Komme mit der Pflege nicht klar...

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
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andrea
Beiträge: 3406
Registriert: Di 16. Jul 2002, 19:15

AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von andrea »

Hallo Insomnia
auch wenn ich nicht Fories bin, ist es mir ein Anliegen dir meine Meinung kund zu tun.
Als erstes, du bist normal!!
Ich selbst hasse es, wenn ich so krank bin, dass ich mich selbst nicht vollständig versorgen kann, die Hilfe meiner Lieben anzunehmen.
Und das nur für einen begrenzten Zeitraum.
Super und Wichtig finde ich, dass du dich selbst scheinbar gut beobachtest und reflektieren kannst.
Ob du an einer Depression, oder an einer Beginnenden leidest, kann man von hier aus sowieso schlecht einschätzen. Die Therapie hast du selbst schon angesprochen.
Vielleicht ist es auch dein berufliches Umfeld, du siehst und hörst nur von Pflegebedürftigen Menschen, im privaten Bereich bist du selbst auch darauf angewiesen.
Eine Auszeit, vielleicht ein Wechsel in eine andere Branche ,die dir nicht ständig vor Augen führt womit du selbst, für dich noch keinen Frieden geschlossen hast, könnte eventuell eine Lösung sein.
Vielleicht bekommst du noch dem einen oder Anderen brauchbaren Tipp, auch von anderen Usern.
lG andrea
Zuletzt geändert von andrea am Do 6. Mai 2010, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Oh wie peinlich, mit Fories meintest du uns als User............peinlich echt, vor allem weil ich so lange brauchte um das zu kapieren tz tz


„Rechthaben ist erst eine Kunst; wenn auch die anderen glauben, dass mans hat!”

allraunder
Beiträge: 6
Registriert: So 2. Mai 2010, 16:19

AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von allraunder »

[quote=""andrea""]Hallo Insomnia
auch wenn ich nicht Fories bin, ist es mir ein Anliegen dir meine Meinung kund zu tun.
Als erstes, du bist normal!!
Ich selbst hasse es, wenn ich so krank bin, dass ich mich selbst nicht vollständig versorgen kann, die Hilfe meiner Lieben anzunehmen.
Und das nur für einen begrenzten Zeitraum.
Super und Wichtig finde ich, dass du dich selbst scheinbar gut beobachtest und reflektieren kannst.
Ob du an einer Depression, oder an einer Beginnenden leidest, kann man von hier aus sowieso schlecht einschätzen. Die Therapie hast du selbst schon angesprochen.
Vielleicht ist es auch dein berufliches Umfeld, du siehst und hörst nur von Pflegebedürftigen Menschen, im privaten Bereich bist du selbst auch darauf angewiesen.
Eine Auszeit, vielleicht ein Wechsel in eine andere Branche ,die dir nicht ständig vor Augen führt womit du selbst, für dich noch keinen Frieden geschlossen hast, könnte eventuell eine Lösung sein.
Vielleicht bekommst du noch den einen oder anderen brauchbaren Tipp, auch von anderen Usern.
lG andrea[/quote]

das obige sehe ich auch so
wichtige finde ich auch
positive gedankengänge und grundhaltung.

:D



Regina Dettenrieder

AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von Regina Dettenrieder »

Guten Tag,

als ich Ihren Beitrag gelesen habe, musste ich erst unter Wikipedia nachschlagen, was Tetraplegie ist. Bitte korrigieren Sie mich, falls
meine Vorstellungen völlig falsch sind, aber ich gehe davon aus, dass
sie nicht krank sind, sondern dass Ihre Lebenssituation andere Rahmenbedingungen erforderlich macht und für einige Verrichtungen Assistenz notwendig ist.
Pflege soll ja nichts anderes sein, als das zu tun, was derjenige, der sie erhält, auch tun würde, wenn er es könnte. Das ist doch Assistenz.

Dass Ihre Lage alles andere als einfach ist, kann man sich wohl nur ansatzweise vorstellen. Dass Sie dadurch aber automatisch und auf Dauer in Ihrer Gesundheit reduziert sind, sehe ich nicht.

Zu Ihrem Satz "wenn ich schon den Schlüssel in der Türe höre,...." frage ich mich, weshalb Sie einem Besucher (ob PD oder Handwerker oder Hausfriseur...etc.) nicht selbst die Tür öffnen.
Dass jemand einfach in meine Wohnung kommt, könnte mich auch aggressiv machen.

Vielleicht sind es viele kleine Dinge, die Sie - unbewusst - stören, oder die Ihnen Hilflosigkeit oder Abhängigkeit suggerieren.
Vielleicht hilft ja ein anderer Arbeitsplatz, vielleicht auch ein anderes Pflege- bzw. Assistenz-Verständnis, von welcher Seite aus auch immer.

Einen gesunden Weg wünscht

R. Dettenrieder
Zuletzt geändert von Regina Dettenrieder am Sa 12. Jun 2010, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.



DieJuli
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AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von DieJuli »

@Regina Dettenrieder: Tetraplegie ist eine Form der Querschnittslähmung, bei der Arme UND Beine betroffen sind... vermutlich kann GastInsomnia also die Türe nicht öffnen, weil er womöglich nicht allein aus dem Bett kommt ;)

@GastInsomnia: Ich kann dich gut verstehen... ich hatte nur die Arme gebrochen, konnte also noch laufen und mit links auch einiges machen und es war ja auch nur temporär und ich war vollkommen depressiv und auch aggressiv.... Dein Empfinden ist abosolut ok und normal... natürlich ist es weder für dich noch für den PD auf Dauer gut... schließlich sollst du dich wohl und unterstützt durch den PD fühlen... machen die Kollegen den wirklich nur, was nötig sit, was du nicht selbst machen kannst? Gehen sie respektvoll mit dir um? Gibt es irgendetwas konkretes, was dich stört? Sprich doch mal mit einem/r der Pflegekräfte, zu der/dem du einen guten Draht hast... so aus der Ferne ist es schwierig, Lösungen zu finden, ohne zu sehen, wie so eine normale Pflegesituation bei dir abläuft...
Ich wünsche dir alles Gute! Nur nicht den Mut verlieren!

Gruß,
by Juli



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doedl
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AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von doedl »

Hallo Alle

ich kann das echt nachempfinden. Stellt Euch vor: die Seite der Medaille hat sich komplett gedreht; erst gehöre ich zur Fraktion der Pflegenden, dann zur Fraktion der Pflegebedürftigen. Vorher der Gebende, nun der Nehmende.

Insomnia, ich verstehe Dich so, dass Du nach wie vor im Büro des Pflegedienstes beschäftigt bist; sind es denn deine vorherigen Kollegen, die nun bei Dir zur Pflege kommen?

Wenn ja würde ich Dir raten, einen anderen Pflegedienst zu beauftragen; es tut sicherlich nicht gut, die Rolle des Kollegen mit der des Kunden zu vermischen. Vielleicht ist es einfach die fehlende Distanz, da Deine Arbeitskollegen auch Deine Pflegekräfte sind; da kommt zuviel private Information bei rum.

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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doedl
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AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von doedl »

Hi Tom

andersrum ists ja auch oft so, das kennst Du auch. Wenn Du wochenlang zu den gleichen Kunden fährst,kannst die auch manchmal "nicht mehr sehen".

Tapetenwechsel? Kannste nicht mal verreisen?

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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Auri
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AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von Auri »

Der Beitrag von Andrea ist super,schließe mich ihrer Meinung an,ebenso die Aussage(schriftlich ) von Doedl.
Man sollte sich eine Ausszeit gönnen,fernab der eigenen Pflege, sowie der teilweisen Ausübung des Beruf.Einfach versuchen, im guten Einklang mit sich selbst zu kommen,vorallem sich neu zu finden.
Ich habe einen Lebenstraum,den Jacobsweg einmal zu gehen.Nur leider finde ich keine Mitstreiter,die es versuchen würden mit mir.Allein,traue ich es mir aber auch nicht zu.


Man kann es auf zweierlei Arten zu etwas bringen :d urch eigenes Können oder durch die Dummheit der anderen.
-Jean de La Bruyère-

andrea
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AW: Komme mit der Pflege nicht klar...

Beitrag von andrea »

[quote=""GastInsomnia""]
@Regina Dettenrieder:
Mein Problem ist in der Tat das von "DieJuli" geschilderte Problem, dass ich (häufig, z.B. Transfer Bett-Rolli) nicht allein an die Tür komme und es so unabdingbar ist, dass andere Leute einen Schlüssel zur Wohnung haben (schon für den Fall, das mal irgendwas ist). Ich gebe Ihnen aber dahingehend Recht, dass mich u.a. dieses "Eindringen" in meinen ganz privaten Lebensraum, diese "Verletzung der Unverletzbarkeit der Wohnung" mich stört. Abhilfe schafffen ist in diesem Punkt aber leider ein Ding der Unmöglichkeit.[/quote]

Hallo Tom
du schreibst es wäre unmöglich in diesem Punkt Abhilfe zu schaffen. Das sehe ich nicht so.
Wie wäre es wenn du an deiner Wohnungstür einen Türöffner einbaust(einbauen lässt) den du vom Bett aus bedienen kannst? - Auch wenn der Pflegedienst den Haustürschlüssel für den Notfall hätte, an normalen Tagen, du wartest sicher zum verabredeten Zeitpunkt schon auf deine Kollegen, wärst du immer selbst in der Lage ihnen die Tür zu deinem Reich zu öffnen.
So teuer dürfte diese Anschaffung dann ja auch nicht sein.


[quote=""GastInsomnia""]
Ganz allgemein läßt sich sagen, dass ich das konkrete Problem gar nicht recht greifen kann. Um so mehr irritiert mich mein eigenes Empfinden... mmh, ich merke schon, ich muss mir da noch mal Gedanken machen.[/quote]
Ich denke, ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen dass dein Problem eventuell in der Verarbeitung, deines jetzigen Lebens liegt.

Sicher war die Situation von Anfang an nicht einfach, es kamen aber jede Menge neue Dinge hinzu, die dich forderten und befriedigten weil du trotz deiner Einschränkungen eine Menge Möglichkeiten für dich gesehen hast.

Vielleicht hat sich bei dir der Alltag eingestellt, die Routine, so dass dir dein 2tes Leben im Moment nicht ausreichend erfüllt zu sein scheint.
Bist du einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, hast die Möglichkeit bei dir am Ort Freizeitgestaltung, außerhalb von Pflege zu betreiben?

Es gibt heutzutage sehr viele Möglichkeiten, auch mit körperlichen Einschränkungen, aktives Leben mit zu gestalten oder zu leben. Vielleicht sind es einfach neue Herausforderungen die du brauchst. Dinge die dich fordern, wo du dich beweisen kannst und eben auch neue Erfolgserlebnisse/Erkenntnisse finden wirst.
Liebe Grüße andrea


„Rechthaben ist erst eine Kunst; wenn auch die anderen glauben, dass mans hat!”

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