Lagerung bei Bettlägerigkeit/Immobilität

[Magrit]

Hallo,

wie oft am Tag muss eigentlich ein Pflegedienst kommen um bei Bettlägerigkeit zu lagern?

Und Mobilisation, wird das einmal oder mehrmals am Tag gemacht?

[Leseratte]

Guten Morgen!

Der Pflegedienst kommt sooft wie du es mit ihm vereinbart hast.
Letztlich ist das - so schlimm es klingt - eine finanzielle Frage. Eine Fachkraft kann anhand der vorliegenden Risikofaktoren ermitteln wie hoch das Risiko für die Entstehung eines Dekubitus ist und anhand dessen eine Empfehlung geben, wie oft gelagert werden müsste. Im Heim lagern wir bei normalem Risiko tags aller 2-3 Std, nachts aller 3-4 Std.
Theoretisch ist das auch in der ambulanten Betreung möglich, aber da wird sicher selbst bei PST 3 das Geld was der Pflegedienst von der Pflegekasse erhält nicht ausreichen. Du musst also entwedewr ordentlich draufzahlen oder mit dem zufrieden sein, was im vorgegebenen finaziellen Rahmen möglich ist. Oder du lagerst selbst (die Pflegekräfte werden dir sicher gern zeigen wie es geht).
Bei der Mobilisation ist es letztlich das gleiche. Das was du gern möchtest muss bezahlt werden.

LG und einen schönen Tag wünscht die Ratte


GRAU IST ALLE THEORIE - BUNT IST DAS LEBEN!

[Benutzer 10209 gelöscht]

Idealerweise lässt Du einen Pflegedienst oder eine
Pflegeberatung zu Euch ins Haus kommen.
Dann wird ein "Lagerungs-& Bewegungsplan" erarbeitet.
Darin steht, wer was wann und wie tut.
Dazu gibt es dann noch ein Protokoll, wo abgehakt wird
oder Abweichungen eingetragen werden.

[Griesuh]

Ein Pflegedienst muss nicht kommen.
Er kann kommen, wenn du die Leistung, spezielle Lagerung, bei ihm einkaufst.
In Hessen kostest so eine spezielle Lagerung pro Einsatz 4,95€ plus 4,83€ Hausbesuchspauschale Mo-Fr, Sa u. So. beträgt die HP 9,66€ .

Wenn du den PD 4 tgl / 7 x wtl. zur nur zur Lagerung bestellen würdest würde dich das mtl. 1389€ inkl. Investitionskosten, kosten.

Wenn du privat pflegst, musst du je nach Pflegestufe , in PS I u. II, 1 x pro halbjahr und in PS III , 1 x im Quartal einen Pflegeberatungsbesuch nach
§ 37.3 SGB XI der Pflegekasse nachweisen. Wenn der Beratungsbesuch nicht erfolgt, kann die Kasse das Pfleggeld kürzen oder die Zahlung kompl. einstellen.
Den Pflegedienst musst du selbst aussuchen. Im Rahmen dieser Besuche wird dir der Pflegedienst zeigen wie eine Lagerung erfolgt.

Dann gäbe es auch noch die Möglichkeit einer Wechseldruckmatratze, was jedoch eine Lagerung nicht überflüssig macht.

Nun meine Grundlegende Frage: warum kannst du nicht selbst lagern?

[Magrit]

Hallo,

na habe bei der Krankenkasse angerufen und eine Einweisung in die Lagerungstechniken angefragt.

Denn außer Rücken Seite Rücken gibt es sicher noch mehr was man beachten muss.

Apropo was ist eigentlich von PC 30 V oder der Ilon Protect Salbe zur Dekubitusprophylaxe zu halten.

Sind Massagen zur Vorbeugung gut oder ein Wärmebalsam?

[Suse2]

Apropo was ist eigentlich von PC 30 V oder der Ilon Protect Salbe zur Dekubitusprophylaxe zu halten.

PC 30 V finde ich zur Prophylaxe gut,die andere kenne ich persönlich nicht.

Zur Massage schaue hier :

http://www.dekubitus.de/dekubitusprophylaxe.htm

[B-Tina :-)]

PC 30 V verwenden wir auch, finde ich super.
LG

[Benutzer 10209 gelöscht]

Schöne, aktuelle und anschauliche Standards/Anweisungen z.B. zur
Lagerung findet man im Download des Altenpflegemagazins:
http://www.pqsg.de
Dazu muss man das Magazin allerdings abonnieren.
Dafür findet man dort (im Download) praktisch alles, was man an
Informationen zur Alten- und Krankenpflege braucht.
Gut bebildert und mit allen notwendigen Hintergrundinfos

[Elpida]

Ich kann die Salbe: Mitosyl N - 27% Salbe, Wirkstoff Zinkoxyd empfehlen, die hilft bei meiner Mutter großartig gegen den seit Ende Dezember aufgetretenen Dekubitus.

[peri]

Es gibt keinen empirischen Nachweis, dass irgendeine auf dem Markt erhältliche Salbe oder sonstige Hautpflegemittel die Entstehung eines Dekubitus verhindert bzw. dessen Heilung fördert.

Der einzige Sinn einer Salbe o.ä. besteht im Schutz der Umgebungshaut. Mit dem Dekubitus an sich sowie dessen Pathophysiologie hat dies nicht im Geringsten etwas zu tun.

[Benutzer 10209 gelöscht]

Ich warne ausdrücklich vor Salben mit Zinkoxid zur Dekubitusprophylaxe !
Das Zeug trocknet die Haut aus und macht sie spröde und rissig.
In der professionellen Pflege ist das schon lange ein "no go".

Auch in Wunden hat Zinkoxid nichts verloren. Die natürliche Wundheilung wird dadurch verhindert. Dass die Oma die gute Nivea-Creme in ihr offenes Bein schmiert, kennt man hoffentlich nur noch aus dem Geschichtsbuch.

[doedl]

Dekubitus entsteht durch die Faktoren Zeit und Druck!

Je länger der Druck aufs Gewebe, desto größer die Gefahr.

Egal welche Salben verwendet werden; sie haben nur kosmetischen Wert- einem Dekubitus beugen sie nicht vor.

Gruß Doedl

[Elpida]

Guten Abend Ihr alle...
... da bin ich aber überrascht. Die Salbe hat hier echt geholfen. Das war ein kleines Wunder. Die Haut ist wieder fast normal. Die zuvor offenen Stellen sind schön zu gegangen und die Krusten sind jetzt auch fast weg. Ich mache zurzeit Babypuder drauf. Ist das denn ok?
Grüßeuch

[doedl]

Hallo Elpida,

du musst unterscheiden: woher kommt ein Dekubitus, ist es überhaupt ein Dekubitus oder ist es eine Hautläsion, die durch zuviel Nässe, Allergie auf Inkontinenzprodukte usw. entstanden ist.

Ein wirklicher Dekubitus heilt nicht ab, weil Du Salbe darauf gibst, wenn der Mensch zu lange auf der Stelle liegt.
Gruß Doedl

[peri]

[quote=""Elpida""]Ich mache zurzeit Babypuder drauf. Ist das denn ok?
Grüßeuch[/quote]

Auch Puder hat in der professionellen Pflege nichts verloren. Puder neigt dazu zu klumpen und erhöht damit sogar durch Druck auf das Gewebe die Dekubitusgefahr. Dass der Dekubitus nun gut verheilt hat einzig und alleine mit einer konsequenten Druckentlastung zu tun.

Zum Schutz der Umgebungshaut kann ich dir lediglich Cavilonempfehlen.

PS: da du von "offenen Stellen" schreibst gehe ich auch eher davon aus, dass es sich bei deinem "Dekubitus" um mehrere, kleinere Feuchtigkeitswunden handelt.

[Elpida]

Guten Morgen,
werd' ich kaufen, das Cavilon.
Es kann sein, daß es eine Allergie war/ist, denn ich habe meiner Mutter tagsüber keine Pants mehr angezogen, sondern sie im Bett auf den Papier-Unterlagen liegen gelassen. Ich dachte mir, daß das ein natürlicherer Stoff ist, als das Synthetikmaterial der Pants. Wenn wir sie außer auf den Toilettenstuhl auf den anderen Stuhl setzen, lege ich da eine aufgeschnittene Windel drauf.
Wenn es kein Dekubitus ist, wundert es mich, daß mir die Ärztin nichts Genaues erklärt hat, sie war zuletzt am 5. Januar hier.
Übrigens habe ich eine Dekubitus-Matratze bestellt.
Bis jetzt, seit Oktober, hat meine Mutter eine Weichlagerungsmatratze.
Die hatte das Palliativteam verordnet.
Grüßeuch

[Benutzer 10209 gelöscht]

Cavilon ist m.E. ausgezeichnet, aber auch ...teuer.
Zur Pflege von stark beanspruchter Haut bei Allergieneigung
habe ich auch sehr gute Erfahrungen mit Ringelblumensalbe gemacht.

Ich nehme an, dass mit "Dekubitus-Matratze" ein Wechseldrucksystem
gemeint ist. Tipp dazu : Ist der Kompressor am Bett aufgehängt, so stecke
zwischen Aufhänghaken und Bett ein Handtuch. Sonst wird der Patient vom
Gerät bei jeder Arbeitsphase durchvibriert, und an Nachtruhe ist nicht zu
denken. Steht der Kompressor auf der Boden, so lege ein mehrfach
gefaltetes Badelaken darunter. Die Nachbarn werden es danken.

[Kukuck]

Ich verwende bei meiner Frau seit Jahren die normale Wundschutzcreme die es für Säuglinge (Penaten) in jeden Supermarkt gibt und ich fahre damit sehr gut. Die Profiprodukte sind auch nicht schlecht aber auf die Dauer etwas zu teuer für Ottonormalverbraucher. Die Weichlagerungsmatratze ist auf jeden Fall zu empfehlen da ansonsten die Kosten für den Pflegdienst ruckzuck in die Höhe schnellen. Wir selber haben eine Alpha Active 4 von ArjoHuntleigh.

[Elpida]

ohjeh, Elfriede, was kommt denn da auf uns zu?
Ich hörte lediglich (vom Palliativteamarzt), daß das Ding wohl fiepst und piepst, das habe ich mir nicht sehr schlimm vorgestellt, vor allem, da meine Mutter nicht mehr gut hört.
Deshalb hatte der Arzt auch lieber die Weichlagerungsmatratze angeordnet.
Ich dachte, daß es jetzt eine Dekubitus-Matratze (ja es ist dieses Wechseldrucksystem) sein muß, weil meine Mutter wund wird. Das Rezept hat die Ärztin ausgestellt, ich habe aber bislang nichts weiter gehört. Also, ob es genehmigt wird. Danke für die Tipps!

Kuckuck, Du würdest eine Weichlagerungsmatratze eher empfehlen?
Also - verstehe ich das richtig - Deine Frau hat Dekubitus und die Weichlagerungsmatratze reicht? Das wäre mir natürlich recht. Wobei ich hier in der oberen Etage des Hauses schlafe. Ich hoffe nicht, daß das Babyphone auf das Gefiepse reagiert. Ist vielleicht gar nicht mal so gut, das Teil.

Was ich auch gern wüßte: Kann man mit einer "Dekubitus"-Matratze auch weiterhin das Kopfteil des Pflegebettes hoch fahren? Also, daß Mutti fast sitzend im Bett ist, vor allem beim Essen?
Wenn das NICHT geht, ziehe ich das zurück. Ich habe auch noch den Eindruck, daß meine Mutter durchaus in den Fernseher guckt und auch dafür muß das Kopfteil bei ungefähr 45° eingestellt sein.
Pflegedienst habe ich keinen, Kuckuck.
Aber trotzdem, wieso wird der Pflegedienst durch eine "Dekubitus"-Matratze teurer?

Info übrigens: Das Palliativteam ist wieder wech, die kamen 14 Tage lang hierher, nach Mutters letztem Krankenhaus-Aufenthalt. Hatte die Ärztin vermittelt, weil meine Mutter total plötzlich in den jetztigen Zustand gefallen war.

Schönen Abend noch!

[Lilli2710]

Ja, das Kopfteil kann weiterhin hochgefahren werden
Und das ist kein Fiepen oder Piepen ... das ist ein richtig lautes Brummen, erzeugt von dem Motor der dann irgendwo aufliegt oder aufhängt.
Auch wir (Pflegeheim) klemmen ein Handtuch zwischen Motor und Bett, jedoch dämpft es wirklich nur ein wenig das Geräusch