Pfleg ... 54658.html
Ob das in der Probezeit ratsam ist, kannst nur Du beantworten, aber vielleicht lohnt es sich, darüber mit dem Chef zu sprechen.
Toi toi Dir
Doedl
Guck mal hier https://www.dak.de/dak/leistungen/Pfleg ... 54658.html
Ob das in der Probezeit ratsam ist, kannst nur Du beantworten, aber vielleicht lohnt es sich, darüber mit dem Chef zu sprechen.
Toi toi Dir
Doedl
Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Zusätzlich wäre in diesem speziellen Fall zu überlegen, das Sozialamt einzuschalten mit einem Antrag auf "Hilfe in besonderen Lebenslagen". Das sind vorübergehende Leistungen, die ggf. voll oder teilweise zurückgezahlt werden müssen/können, wenn z. B. die Pflegekasse die Kosten übernimmt und entsprechend auszahlt.
Ein Mensch existiert nicht - er lebt!
Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will.
Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem
Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will.
Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Schade, daß ich Dein Thema hier erst heute lesen konnte.
Wenn die Pflege Zuhause noch nicht gesichert ist, muss man das im KH genau so sagen, dann ist Kurzzeitpflege wirlich erstmal angesagt.
Jetzt ist die Mutter ja wahrscheinlich schon Zuhause. Da wäre für Deine Mutter auch eine Palliativversorgung wichtig:
1. Zielsetzung
1.1 Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen (§ 37b Abs. 1 Satz 1 SGB V) zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung oder in einer stationären Pflegeeinrichtung zu ermöglichen; hierzu zählen beispielsweise Einrichtungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und der Kinder- und Jugendhilfe. Versi-
cherte in stationären Hospizen haben einen Anspruch auf die Teilleistung der erforderlichen ärztlichen Versorgung im Rahmen der SAPV.
1.2 Die SAPV ist fachlich kompetent nach den allgemein anerkannten medizinischen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen bedarfsgerecht und wirtschaftlich zu erbringen. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin oder des Patienten sowie die Belange ihrer oder seiner vertrauten Personen stehen im Mittelpunkt der Ver-
sorgung.
2.1 SAPV wird von Leistungserbringern erbracht, mit denen die Krankenkasse zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung einen Vertrag geschlossen hat. Sie wird intermittierend oder durchgängig nach Bedarf als
Beratungsleistung, Koordination der Versorgung, additiv unterstützende Teilversorgung, vollständige Versorgung
erbracht. Den besonderen Belangen von Kindern und Jugendlichen ist Rechnung zu tragen.
Es ist wirklich ratsam, daß Du die 10 Tage Frei in Anspruch nimmst, einen Pflegestützpunkt um Hilfe bittest, der sich auch um die Palleativversorgung Deiner Mutter kümmert.
https://www.kvno.de/downloads/vertraege ... ertrag.pdf
Wenn die Pflege Zuhause noch nicht gesichert ist, muss man das im KH genau so sagen, dann ist Kurzzeitpflege wirlich erstmal angesagt.
Jetzt ist die Mutter ja wahrscheinlich schon Zuhause. Da wäre für Deine Mutter auch eine Palliativversorgung wichtig:
1. Zielsetzung
1.1 Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen (§ 37b Abs. 1 Satz 1 SGB V) zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung oder in einer stationären Pflegeeinrichtung zu ermöglichen; hierzu zählen beispielsweise Einrichtungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und der Kinder- und Jugendhilfe. Versi-
cherte in stationären Hospizen haben einen Anspruch auf die Teilleistung der erforderlichen ärztlichen Versorgung im Rahmen der SAPV.
1.2 Die SAPV ist fachlich kompetent nach den allgemein anerkannten medizinischen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen bedarfsgerecht und wirtschaftlich zu erbringen. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientin oder des Patienten sowie die Belange ihrer oder seiner vertrauten Personen stehen im Mittelpunkt der Ver-
sorgung.
2.1 SAPV wird von Leistungserbringern erbracht, mit denen die Krankenkasse zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung einen Vertrag geschlossen hat. Sie wird intermittierend oder durchgängig nach Bedarf als
Beratungsleistung, Koordination der Versorgung, additiv unterstützende Teilversorgung, vollständige Versorgung
erbracht. Den besonderen Belangen von Kindern und Jugendlichen ist Rechnung zu tragen.
Es ist wirklich ratsam, daß Du die 10 Tage Frei in Anspruch nimmst, einen Pflegestützpunkt um Hilfe bittest, der sich auch um die Palleativversorgung Deiner Mutter kümmert.
https://www.kvno.de/downloads/vertraege ... ertrag.pdf
Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung
- B-Tina :-)
- Beiträge: 520
- Registriert: Fr 10. Okt 2008, 16:59
- Beruf: Altenpflegerin, Palliative Care
- Einsatz Bereich: Alten- und Pflegeheim
- Wohnort: Thüringen
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo Schweinchendick,
einen ähnlichen "Fall" hatten wir hier kürzlich auch.
Der Sohn hatte seine ca. 500 km entfernt lebende Mutter mit Glioblastom hierher geholt, allerdings nicht nach Hause (das war ihm aus beruflichen Gründen leider nicht möglich), sondern vollstationär.
Sie war bis zur Diagnose immer selbstständig gewesen, hatte allein gelebt. Dann bekam sie Pflegestufe 1.
Ich meine, wie bereits geschrieben, dass Deine Mutter zumindest in den Pflegegrad 1 eingruppiert wird.
Mit den finanziellen Dingen kenne ich mich nicht so aus, würde ggf. ebenfalls beim Sozialamt nachfragen.
Wir haben auch die SAPV involviert, das geht schnell und unkompliziert.
Der Hausarzt stellt ein entsprechendes Rezept aus, dann wird ein Palliativarzt hinzugezogen, der über das SAPV-Team Tag und Nacht erreichbar ist.
Weiterhin kooperiert unsere Einrichtung (wie wohl jedes Heim) mit einer Apotheke am Ort, die uns jederzeit beliefert.
So konnten wir die Therapie jeweils schnell anpassen und die Schmerzen der Frau mindern. Zuletzt bekam sie alle 6 Stunden Morphin injiziert.
Der Sohn besuchte seine Mutter, so oft es ihm möglich war, wir sorgten für eine ungestörte Atmosphäre.
Also eine Kooperation mit SAPV ist nicht nur in der Häuslichkeit, sondern auch in einem Pflegeheim möglich und anzuraten, auch wenn im Heim Palliativ-Care-Fachkräfte vorhanden sind.
Ein entsprechendes Netzwerk ist auf jeden Fall sinnvoll.
Natürlich ist es schöner, bis zuletzt zu Hause zu bleiben, wenn die Betroffenen das wünschen.
Alles Gute und viel Kraft für Dich und Deine Mutter.
Liebe Grüße, BTina
einen ähnlichen "Fall" hatten wir hier kürzlich auch.
Der Sohn hatte seine ca. 500 km entfernt lebende Mutter mit Glioblastom hierher geholt, allerdings nicht nach Hause (das war ihm aus beruflichen Gründen leider nicht möglich), sondern vollstationär.
Sie war bis zur Diagnose immer selbstständig gewesen, hatte allein gelebt. Dann bekam sie Pflegestufe 1.
Ich meine, wie bereits geschrieben, dass Deine Mutter zumindest in den Pflegegrad 1 eingruppiert wird.
Mit den finanziellen Dingen kenne ich mich nicht so aus, würde ggf. ebenfalls beim Sozialamt nachfragen.
Wir haben auch die SAPV involviert, das geht schnell und unkompliziert.
Der Hausarzt stellt ein entsprechendes Rezept aus, dann wird ein Palliativarzt hinzugezogen, der über das SAPV-Team Tag und Nacht erreichbar ist.
Weiterhin kooperiert unsere Einrichtung (wie wohl jedes Heim) mit einer Apotheke am Ort, die uns jederzeit beliefert.
So konnten wir die Therapie jeweils schnell anpassen und die Schmerzen der Frau mindern. Zuletzt bekam sie alle 6 Stunden Morphin injiziert.
Der Sohn besuchte seine Mutter, so oft es ihm möglich war, wir sorgten für eine ungestörte Atmosphäre.
Also eine Kooperation mit SAPV ist nicht nur in der Häuslichkeit, sondern auch in einem Pflegeheim möglich und anzuraten, auch wenn im Heim Palliativ-Care-Fachkräfte vorhanden sind.
Ein entsprechendes Netzwerk ist auf jeden Fall sinnvoll.
Natürlich ist es schöner, bis zuletzt zu Hause zu bleiben, wenn die Betroffenen das wünschen.
Alles Gute und viel Kraft für Dich und Deine Mutter.
Liebe Grüße, BTina
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- Registriert: Di 17. Jan 2017, 05:30
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo Johannes,
besten Dank für den Hinweis. Damit bin ich gut vorbereitet. Aktuell scheint es allerdings (noch) nicht nötig zu sein. Die Krankenkasse hat zwar einige Tage gebraucht, aber die Bewilligung von Pflegestufe II ist da. Dennoch muss ich damit leben, dass meine Mutter erst abwarten will, wie die Chemo wirkt und ob sie nicht doch mithilfe des Pflegedienstes damit zurecht kommt. Krankenhaus, Kurzzeitpflege, Hospiz sind Worte, die sie aus ihrem Wortschatz komplett gestrichen hat. Das muss ich vorerst akzeptieren.
Dankbare Grüße
Schweinchendick
[quote=""johannes""]Zusätzlich wäre in diesem speziellen Fall zu überlegen, das Sozialamt einzuschalten mit einem Antrag auf "Hilfe in besonderen Lebenslagen". Das sind vorübergehende Leistungen, die ggf. voll oder teilweise zurückgezahlt werden müssen/können, wenn z. B. die Pflegekasse die Kosten übernimmt und entsprechend auszahlt.[/quote]
besten Dank für den Hinweis. Damit bin ich gut vorbereitet. Aktuell scheint es allerdings (noch) nicht nötig zu sein. Die Krankenkasse hat zwar einige Tage gebraucht, aber die Bewilligung von Pflegestufe II ist da. Dennoch muss ich damit leben, dass meine Mutter erst abwarten will, wie die Chemo wirkt und ob sie nicht doch mithilfe des Pflegedienstes damit zurecht kommt. Krankenhaus, Kurzzeitpflege, Hospiz sind Worte, die sie aus ihrem Wortschatz komplett gestrichen hat. Das muss ich vorerst akzeptieren.
Dankbare Grüße
Schweinchendick
[quote=""johannes""]Zusätzlich wäre in diesem speziellen Fall zu überlegen, das Sozialamt einzuschalten mit einem Antrag auf "Hilfe in besonderen Lebenslagen". Das sind vorübergehende Leistungen, die ggf. voll oder teilweise zurückgezahlt werden müssen/können, wenn z. B. die Pflegekasse die Kosten übernimmt und entsprechend auszahlt.[/quote]
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- Registriert: Di 17. Jan 2017, 05:30
AW: Organisation der Pflege nicht am Heimatort?
Hallo B-Tina,
trotz schlechtem Start mit der Überleitung und dem Pflegedienst (Vollkatastrophe - sowas von umprofessionell, arrogant und tollpatschig...) haben sich die Wogen etwas geglättet. Die KK hat Pflegegrad II genehmigt. Die erste Pflegeleistung hat heute stattgefunden (Hilfe bei der Körperpflege) und meine Mutter ist voll des Lobes.
Die Diagnose lautet nun Mantelzell-Lymphom. Den Grad wollte der Onkologe nicht nennen, aber er betonte, dass der Krebs schon Jahre alt seit muss. Ich zähle 1 + 1 zusammen. Trotz der Erwähnung von Palliativdienst seitens des Onkologen, weist meine Mutter diese Option von sich (meine krebskranke Schwester wurde ca. 5 Monate lang versorgt, so weiß meine Mutter ungefähr was das Wort Palliativ bedeutet. Ich war tage- und wochenweise bei meiner Schwester, habe sie mit Essen versorgt, ihre Stürze miterlebt, nächtelang Wache gehalten... Möglich, dass ein Palliativdienst mehr leisten kann. Ich habe es leider anders erlebt. Mir wurde vom Palliativdienst beigebracht, wie die künstliche Nahrung an- und abgedockt wird. Das ging so weit, dass der im Dienst befindliche Betreuer kurzfristig Termine abgesagt hat (mit fadenscheinigen Ausreden). Die letzten 6 Wochen ihres Lebens musste meine Schwester jedoch auf der Palliativstation eines KH bis zu ihrem Tod im Jan. 2016 verbringen, da das gewünschte Hospiz sie nicht aufnehmen konnte).
Ich will alles tun, damit sich meine Mutter geborgen und wohl fühlt - und ihr Zuhause ist nunmal ihre vertraute Umgebung, wo sie ihre älteren Schwestern hin und wieder besuchen können. Das eine ist die infrastrukturelle Versorgung, und das andere ist die emotionale Unterstützung, Mitfühlen, Zuversicht vermitteln usw. - letzteres kann ich leider nur per Telefon. Es ist grausam.
Der Hausarzt ist gut mit dem Onkologen vor Ort vernetzt. Der Pflegedienst scheint besser zu sein, als anfangs geglaubt, die Kortison-Therapie bewirkt (zunächst) Stärkend. So warte ich also ab, was noch kommt und fühle jedes Tief und jedes Hoch mit. (Meine Mutter nimmt stetig ab - ich auch, trotz regelmäßiger reichhaltiger Nahrungsaufnahme bei uns beiden).
So jetzt bin ich deutlich von einer kurzen Antwort abgewichen. Dafür bitte ich um Verständnis und Entschuldigung. Ich bin dankbar, dass ich hier so viel Tipps, Hinweise und damit Unterstützung finde. Damit geht mein Dank auch ausdrücklich an Dich! Danke für deine Antwort und mitfühlenden Worte.
Herzliche Grüße
Schweinchendick
[quote=""B-Tina ""]Hallo Schweinchendick,
einen ähnlichen "Fall" hatten wir hier kürzlich auch.
Der Sohn hatte seine ca. 500 km entfernt lebende Mutter mit Glioblastom hierher geholt, allerdings nicht nach Hause (das war ihm aus beruflichen Gründen leider nicht möglich), sondern vollstationär.
Sie war bis zur Diagnose immer selbstständig gewesen, hatte allein gelebt. Dann bekam sie Pflegestufe 1.
Ich meine, wie bereits geschrieben, dass Deine Mutter zumindest in den Pflegegrad 1 eingruppiert wird.
Mit den finanziellen Dingen kenne ich mich nicht so aus, würde ggf. ebenfalls beim Sozialamt nachfragen.
Wir haben auch die SAPV involviert, das geht schnell und unkompliziert.
Der Hausarzt stellt ein entsprechendes Rezept aus, dann wird ein Palliativarzt hinzugezogen, der über das SAPV-Team Tag und Nacht erreichbar ist.
Weiterhin kooperiert unsere Einrichtung (wie wohl jedes Heim) mit einer Apotheke am Ort, die uns jederzeit beliefert.
So konnten wir die Therapie jeweils schnell anpassen und die Schmerzen der Frau mindern. Zuletzt bekam sie alle 6 Stunden Morphin injiziert.
Der Sohn besuchte seine Mutter, so oft es ihm möglich war, wir sorgten für eine ungestörte Atmosphäre.
Also eine Kooperation mit SAPV ist nicht nur in der Häuslichkeit, sondern auch in einem Pflegeheim möglich und anzuraten, auch wenn im Heim Palliativ-Care-Fachkräfte vorhanden sind.
Ein entsprechendes Netzwerk ist auf jeden Fall sinnvoll.
Natürlich ist es schöner, bis zuletzt zu Hause zu bleiben, wenn die Betroffenen das wünschen.
Alles Gute und viel Kraft für Dich und Deine Mutter.
Liebe Grüße, BTina[/quote]
trotz schlechtem Start mit der Überleitung und dem Pflegedienst (Vollkatastrophe - sowas von umprofessionell, arrogant und tollpatschig...) haben sich die Wogen etwas geglättet. Die KK hat Pflegegrad II genehmigt. Die erste Pflegeleistung hat heute stattgefunden (Hilfe bei der Körperpflege) und meine Mutter ist voll des Lobes.
Die Diagnose lautet nun Mantelzell-Lymphom. Den Grad wollte der Onkologe nicht nennen, aber er betonte, dass der Krebs schon Jahre alt seit muss. Ich zähle 1 + 1 zusammen. Trotz der Erwähnung von Palliativdienst seitens des Onkologen, weist meine Mutter diese Option von sich (meine krebskranke Schwester wurde ca. 5 Monate lang versorgt, so weiß meine Mutter ungefähr was das Wort Palliativ bedeutet. Ich war tage- und wochenweise bei meiner Schwester, habe sie mit Essen versorgt, ihre Stürze miterlebt, nächtelang Wache gehalten... Möglich, dass ein Palliativdienst mehr leisten kann. Ich habe es leider anders erlebt. Mir wurde vom Palliativdienst beigebracht, wie die künstliche Nahrung an- und abgedockt wird. Das ging so weit, dass der im Dienst befindliche Betreuer kurzfristig Termine abgesagt hat (mit fadenscheinigen Ausreden). Die letzten 6 Wochen ihres Lebens musste meine Schwester jedoch auf der Palliativstation eines KH bis zu ihrem Tod im Jan. 2016 verbringen, da das gewünschte Hospiz sie nicht aufnehmen konnte).
Ich will alles tun, damit sich meine Mutter geborgen und wohl fühlt - und ihr Zuhause ist nunmal ihre vertraute Umgebung, wo sie ihre älteren Schwestern hin und wieder besuchen können. Das eine ist die infrastrukturelle Versorgung, und das andere ist die emotionale Unterstützung, Mitfühlen, Zuversicht vermitteln usw. - letzteres kann ich leider nur per Telefon. Es ist grausam.
Der Hausarzt ist gut mit dem Onkologen vor Ort vernetzt. Der Pflegedienst scheint besser zu sein, als anfangs geglaubt, die Kortison-Therapie bewirkt (zunächst) Stärkend. So warte ich also ab, was noch kommt und fühle jedes Tief und jedes Hoch mit. (Meine Mutter nimmt stetig ab - ich auch, trotz regelmäßiger reichhaltiger Nahrungsaufnahme bei uns beiden).
So jetzt bin ich deutlich von einer kurzen Antwort abgewichen. Dafür bitte ich um Verständnis und Entschuldigung. Ich bin dankbar, dass ich hier so viel Tipps, Hinweise und damit Unterstützung finde. Damit geht mein Dank auch ausdrücklich an Dich! Danke für deine Antwort und mitfühlenden Worte.
Herzliche Grüße
Schweinchendick
[quote=""B-Tina ""]Hallo Schweinchendick,
einen ähnlichen "Fall" hatten wir hier kürzlich auch.
Der Sohn hatte seine ca. 500 km entfernt lebende Mutter mit Glioblastom hierher geholt, allerdings nicht nach Hause (das war ihm aus beruflichen Gründen leider nicht möglich), sondern vollstationär.
Sie war bis zur Diagnose immer selbstständig gewesen, hatte allein gelebt. Dann bekam sie Pflegestufe 1.
Ich meine, wie bereits geschrieben, dass Deine Mutter zumindest in den Pflegegrad 1 eingruppiert wird.
Mit den finanziellen Dingen kenne ich mich nicht so aus, würde ggf. ebenfalls beim Sozialamt nachfragen.
Wir haben auch die SAPV involviert, das geht schnell und unkompliziert.
Der Hausarzt stellt ein entsprechendes Rezept aus, dann wird ein Palliativarzt hinzugezogen, der über das SAPV-Team Tag und Nacht erreichbar ist.
Weiterhin kooperiert unsere Einrichtung (wie wohl jedes Heim) mit einer Apotheke am Ort, die uns jederzeit beliefert.
So konnten wir die Therapie jeweils schnell anpassen und die Schmerzen der Frau mindern. Zuletzt bekam sie alle 6 Stunden Morphin injiziert.
Der Sohn besuchte seine Mutter, so oft es ihm möglich war, wir sorgten für eine ungestörte Atmosphäre.
Also eine Kooperation mit SAPV ist nicht nur in der Häuslichkeit, sondern auch in einem Pflegeheim möglich und anzuraten, auch wenn im Heim Palliativ-Care-Fachkräfte vorhanden sind.
Ein entsprechendes Netzwerk ist auf jeden Fall sinnvoll.
Natürlich ist es schöner, bis zuletzt zu Hause zu bleiben, wenn die Betroffenen das wünschen.
Alles Gute und viel Kraft für Dich und Deine Mutter.
Liebe Grüße, BTina[/quote]
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