Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
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Christian Ba.
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Registriert: Do 5. Jan 2017, 18:17

Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Christian Ba. »

Hallo und frohes neues Jahr!

Wir haben die Idee, eine App zu entwickeln, die die Suche und Kommunikation zwischen Pflegefachkräften und Pflegebedürftigen erleichtert. Es wäre hilfreich für uns, wenn dafür folgende sechs Fragen beantwortet werden würden.
Die Umfrage erreicht ihr über diesen Link:

https://www.surveymonkey.de/r/RNSHPMG

Wir freuen uns über Rückmeldungen und sagen schon mal vielen Dank für die Beantwortung!



thomas09
Beiträge: 1191
Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von thomas09 »

Verstehe nicht auf was du hinauswillst?
Was ist denn der Gedanke dabei?
Erstkontakt, Arbeitsvermittlung, frei berufliche Kontaktieren?

Was soll sie enthalten und was würde ich evtl. dafür bezahlen - monatlich
das kommt darauf an was die app mir bietet.

Jemand schnell eine Nachricht schicken, dafür gibts ja schon genügend apps.

Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?



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Griesuh
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AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Griesuh »

Zur Frage nach dieser App schließe ich mich Thomas09 in vollen Umfang an.


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stormrider
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Registriert: Sa 1. Jul 2006, 15:34

AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von stormrider »

Das hatten wir doch schon in einem anderen Forum wo dann nicht wirklich Rückmeldungen kamen. Da scheint jemand eine Idee zu haben ohne zu wissen wie die Zusammenhänge sind.
Was verstehst du unter Kommunikation von Pflegebedürftigen mit Fachkräften. Was soll da kommuniziert werden?



Christian Ba.
Beiträge: 3
Registriert: Do 5. Jan 2017, 18:17

AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Christian Ba. »

Anbei ein paar Gedanken zu unserer Idee.
Wir freuen uns über jeden Kommentar, also bei Unklarheiten gerne weiterfragen. :)

Wir wollen eine Plattform schaffen, in der Pflegebedürftige schnell und einfach Pflegefachkräfte finden können, die ihnen helfen können, ohne vorher verschiedene Einrichtungen abtelefonieren zu müssen.
Es soll dabei direkt ersichtlich sein, was die Pflegefachkraft bietet, in welchem Umkreis sie tätig ist, was ihre Leistung kostet, ob sie überhaupt Verfügbar ist, was ihre Leistung kostet etc..

Pflegebedürftige und deren Angehörigen können umgekehrt Annoncen einstellen, die wiederum von den Pflegefachkräften gesucht/gefunden werden können.

Zusammengefasst: Für Pflegebedürftige soll die Suche deutlich vereinfacht werden und für Pflegefachkräfte die Akquise.

Langfristig soll diese Plattform aber die Pflegefachkräfte in möglichst vielen Prozessen unterstützen. Daher Funktionen wie Zeiterfassung, Routenplaner etc..
Unsere Idealvorstellung ist EIN System, mit dem Pflegefachkräfte all ihre organisatorischen Prozesse erledigen können und nicht zwischen X verschiedenen Tools hin und her springen müssen.

Möglich ist z.B. auch, komplexere Verwaltungsaufgaben wie Abrechnungen in eine Browseranwendung zu verlagern, die mit der App synchronisiert werden und am PC bearbeitet werden können.



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Griesuh
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AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Griesuh »

Das wird so nicht klappen:
Wir wollen eine Plattform schaffen, in der Pflegebedürftige schnell und einfach Pflegefachkräfte finden können, die ihnen helfen können, ohne vorher verschiedene Einrichtungen abtelefonieren zu müssen.
Es soll dabei direkt ersichtlich sein, was die Pflegefachkraft bietet, in welchem Umkreis sie tätig ist, was ihre Leistung kostet, ob sie überhaupt Verfügbar ist, was ihre Leistung kostet etc..
Warum?
Ganz einfach. da eine Abrechnung über die Pflegekassen nur durch zugelassene Pflegeeinrichtungen möglich ist. Es gibt auch sogenannte Einzelpflegekräfte, die eine Zulassung zu den Kassen bekommen können, das ist jedoch an eng begrenzte Voraussetzungen geknüpft.

Und jetzt erkläre mir einmal, warum soll eine in einen Pflegegrad eingestufte pflegebedürftige Person sich eine Pflegekraft, suchen um die erbrachte Leistung privat zu bezahlen, wenn sie über Kombileistung sich Leistungen bei einer Pflegekasse zugelassenen Pflegeeinrichtung einkaufen kann und die Pflegekasse die Leistungen bis zum Höchstbetrag des jeweiligen Pflegegrades bezahlt?

Zum nächsten:
Langfristig soll diese Plattform aber die Pflegefachkräfte in möglichst vielen Prozessen unterstützen. Daher Funktionen wie Zeiterfassung, Routenplaner etc..
Unsere Idealvorstellung ist EIN System, mit dem Pflegefachkräfte all ihre organisatorischen Prozesse erledigen können und nicht zwischen X verschiedenen Tools hin und her springen müssen.

Möglich ist z.B. auch, komplexere Verwaltungsaufgaben wie Abrechnungen in eine Browseranwendung zu verlagern, die mit der App synchronisiert werden und am PC bearbeitet werden können.
Auch hier stößt du auf Probleme.
Denn um mit den Kassen abrechnen zu können musst du das DTA verfahren nutzen. Dazu benötigst du eine extra Zertifizierung und Datenzugänge durch die Kassen.
Zum anderen bieten diese DTA Abrechnungen schon alle Softwareanbieter im Bereich Pflegesoftware an, genauso wie es von diesen auch Programme zur Dienstplanung, Tourenplanung, Zeiterfassung und zur Dokumentation, pflegeplanung und allen anderen Auflagen und Vorgaben gibt.

Um das zu erreichen musst du dich an gesetzliche Vorlagen und Bestimmungen halten.
Mal einfach so ne App im Pflegebereich, wie du es dir vorstellst, zu erstellen geht nicht.

Mit deiner App versuchst du das Rad neu zuerfinden.


Sorry, aber so einfach wie du es dir vorstellst ist das nicht.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

stormrider
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AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von stormrider »

Warum ignorierst du das Problem mit den Kosten? Da wurde doch schon im anderen Forum drauf hingewiesen. Du kannst eben nicht einfach eine Pflegekraft kontakten und das dann von der Pflegekasse zahlen lassen.

Die Pflege heutzutage läuft über die Pflegedienste die Personal bereitstellen. Pflegedienste erfüllen die Auflagen der Kostenträger und können mit denen abrechnen.

Das kannst du nicht einfach unterwandern, weil Pflegepersonal ja nicht nur mit einer App spielen will sondern Geld zum Leben verdienen muß.



Christian Ba.
Beiträge: 3
Registriert: Do 5. Jan 2017, 18:17

AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Christian Ba. »

Ok, lassen wir mal das ganze Thema Abrechnung über die App außen vor.

Ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass NUR über Pflegevermittlungsdienste eine Pflegefachkraft engagiert werden darf, da sonst die Krankenkassen nicht zahlen?
Was ist, wenn ich z.B. eine Pflegefachkräfte über eine persönliche Empfehlung im Bekanntenkreis kennengelernt habe und engagieren möchte?
Das muss ich der Krankenkasse doch vermitteln können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen?

EDIT:
Falls nur Vermittlungsdienste eine Pflegefachkraft engagieren dürfen, lässt sich das Szenario auch auf diesen Fall übertragen.
Dann wären es nicht mehr Pflegebedürftige <-> Pflegefachkräfte, sondern Vermittlungsdienste <-> Pflegefachkräfte die zueinander finden können.
Zuletzt geändert von Christian Ba. am Fr 6. Jan 2017, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.



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Griesuh
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AW: Umfrage zum Bedarf einer App, die Pflegefachkräfte und Pflegebedürftige vermittelt

Beitrag von Griesuh »

Ich erkenne, dass du dich in diesem Bereich und den Modalitäten überhaupt nicht auskennst.

Vermittlungsdienste wie du es dir vorstellst gibt es nicht.
Es gibt Agenturen, die vermitteln freiberufliche Pflegekräfte an zugelassene Pflegeeinrichtungen.
Und es gibt keine gesetzliche Reglung, dass du dir Pflegekräfte über eine Agentur suchen musst.

Nochmals: Du kannst dir so viele private Pflegekräfte suchen wie du willst.
Diese haben keine Kassenzulassung und können somit ihre Leistungen nur privat mit dem Pflegebedürftigen abrechnen.
Von der Pflegekasse und oder der Krankenkasse bekommen diese privaten Kräfte kein Honorar und die Pflegekasse zahlt nur das Pflegegeld an den eingestuften Pflegebeürftigen.

Eine Pflegefachkraft kann nach § 77 SGB XI eine Einzelzulassung zu den Pflegekassen bekommen, was jedoch an eng begrenzte Voraussetzungen gebunden ist. Und für jeden Kunden der bei einer anderen Pflegekasse ist, muss ein neuer Antrag auf Einzelpflegekraft bei der entsprechenden Pflegekasse gestellt werden.
Schaue hier:
(http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbxi/77.html)

Diese Pflegekraft muss die 3 jährige Ausbildung haben, mit Examensabschluß und darf Grundpflege, Betreuung und Hauswirtschaft erbringen.
Behandlungspflege darf sie nicht ausführen. !!!!!

Und dann muss sie die gleichen Qualitätsanforderungen wie die zugelassenen ambul. Pflegedienste der Pflegekasse nachweisen.

Alleine wegen diesem Aufwand ansich, lohnt es sich deshalb kaum bei der Pflegekasse eine Zulassung zur Einzelpflegekraft zu beantragen.
Dazu kommt noch, dass diese Pflegekraft von einer Kundin NICHT ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Sie bräuchte mind. 10 Kunden. Wie will sie das bewerkstelligen?
Sie will Urlaub, WE frei, sie wird Krank. Und dann??

Hat ein pflegebedürftiger eine Pflegestufe, so kann er bei der Pflegekasse Kombileistung beantragen, wenn er sich einen ambul. Pflegedienst (PD) ins Haus holen möchte.
Der Kunde kauft sich dann beim PD Leistungen nach Leistungskomplexen ein. Der Pflegedienst rechnet dann seine erbrachte Leistungen direkt mit der Pflegekasse ab. Die Pflegekasse zahlt maximal den Höchstbetrag der Kombileistung der jeweiligen Pflegestufe. Kauft der pflegebeürftige mehr Leistungen ein, als dass die Kombileistung seiner Pflegestufe an Geld bereit hält, so hat er das privat an den PD zu bezahlen.
Bleibt von der Kombileistung noch Geld übrig, so wird dies prozenzual auf das Pflegegeld umgerechnet und dieser prozentuale Anteil des Restbetrages bekommt der Pflegebedürftige von der Pflegekasse ausbezahlt.

Dir jetzt hier alles zu erklären würde den Rahmen sprengen.

Hast du dich in die Gesetzgebung vom SGB XI und dem SGB V eingelesen und verstaden wie das läuft, kannst du dir ja nochmals Gedanken zu einer App machen.
Sorry für die harten Worte.


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