Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
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Kirschie
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Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Kirschie »

Grundlegende Maßnahmen zur Druckstellenvorbeugung (Dekubitusprophylaxe) stellen sicher, dass Patienten keine weiteren gesundheitlichen Schaden von ihrem Krankenhausaufenthalt davontragen.

Ein Dekubitus ist eine schlecht und langsam heilende Wunde infolge einer Minderdurchblutung der Haut bei fehlender Druckentlastung. Der Dekubitus ist keine eigene Krankheit, sondern die Folge einer Immobilität.

Gradeinteilung des Dekubitus

Grad I: Lokale Rötung ohne Hautläsion

Grad II: Oberflächenschädigung der Haut

Grad III: nekrotisierende Schädigung aller Hautschichten

Grad IV: nekrotisierende tiefe Hautschädigung, die bis auf die Knochen reicht.


Fördernde Faktoren:
Druck:
Von Außen: durch Falten im Bettlacken; ungepolsterte Lagerungsschiene, Krümel im Bett, Katheter und Sonden
Von Innen: wenn hervorstehende Knochen, z.B. Innenknöchel direkt aufeinander liegen.

Dauer:
Bei anhaltender Belastung kommt es zu einer Mangeldurchblutung der Haut. Wird diese Umstand nicht behoben kommt es zum Gewebetod (Nekrose). Nach maximal 2 Stunden sollte ein Lagerungswechsel durch geführt werden, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen noch eher.

Faktoren die die Entstehung des Dekubitus beeinflussen:

Fieber: Durch den Schweiß kommt es zur Austrocknung der Haut und zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch.

Feuchtigkeit: Feuchte Haut mazeriert und ist dadurch anfälliger.

Inkontinenz: Urin belastet Haut.

Adipositas: stärkerer Schweiß, Faltenbildung

Kachexie: (stark ausgeprägten Gewichtsverlust), bei hervorstehende Knochen kann es schneller zu einer Mangeldurchblutung kommen.

Durchblutungsstörungen der Haut: z.B.: Anämie oder Herzinsuffizienz

Mangelnde Bewegung ( Immobilität )

Verminderte Schmerzempfindung

Abwehrschwäche

Reduzierter Allgemeinzustand


Gefährdete Körperstellen:
Rückenlage: Kreuz- und Steißbein, Fersen, Schultern, Hinterkopf, Wirbelsäule

Seitenlage: Ohrmuschel, Trochanter major, Knie, Ellenbogen, Fußknöchel

Sitzposition: Fersen, Fußballen Hinterkopf, Sitzbeinhöcker, Wirbelsäule, distale Seite des OS.

Bauchlage: Stirn, Ellenbogen, Beckenknochen, Rippen, Kniescheibe, Zehen.


Maßnahmen

Mobilisation: Mobilisation aus dem Bett, Gymnastische Übungen

Lagerungswechsel

Verwendung von Lagerungshilfsmittel

Hautpflege, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Reibungs- und Scherkräfte vermeiden

Hautbeobachtung:

Die regelmäßige Hautbeobachtung ist Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe.

Wirkung der Mobilisation:
Durch die Bewegung des Körpers werden die vom Druck belasteten Gebiete der Haut entlastet und somit eine bessere Durchblutung der Kapillaren garantiert.

Zu beachten bei der Anwendung:
Patienten nicht zu lange sitzen lassen, da sonst ein Dekubitus am Vorsprung der Sitzbeinhöcker entsteht.

Beim Bewegen die Scherkräfte vermeiden.

Wirkung des Lagenwechsels: Durch das wechseln der Lage entsteht eine Druckentlastung der gefährdeten Hautbezirke.

Zu beachten bei der Anwendung:
Patient nicht länger als 2 Stunden auf der Seite liegen lassen, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen.
Bei der Lagerung überprüfen, ob der Patient, nicht auf hervorstehenden Knochen liegt, wie das Schultergelenk, die Ellenbogen, Fersen und Steißbein etc.
Keine Weich- oder Superweichmatratzen, weil die Selbstwahrnehmung verloren geht und die Spontanbewegung gehemmt wird.

Wirkung der Lagerungshilfsmittel:
Die Lagerungshilfsmittel werden verwendet um den Druck auf die gefährdeten Bereiche zu senken, indem man z.B.: die Fersen höher lagert. Eine andere Wirkung haben die Hilfsmittel, wenn man sie dazu verwendet die Patienten in der Lagerungsposition zu fixieren.

Zu beachten bei der Anwendung:
Die Fersen dürfen nicht zu hoch gelagert werden, da sonst die Gefahr eines Spitzfußes besteht.

Wirkung der Hautpflege, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr:
Eine ausgewogene Ernährung ist für die Haut sehr wichtig, da enthaltene Vitamine die Haut stärken und die Flüssigkeitszufuhr den Hautturgor.
Genügend Wasser bereitstellen / zu trinken anbieten

Von mir geänderte Fassung von: Inhalt einer Schulung für Patienten laut Nationalem ExpertenstandardRegelmäßiges UmlagernAusreichende HautpflegeAusgewogene ErnährungBewegungsförderungReibungs- und Scherkräfte vermeiden

Bitte erweitert dieses Thema oder Angehörige können gerne Fragen dazu stellen. Lieben Dank


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung

Sa-Biene
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Sa-Biene »

[quote=""Kirschie""]
Dauer:
Bei anhaltender Belastung kommt es zu einer Mangeldurchblutung der Haut. Wird diese Umstand nicht behoben kommt es zum Gewebetod (Nekrose). Nach maximal 2 Stunden sollte ein Lagerungswechsel durch geführt werden, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen noch eher.
...

Zu beachten bei der Anwendung:
Patient nicht länger als 2 Stunden auf der Seite liegen lassen, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen.
[/quote]

Die aktuelle Empfehlung lautet: individuelle Positionswechsel. Für den einen sind 20 min. in einer Position zu viel, dem anderen schaden auch 6 Stunden nicht.

Zu beachten bei der Anwendung:
Die Fersen dürfen nicht zu hoch gelagert werden, da sonst die Gefahr eines Spitzfußes besteht.
Das größere Problem dürfte hier die Druckerhöhung im Steißbereich sein....

Du solltest den Text überarbeiten. Es werden zum Teil nicht erklärte Fachtermini verwendet, manche Sätze sind nicht vollständig und einige Erklärungen sind eher naja...



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Kirschie
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Kirschie »

Dann mache ich mich mal an die Begriffserklärungen :D Da haste recht :

Trochanter major ------> Knochenvorsprung des Oberschenkelknochen

nekrotisierende --------> mit lokalem Gewebstod einhergehend

distale---------> weiter von der Körpermitte entfernt gelegen

Kapillaren---------> Kleinste Blutgefäße

Hauttugor----------> Spannungszustand der Haut

Fachtermini----------> Eine definierte Benennung für einen Begriff innerhalb der Fachsprache eines Fachgebietes.

Für den unvollständigen Satz entschuldige ich mich.
Ich muss mich noch daran gewöhnen, in einem Forum aufzuklären.
Ich rede gerne und viel und ich liebe es mehr, in der jeweiligen Pflegesituation zu beraten. Da fallen mir wichtige Punkte sofort auf, worauf ich gleich hinweisen kann.
Die aktuelle Empfehlung lautet: individuelle Positionswechsel. Für den einen sind 20 min. in einer Position zu viel, dem anderen schaden auch 6 Stunden nicht.
Ja die aktuellen Empfehlung :smile , das ist schön, gut und richtig. Aber die Angehörigen Zuhause brauchen bei der Pflege Anhaltspunkte, um anfangs Struktur in die Pflege zu bekommen. Sie werden ganz kibbelig, wenn ich Ihnen sagen würde, das ist ganz individuell.

Ich sehe den Pflegebedürftigen ja bei der Beratung, da gibt es dann individuelle Hinweise von mir, wenn besondere Situationen, wie z.B. Untergewicht des Pflegebedürftigen etc, vorliegen.

Aber es gibt auch Beratungen, wo ich sage, daß spätestens nach 2 Stunden gelagert werden muss, mit dem Hinweis, daß in der ersten Pflegezeit besondere Aufmerksamkeit geboten ist, bis die Reaktionen des Körpers vom Pflegebedürftigen auf bestimmte Pflegemaßnahmen und Prophylaxen bekannt sind.

Ergänzungen der Aufklärungsthemen finde ich super, jede/r soll und kann gerne etwas dazu beitragen.

Ich denke bei diesen Themen aber immer ganz gezielt an die ambulanten Pflege Pflegebedürftiger, die von ihren Angehörigen gepflegt werden.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung

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agidog
Beiträge: 895
Registriert: Mi 15. Apr 2009, 11:31

AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von agidog »

Zu beachten bei der Anwendung:
Die Fersen dürfen nicht zu hoch gelagert werden, da sonst die Gefahr eines Spitzfußes besteht.
Wir haben - bei vorhandenen Pflegebetten mit Bettgitter - dann gern mal diese Bespanngurte für Autos ... die mit den zwei Haken an den Enden - quer über die hochgestellten Bettgitter gespannt. Dort haben wir dann die Bettdecke drüber ...

Die Gefahr geht auch von zu schweren Bettdecken aus - ich hab da schon sehr böse Verletzungen durch Druck auf Großzehenspitzen sehen müssen :eek:


Wer mein Schweigen nicht versteht, versteht auch meine Worte nicht


Viele Menschen sind zu gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun (Orson Welles) 8)

Thanos

AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Thanos »

Hallo.
Grundlegende Maßnahmen zur Druckstellenvorbeugung (Dekubitusprophylaxe) stellen sicher, dass Patienten keine weiteren gesundheitlichen Schaden von ihrem Krankenhausaufenthalt davontragen.
Nicht jeder Dekubitus kann vermieden werden. Gesundheitliche Schäden können durch eine Prophylaxe nicht immer verhindert werden, gelegentlich ist es jedoch möglich den Schaden zu reduzieren.
Ein Dekubitus muss nicht nur im Krankenhaus erworben werden, dass geht auch ganz schnell in der Häuslichkeit, immer dann wenn der Betroffene schon gesundheitliche Probleme hat, wie Fieber, defekte Haut und vieles weiteres. Insbesondere falsch angepasste Hilfsmittel bringen schnell einen Dekubitus.
Ein Dekubitus ist eine schlecht und langsam heilende Wunde infolge einer Minderdurchblutung der Haut bei fehlender Druckentlastung. Der Dekubitus ist keine eigene Krankheit, sondern die Folge einer Immobilität.
Ein Dekubitus kann durch Scherkräfte entstehen, also gerade durch die Bewegung und nicht durch deren Ausbleiben, wie*die Blase im Schuh.
Gradeinteilung des Dekubitus

Grad I: Lokale Rötung ohne Hautläsion

Grad II: Oberflächenschädigung der Haut

Grad III: nekrotisierende Schädigung aller Hautschichten

Grad IV: nekrotisierende tiefe Hautschädigung, die bis auf die Knochen reicht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Dekubitus einzuteilen unterschiedliche Einrichtungen verwenden*verschiedene Hilfsmittel, hier sollte man gegebenenfalls nachfragen welche Hilfsmittel verwendet werden, damit man sich besser orientieren kann.*
Dauer:
Bei anhaltender Belastung kommt es zu einer Mangeldurchblutung der Haut. Wird diese Umstand nicht behoben kommt es zum Gewebetod (Nekrose). Nach maximal 2 Stunden sollte ein Lagerungswechsel durch geführt werden, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen noch eher.
Die Belastung muss nicht anhaltend sein, es reichen auch sehr kurze Zeitspannen des Drucks aus, das können teilweise Minuten oder Stunden sein.
Ein Lagerungswechsel muss nicht immer sinnvoll sein. Sinnvoll ist es den Druck zu reduzieren und die Zeit in welcher der Druck ausgeübt wird zu reduzieren.
Gefährdete Körperstellen
Man kann sagen immer die Stellen sind stark gefährdet, bei denen Knochen oder Knorpel durch an der Haut ist. Dazu zählt auch das Ohr, zum Beispiel wenn die Brille oder das Hörgerät nicht richtig angepasst wurde. Der Mund ist wichtig, wenn die Zahnprothese nicht mehr richtig passt. Am Fuß kann aber auch der Schuh drücken und die typische Blase erzeugen.*
Hautbeobachtung:
Die regelmäßige Hautbeobachtung ist Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe.
Regelmäßig heißt nicht aller vier Wochen mal auf den Po schauen, sondern regelmäßig heißt bei gefährdeten Personen mindestens 2 mal am Tag.
Wirkung der Mobilisation:
Durch die Bewegung des Körpers werden die vom Druck belasteten Gebiete der Haut entlastet und somit eine bessere Durchblutung der Kapillaren garantiert.
Ein Dekubitus entsteht von innen nach außen. Beim Apfel ist es anders herum, der hat zuerst an der Oberfläche die Schädigungen.
Bewegung alleine ist keine Garantie für eine bessere Durchblutung oder gar für ein erheblich reduziertes Risiko einen Dekubitus zu entwickeln, manchmal macht*es erst der Mix an Maßnahmen. Zeitweise besteht auch nicht die Gefahr einen Dekubitus zu entwickeln am Tage, sondern in der Nacht, wenn der Betroffene mit hinreichend genügend Medikamenten versorgt wird, welche die eigenständige Bewegung im erhofften Schlaf erheblich reduzieren.
Zu beachten bei der Anwendung:
Patient nicht länger als 2 Stunden auf der Seite liegen lassen, bei sehr empfindlichen und dünnen Menschen.
Gerade ein hohes Körpergewicht kann ein weiterer Risikofaktor sein.
Keine Weich- oder Superweichmatratzen, weil die Selbstwahrnehmung verloren geht und die Spontanbewegung gehemmt wird.
Auch Wechseldruckeinheiten können dieses Gefühl verursachen. Entscheidend ist hier die Dauer der Anwendung und die Dauer der Anwendung am Stück. Wenn der Betroffene in der Nacht auf so einer Weichlagerungseinheit liegt kann das unter Umständen Positionswechsel in der Nacht überflüssig machen, was den Schlaf fördert, sehr sinnvoll wenn der*Betroffene am Tage aus den Bett mobilisiert werden kann.

Zu beachten bei der Anwendung:
Die Fersen dürfen nicht zu hoch gelagert werden, da sonst die Gefahr eines Spitzfußes besteht.
Hier lohnt es noch mal die aktuelle Studienlage zu checken. Das*Hochlagern der Fersen birgt sicherlich die ein oder andere Gefahr die man eigentlich vermeiden möchte, der Spitzfuß ist dabei aber eher zu vernachlässigen.

Wirkung der Hautpflege, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr:
Eine ausgewogene Ernährung ist für die Haut sehr wichtig, da enthaltene Vitamine die Haut stärken und die Flüssigkeitszufuhr den Hautturgor.
Genügend Wasser bereitstellen / zu trinken anbieten
Bei einem bestehenden Dekubitus sollte die Ernährung nicht ausgewogen sein, sondern eher*eiweißhaltig, insofern keine Ernährungsvorschriften oder Unverträglichkeiten dies verhindern. Es reicht*nicht aus*Getränke anzubieten und bereitzustellen, die Flüssigkeit muss auch getrunken werden.
Zuletzt geändert von Thanos am So 8. Jan 2017, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.



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Kirschie
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Kirschie »

@Thanos: Du wiedersprichst dich teilweise selber.

Ich möchte Angehörigen helfen, Sie einfach nur unterstützen und beruhigen und hier nicht mit meinem Wissen prahlen, so dass einige Kollegen sich berufen fühlen, hier meine Beiträge zu zerpflücken und zu korrigieren.

Die Aussage: "Das ist falsch", ist eine harte Aussage und das verunsichert Angehörige nur und der Beweis Deiner Aussage bleibt aus. Du kannst gerne Deine Meinung schreiben aber bitte nicht global schreiben "Das ist falsch"

Ich berate Pflegebedürftige schon sehr lange und die beste Beratung, ist die Beratung Vorort. Ich versuche hier erste Anhaltspunkte zu geben und bei Nachfragen auch noch weiter zu erklären.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung

Thanos

AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Thanos »

Off-Topic:

Hallo Kirschie,

ich verstehe diesen Beitrag so, dass*er ein*Angebot für Angehörige sein soll.
Du hast*durch Deine*Arbeit sehr viel Wissen und Erfahrung und hast es auch mit den unterschiedlichsten*Gefühlen zu tun gehabt.*Ich finde es gut,*dass Du all dies aufarbeitest und hier den unterschiedlichsten Personengruppen zur Verfügung stellst.*

Ich*persönlich kann nicht einschätzen wer sich hier zu was berufen fühlt, wer prahlen will oder wer aus welchen Motiven heraus handelt.*Ich denke jedoch, dass die Motive in der Regel eher Austausch und Hilfsbereitschaft sind.*

Du bist der Meinung einige meiner Aussagen verunsichern Angehörige?*Das ist nicht mein Ziel. Ich persönlich finde es gut, wenn die Angehörigen informiert sind, das erleichtert ihnen*das Leben erheblich. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es noch leichter für sie wäre wenn Du aufzeigen könntest woher sich bestimmte Rechte oder Informationen ableiten. Das wäre in bestimmten Situationen seine sehr gute Argumentationshilfe/ Nachlesequelle für die Angehörigen.

Ich persönlich würde mir wünschen, dass du erste Rückmeldungen von Angehörigen bekommen würdest, welche mit bestimmten von Dir hier aufgezeigten Informationen bereits gearbeitet haben.



Sa-Biene
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Sa-Biene »

Sorry, aber dein Text ist nun mal von der Qualität her eher bescheiden.

Ich hatte und habe keine Lust, ihn in alle Einzelteile zu zerlegen, aber statt dich auf «ich berate schon sehr lange» zurückzuziehen, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass dies auch auf andere hier zutrifft.


Moderator hin oder her, mir fehlt es an Fachlichkeit.



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doedl
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von doedl »

Hi Alle,

ich denke Kirschies Anliegen ist nicht, Pflegefachkräften den Expertenstandard nahe zu bringen, sondern Angehörigen ein Gefühl für die besondere Gefahr eines Dekubitus zu geben.

Eine etwas einfachere Sprache bevorzuge auch ich, wenn ich z. B. Patienteninformationen herausgebe; das ist kein Mangel an Fachlichkeit, sondern dem verschiedenen Wissensstand geschuldet.

Ich verstehe Kirschies Beitrag als einfachen Leitfaden für Angehörige, wie sie einen Dekubitus in der häuslichen Pflege vermeiden können- nicht mehr und nicht weniger.

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Sa-Biene »

Doedl, Verständlichkeit schließt fachlich korrekte Informationen nicht aus....



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Kirschie
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AW: Dekubitusprophylaxe/ Druckstellenvorbeugung

Beitrag von Kirschie »

Angehörige möchten die Pflege ihres Pflegebedürftigen in ihren Alltag integrieren können, ohne daran zu scheitern. Den Pflegebedürftigen soll es gut gehen aber es ist sein Zuhause, der Alltag ist present.

Es ist entscheidend einen Weg zu finden, zwischen sich geborgen fühlen und keine Fehler durch Laienpflege geschehen zu lassen.

Fachlich richtig heißt nicht immer, daß Angehörige das umsetzen können und wollen. Es muss durchführbar sein---> jede Stunde, den ganzen Tag, den ganzen Monat oder sogar über Jahre.

Das Pfegepersonal des ambulanten Dienstes kommen für eine kurze Zeit, dann sind sie wieder weg. Übrig bleiben fachlich korrekte Tips und Vorschriften und viele Stunden des Tages, die strukturiert und bewältigt werden müssen.
z.B. haben sie ein bestimmtes familieres Verhältnis zum Pflegebedürftigen, dass durch die Vergangenheit geprägt wurde. Nicht immer ist das leicht.

Hinzu kommt die psychische Situation der Pflegenden, der Alltag mit der restlichen Familie, die Familienstruktur an sich.

Trotzdem korrekt zu pflegen ist dann oft sehr schwer. Agressionen können entstehen.

Sie wollen verständliche Infos haben, die auch als Laie verarbeitet werden können, zwischen dem ganzen anderen Alltag. Mit diesen Fachausdrücken können Sie meines Wissens nichts anfangen.

Ich kann reflektieren und dadurch habe ich immer wieder versucht, meine Beratung zu optimieren. So dass eine Pflege von Angehörigen lange möglich ist ohne grosse Laienfehler. Zudem braucht es auch Vertrauen zu mir und Zuversicht.

Deshalb finde ich es so wichtig, daß jeder Pflegedienst eine/n Pflegeberater/in im Betrieb hat, die auch mal vermitteln kann.

Ich habe meine Mutter sechs Jahre gepflegt und bin dabei ganz schön auf den Boden der Tatsachen gekommen. Ich hatte da keinen Schichtwechsel, konnte nicht nach einer halben Stunde gehen und konnte viele hilfreiche Punkte meiner Ausbildung nicht umsetzen, da meine Mutter auch ganz klar ihren Willen durchsetzte.

Dekubitusprophylaxe ist ein wichtiges Thema, aber hier für Angehörige umgesetzbar. Ich möchte kein 2. Staatsexamen bestehen.


Liebe Grüße
Kirsten Schiemann
Pflegeberatung

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