Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
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Beate61
Beiträge: 2
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 23:22

Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Beitrag von Beate61 »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Aufnahme.
Seit 2012 haben meine Eltern ( beide fast 90) die Pflegestufe 1 und ich betreue sie in ihrem Haus. ( ich wohne 400m entfernt).
Meine Mutter ist dement ( vaskuläre Demenz, mittleres Stadium), mein Vater hat ein metastasierendes Prostata Ca, das nicht mehr behandelbar ist, eine Herzinsuffizienz Stadium IV, und Morbus Fortestier.
Vor ca. acht Wochen wurde mein Vater nach einem Sturz mit Nasenbeinbruch ins KH eingewiesen und man stellte eine schwere doppelseitige Lungenentzündung fest, die allerdings bis dahin keinerlei Symptome aufwies. Meine Mutter wohnte in der Zeit bei uns, bis sie fünf Tage später mit massiven Darmblutungen ebenfalls ins KH musste. Dort hatten die beiden drei Wochen ein Doppelzimmer, was sehr wichtig für beide war, denn sie sind nun schon 68 Jahre verheiratet.
Am 11. September wurden sie in die Kurzzeitpflege entlassen. Meine Mutter entwickelt sich dort sehr gut, ist weniger müde, viel ansprechbarer und ist rundum glücklich. Mein Vater hingegen wird immer weniger, steht überhaupt nicht mehr auf und isst kaum. Nun ist in drei Wochen auch die Verhinderungspflege abgelaufen und es kuss eine Entscheidung getroffen werden. Mein Vater will nach Hause, für meine Mutter ist es besser da zu bleiben. Eine Trennung der Beiden kommt nicht in Frage. Wer kann mir ein paar Tips geben,mwie ich beiden gerecht werden kann. Welche Möglichkeiten habe ich, zwei schwer pflegebedürftige Menschen adäquat zu betreuen. Ich weiß nicht mehr weiter.

Vielen Dank
Beate



FrAnNi
Beiträge: 5
Registriert: Fr 2. Okt 2015, 15:18

AW: Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Beitrag von FrAnNi »

Ich denke eine perfekte Lösung gibt es nicht, denn es ist echt eine schwierige Situation. Wir hatten so einen Fall, beide bei uns. Die Frau hat sich "eingelebt" und der Mann wollte heim und sagte immer, er stirbt wenn er bei uns ist. Er war auch sehr krank und ist tatsächlich auch kurze Zeit später gestorben. Vielleicht wäre eine Tagespflege eine Alternative?

Liebe Grüße



Beate61
Beiträge: 2
Registriert: Sa 3. Okt 2015, 23:22

AW: Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Beitrag von Beate61 »

Zunächst danke für die Antwort.
Ich denke,mdie Tagespflege ist für meinen Vater keine Alternative, da er kaum transportfähig ist. Ich denke, die Belastung wäre zu groß. Bei meiner Mutterr besteht das Problem, dass sie jetzt jederzeit abbrechen und" nach meinem Vatre sehen " kann. Das ist in der Tagespflege nicht möglich.
Mein Vater braucht dienOption, nach Hause zu können, sonst gibt er sofort auf. Wie lange er es noch schafft, weiß niemand. Sein Herz ist somschwach, dass selbst das Sitzen und essen ihn so anstrengt, dass er erbricht. Ich weiß nicht,,ob ich das Recht habe, meinem Vater sein zu Hause vorzuenthalten, aber auch nicht, meiner Mutter die Chance zu nehmen, in ihrer Demenz noch aktiv sein zu dürfen. Es total vertackt. Egal, was ich tue oder. Entscheide, es meldet sich das schlechte Gewissen.
Lieben Grß
Beate



Benutzer 10209 gelöscht

AW: Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Moin Beate !

Die Krankenhäuser sind mit dem s.g. Entlassungsmanagement wirklich überfordert. Trotz Expertenstandard. Genug der "Systemkritik".

Dein Stichwort heißt : "Pflegestützpunkt" !
Den nächsten in Deiner Gegend kann Dir Deine Kranken- oder Pflegekasse benennen. Dort sitzen hochqualifizierte Menschen, die die Gegeben- Möglichkeiten in Eurer Region kennen.
Oder wende Dich an einen ambulanten Pflegedienst "um die Ecke".

Ich denke Du brauchst eine "Vor Ort-Beratung". Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

findet
Frieda



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doedl
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AW: Mutter mit Demenz, Vater nun bettlägerig, was tun?

Beitrag von doedl »

Hallo Beate,

ich nehme an, dass Dein Vater nicht mehr lange zu leben hat; also sollte das Arrangement so sein, dass Deine Mutter nach seinem Tod in diesem Arrangement alleine bleiben kann.

Organisiere einen Pflegedienst, der vormittags Deine beiden Eltern mit Körperpflege versorgt, die Medikamente gibt; derselbe Pflegedienst sollte abends nochmal zur Medigabe kommen. Die Medigabe zahlt die Krankenkasse.

Auch würde ich vorschlagen, einen speziellen ambulanten Palliativdienst mit einzubinden; sicherlich braucht Dein Papa Schmerztherapie. Die SAPV wird über die Krankenkasse abgerechnet und belastet somit auch nicht das Pflegegeld.

Erkundige Dich nach einem Hospiz in Krefeld und Umgebung.

Ich würde für meine Eltern eine Haushaltshilfe suchen, die täglich für 4-5 Stunden kommt. Zeitlich so, dass der Pflegedienst draußen ist, die Haushaltshilfe kommt. Über die Minijobzentrale erfährst Du, wie Du die Dame anmelden musst.

Erkundige Dich nach einem Tagespflegeplatz für Deine Mutter oder alternativ nach Gruppenbetreuung für Demenzkranke; so hat Dein Papa auch mal "seine Ruhe" und die Mutter sieht andere Leute.

Falls Du noch berufstätig bist, hast Du Anspruch auf 10 Tage bezahlte Familienpflegezeit; den Lohnausfall übernimmt die Pflegekasse Deiner Eltern (bzw. eines Elternteils). Rufe dort an und frage, welche Bescheinigung die Kasse möchte (muss ein ärztliches Attest sein).

Frage nach, wo es in Krefeld Ehrenamtliche für Besuchsdienste gibt.

Stricke ein möglichst engmaschiges Netz an Aufsicht und Unterstützung, damit Du entlastet bist. 400 km ist ja ein Haufen Holz.

Gruß und toi toi

Doedl
Zuletzt geändert von doedl am Mo 5. Okt 2015, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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