Dekubitus

Bietet pflegenden und betreuenden Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen, Unterstützung bei Konflikten mit Heimen oder ambulanten Pflegediensten oder fachkundigen Rat in speziellen Fragen zur Pflege und Betreuung.
Benutzer 10209 gelöscht

AW: Dekubitus

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Hallo Elpida !

Google doch bitte mal : "pflegestandard lagerung".

Das erste Suchergebnis (pqsg.de) zeigt Dir sehr anschaulich
etwas über Lagerung.

LG, Frieda



Elpida
Beiträge: 45
Registriert: So 11. Jan 2015, 23:05

AW: Dekubitus

Beitrag von Elpida »

Guten Morgen Ihr Alle!
Schmerzpflaster bekommt meine Mutter schon längst: Fentanyl 12µg.
Vorher bekam sie Oxycodon. Sie hat sehr starke Osteoporose.

Mein Erste-Hilfe-Kurs ist 39 Jahre her ;-)
Aber die von Elfriede angegebene Seite zeigt sehr anschaulich, wie es aussehen soll.

Ich darf das riesige Lagerungskissen zerschneiden und 2 Kleine daraus machen, Griesuh. Habe bei der Krankenkasse angerufen. Auch so ein Kissen fällt unter Hygieneartikel und wird nicht wieder zurück genommen.
Aber aufgrund der Anweisungen vom Pflegedienst, reicht ein normales Kopfkissen. Wir haben hier solche in halber Größe mit Schafwolle drin.

Ich hatte mir auch die von juca angegebene Seite schon angeguckt.
Schockierend! Ich hoffte, daß das hier nicht so kommt. Jetzt hoffe ich immernoch, daß es hier nicht zu Grad 3 und erstrecht nicht 4 kommt.

Es grüßt Euch die Hoffnung!



Elpida
Beiträge: 45
Registriert: So 11. Jan 2015, 23:05

AW: Dekubitus

Beitrag von Elpida »

Da bin ich mal wieder...
... und brauche dringend Eure Hilfe.

Meiner Mutter Dekubitus stinkt!
Seit drei/vier Tagen.
Erst dachte ich, ich bild's mir vielleicht ein, aber jetzt ist es eindeutig.

Eine meiner Katzen roch so, als sie eine Bißwunde hatte, die nach innen wucherte. War wegen des Fells äußerlich nicht zu sehen.
Die Katze mußte etwas später eingeschläfert werden.

Die Pflegerin gestern sprach davon, daß bald die Ärztin nachgucken sollte, weil's nicht besser wird.
Die schwarzen Hautstellen sind nach wenigen Tagen schon schnell weg gewesen.
Jetzt hat sich ein etwa 2€-Münzgröße großer weißer nasser Fleck gebildet, der seit Tagen nicht besser wird.
Wie ein kleiner Teich im Fleisch, bzw. der Haut.
Und jetzt stinkts.
Der Pflegedienst kommt alle zwei Tage um ein Pflaster aufzukleben.
"Allevyn Adhesive".

Von unserer Ärztin habe ich den Eindruck, daß sie sich mit den Gegebenheiten um einen alten Menschen herum nicht gut auskennt.
Sie will immer gern an jemand anderen übergeben.
Als es los ging, mit dem Dekubitus, wollte sie das Palliativteam bestellen.

Ins Krankenhaus will ich meine Mutter möglichst nie mehr lassen, denn sie kam die letzten beiden Male kranker wieder da raus, als sie bei Einlieferung gewesen war. Beziehungsweise, beim ersten Mal kam sie eine Woche später erst wieder raus, als es hätte sein sollen, weil sie sich einen Virus gefangen hatte.
Das ist mir jetzt zu gefährlich, da sie 91 ist und total geschwächt.

Was kann ICH tun???



Benutzer 10209 gelöscht

AW: Dekubitus

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

1.) Palliativteam ist eine gute Idee !
Das sind gut geschulte Experten, die sich mit solchen Situationen
bestens auskennen.
2.) Wenn die Hausärztin gerne deligiert, bitte sie um eine Überweisung
zum Chirurgen. Damit einen Unfallarzt in der Nähe um einen Hausbesuch
bitten. Der kann dann die Wunde beurteilen und eine passende
Behandlung durchführen oder einen Verband anordnen.



Elpida
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Registriert: So 11. Jan 2015, 23:05

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Beitrag von Elpida »

Danke, Elfriede!
Das war schonmal was an Hilfe! Chirurg suchen, meine ich.
Nur - hoffentlich habe ich diesmal mehr Glück, als als meine Mutter Arm gebrochen hatte und die Nachsorge notwendig wurde. Damals fand sich keiner, der zu Hausbesuch bereit war. Da half nur Einweisung ins Krankenhaus.

Palliativteam:
War schonmal hier. Als Mutter im September nach ihrem Zusammenbruch (wie ich das immer nenne, dieses plötzliche Nixgehtmehr) vom Krankenhaus zurück war.
Die ziehen sich aber nach 2 Wochen wieder zurück, wenn sie merken, daß Gevatter Tod noch nicht in der Nähe ist.

Deshalb macht es zuzeit - so wie ich es einschätze - keinen Sinn, das Team wieder zu bestellen, denn es sieht nicht so aus, als daß meine Mutter innerhalb der nächsten 2 Wochen......



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Griesuh
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AW: Dekubitus

Beitrag von Griesuh »

3 Dinge sind zu tun.

Eine Wechseldruckmatraze per rezept beim Arzt bestellen und bei der Kass einreichen. ( Wenn noch nicht geschehen)

Unbedingt das Wundpflaster auf Allevyn AG Silber Schaumverband umstellen, das Silber wirkt antibaktreiell, der Schaumverband saugt das Sekret auf und evtl. ein Allginat Gel in die Wunde geben, das reinigt und löst die beläge ab.

Und solche 135 Grad Lagerungen, bitte nicht persönlich nehmen doedl, sind eigentlich schon lange nicht mehr in.
Microlagerungen sind weitaus effektiver und vor allem nicht so schmerzhaft.

Und wenn der PD mit der Wunde nicht klar kommt soll er einen Wundmanagement einschalten.

Das Schmerzpflaster ist dringend zu empfehlen.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

Benutzer 10209 gelöscht

AW: Dekubitus

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Danke Griesuh!

Wundmanagement/Wundexperte ist ein gutes Stichwort.
Unbedingt dem Pflegedienst nahelegen.

Wenn man sich selber einen - in seiner Gegend - suchen will,
ist der Suchbegriff (Internet): "Homecare Wundversorgung"



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*Angie*
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Beitrag von *Angie* »

Wechseldruckmatratze ist sehr gut - erspart aber nicht, dass Du Deine Mutter trotzdem weiterhin lagern musst.


Ohne Wunden und MRSA ins KH und MIT beidem retour ins Pflegeheim, so ist leider auch meine Erfahrung. Auch bei meiner Mutter war es damals so.

Schönen Abend,
Angie


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

Elpida
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Beitrag von Elpida »

Ich hatte schon "erzählt", daß mir der Sanitätshausmitarbeiter sehr einleuchtend erklärt hatte, daß sie bei Menschen, die sich nicht mehr über ihr Befinden äußern können, sehr ungern diese Wechseldruckmatratzen vergeben.

Bei meiner Mutter wächst die Wunde jetzt tatsächlich nach innen weiter.
Pflegedienstdame sagte eben, man würde ab nächste Woche mit Tamponagen arbeiten, die in das Loch gesteckt werden.
Man habe das schon einmal bei einer Patientin ohne Chirurg weg bekommen. Hätte ein dreiviertel Jahr gedauert.
Mhm. Mutti ist 91.
Die Dame, von der sie erzählte, war 78.

Nundenn - nu isset wie et is - und wir machen weiter wie wir können und mit dem Wissen, was wir haben.

Übrigens vielen Dank an Dich, Griesuh, für die Info, daß ein Pflegedienst das macht. Mich wundert, daß der Pflegedienst das nicht von sich aus vorschlug. Auch das Silber-Allevyn haben sie aufgrund meiner Bitte besorgt.
So war das sehr oft in all den Jahren (sieben sind's jetzt): Ich erhielt Infos immer mal zufällig von Bekannten oder aus'm Internet, statt von denen, die's wissen müßten. Wie Krankenkasse zum Beispiel.

Schönes Wochenende!



stormrider
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Beitrag von stormrider »

[quote=""Elpida""]Ich hatte schon "erzählt", daß mir der Sanitätshausmitarbeiter sehr einleuchtend erklärt hatte, daß sie bei Menschen, die sich nicht mehr über ihr Befinden äußern können, sehr ungern diese Wechseldruckmatratzen vergeben.[/quote]
Diese Aussage ist absoluter Unfug. Derselbe Mensch kann sich auch nicht äußern, wenn keine Wechseldruckmatratze vorhanden ist.

Eine Wechseldruckmatratze ist sicher von Vorteil. Du weißt, dass damit eine kontinuierliche Lagerung trotzdem noch nötig ist.

Es gibt wenige Gründe, warum keine Wechseldruckmatratze verwendet werden sollte, bzw. nur im Statikmodus verwendet werden sollte. Das sind Patienten mit Wahrnehmungsstörungen, ggf. auch Schmerzpatienten, bei denen der Wechseldruck Schmerzen verstärken oder erzeugen würde.



Suse2
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AW: Dekubitus

Beitrag von Suse2 »

[quote=""Elpida""]Ich hatte schon "erzählt", daß mir der Sanitätshausmitarbeiter sehr einleuchtend erklärt hatte, daß sie bei Menschen, die sich nicht mehr über ihr Befinden äußern können, sehr ungern diese Wechseldruckmatratzen vergeben.

Bei meiner Mutter wächst die Wunde jetzt tatsächlich nach innen weiter.
Pflegedienstdame sagte eben, man würde ab nächste Woche mit Tamponagen arbeiten, die in das Loch gesteckt werden.
Man habe das schon einmal bei einer Patientin ohne Chirurg weg bekommen. Hätte ein dreiviertel Jahr gedauert.
Mhm. Mutti ist 91.
Die Dame, von der sie erzählte, war 78.

Nundenn - nu isset wie et is - und wir machen weiter wie wir können und mit dem Wissen, was wir haben.

Übrigens vielen Dank an Dich, Griesuh, für die Info, daß ein Pflegedienst das macht. Mich wundert, daß der Pflegedienst das nicht von sich aus vorschlug. Auch das Silber-Allevyn haben sie aufgrund meiner Bitte besorgt.
So war das sehr oft in all den Jahren (sieben sind's jetzt): Ich erhielt Infos immer mal zufällig von Bekannten oder aus'm Internet, statt von denen, die's wissen müßten. Wie Krankenkasse zum Beispiel.

Schönes Wochenende![/quote]

Du kommst aus NRW, gib doch in deine Suchmaschine mal

Ambulanz für chronische Wunden
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Das sind die richtigen Ansprechpartner für solche Wunden


Auch wer nicht zählen kann, zählt mit!
Auch wer nicht sprechen kann, hat was zu sagen!
Auch wer nicht laufen kann, geht seinen Weg!

stormrider
Beiträge: 218
Registriert: Sa 1. Jul 2006, 15:34

AW: Dekubitus

Beitrag von stormrider »

Vielleicht tröstet dich das ein wenig:
Manchmal kann man einen Dekubitus mit allen erdenklichen Methoden nicht mehr aufhalten. Der Körper kann nicht mehr. Du kannst überhaupt nichts dafür. Das ist der Lauf der Dinge.



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