Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

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johannes
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Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von johannes »

Das mag ja sein, liebe Altenpflegerin, das mag ja sein.

Da ist auch nichts gegen einzuwenden, wenn es - wie Du sagst - eine freiwillige Angelegenheit ist.

Eine Zwangsmitgliedschaft aber ist eine Diktatur. Ich persönlich habe etwas gegen Diktatur. Das hatten wir schon! Wenn denn die Mitgliedschaft auch noch etwas bringen sollte, was nicht auf anderem, freiem Wege erreichbar wäre, könnte man ja noch drüber nachdenken. Und zwar freiwillig! Aber so?


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agidog
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von agidog »

Wie ist das eigentlich mit den Kosten?

Ich bin neulich über diesen Link gestolpert: https://www.bffk.de/pflege/kosten.html

Dort steht:
Eine Vollzeitkraft zahlt entsprechend mehr, eine Person, die überhaupt nicht in diesem Beruf arbeitet, entsprechend weniger.
Gilt das für Pflegekräfte, die in einem anderen Beruf arbeiten oder auch für welche, die gar nicht mehr arbeiten (wollen, können) oder zur Zeit - aus welchen Gründen auch immer - pausieren?

Ich würde ja mal - ganz davon ab, was ich von der Sinnhaftigkeit der Kammern halte mal wissen, wovon jemand die Beiträge zahlen soll, der (wie ich) nicht mehr arbeiten kann, aber trotzdem immer noch Pflegekraft ist.

Außerdem: Wie kommen die Kammern eigentlich an die Daten?
Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass da auch schon Arbeitgeber angeschrieben wurden, damit die die Daten der Arbeitnehmer rausrücken ... was ich für ziemlich zweifelhaft in Bezug Datenschutz halte.


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thomas09
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von thomas09 »

[quote=""johannes""]
Eine Zwangsmitgliedschaft aber ist eine Diktatur. [/quote]
aua Johannes, vielleicht solltest du dir die Definition von Diktatur nochmals zu Gemüte führen.
Ich persönlich habe etwas gegen Diktatur.
ich auch!
Aber was hat das hiermit zu tun?

Dann leben wir in einer Diktatur?
Denn es gibt ja genügend Kammern mit Zwangsmitgliedschaft?

Willst du doch nicht im Ernst behaupten?

@agidog: einfach mal die Satzung der Kammer RLP lesen.
§3 ... alle die ihren Beruf ausüben ...
Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass da auch schon Arbeitgeber angeschrieben wurden, damit die die Daten der Arbeitnehmer rausrücken ... was ich für ziemlich zweifelhaft in Bezug Datenschutz halte.
da brauchst du kein Vögelchen, einfach mal die FAQs lesen.

Wurde geprüft durch den Landesbeauftragten für Datenschutz in RLP und frei gegeben.

http://www.100prozent-pflegekammer.de/

Mitgliedbeitrag: wenn man sich an anderen Kammern orientiert sind wir bei 5-10Euro.
Aber auch das wird sich demnächst lichten, denn die Kammer RLP wird in nächster Zeit eine Beitragsordnung erlassen.
Es kommt immer darauf an, was man dafür bekommt und
nicht vergessen die Beiträge sind von der Steuer absetzbar.



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johannes
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von johannes »

Ja, Thomas, wenn Du Schmerzen hast, mußt Du Aua rufen.
Ich brauche keine Definition von Diktatur. Wenn mir jemand etwas zwangsweise überstülpen will, ist das Diktatur - ganz praktisch. Die Pfennigfuchserei, mit der der Untergang der Freiheit auch noch glorifiziert wird, ist was für jene, die ein Interesse daran haben, ihre Macht auszuüben.

Noch leben wir nicht umfassend in einer Diktatur, sollte Dir bekannt sein. Aber es gibt bereits eine ganze Menge Bereiche, die diktatorische Prinzipien erkennen lassen - ich glaube, das nennt man heute verharmlosend "fremdbestimmt".


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agidog
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von agidog »

§3 ... alle die ihren Beruf ausüben ...
Gut, dann wird mich das nicht betreffen ...
wenn man sich an anderen Kammern orientiert sind wir bei 5-10Euro.
Da kommt dann ja ein ganz schöner Batzen Geld zusammen - wenn jede PK zahlt.
Was geschieht mit dem ganzen Geld - denn, sowie ich mitbekommen habe, haben die Kammern sehr wenig Entscheidungsbefugnisse bzw. Mitbestimmungsrechte - zu gar nichts ...

Was / Wem nützen die dann?


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Griesuh
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von Griesuh »

Meine Meinung zu den Pflegekammern ist hinreichlich bekannt:
Die sind so überflüßig wie ein Kropf am Hals.

Mit Agidog stimme ich da voll überein:

Was geschieht mit dem ganzen Geld - denn, sowie ich mitbekommen habe, haben die Kammern sehr wenig Entscheidungsbefugnisse bzw. Mitbestimmungsrechte - zu gar nichts ...

Was / Wem nützen die dann?

Auch Johannes kann ich beipflichten, denn auch ich bin gegen Zwangsmitgliedschaften. Wenn, dann das Ganze auf freiwilliger Mitgliedschaft.
Vor über 15 Jahren habe ich mich auch schon erfolgreich gegen eine Zwangsmitgliedschaft in der IHK gewehrt. Die wollten von mir als ambul. PD zwangsbeiträge eintreiben, da sie glaubten ein ambul PD gehöre zwangsweise dazu.
Die IHK hat jedoch zum Glück verloren. Wurde nichts mit Zwangsmitglied.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

thomas09
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von thomas09 »

[quote=""Griesuh""]denn, sowie ich mitbekommen habe, haben die Kammern sehr wenig Entscheidungsbefugnisse bzw. Mitbestimmungsrechte - zu gar nichts ...[/quote]
Nun - ein Blick auf die Ärztekammer beweist uns genau das Gegenteil!



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johannes
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Beitrag von johannes »

Nun weiß ja jeder, Thomas, dass Du ein Verfechter der Pflegekammern bist. Ist soweit nicht schlimm. Ich habe nur eine einzige Bitte:

Teile den Pflegekräften, die mit diktatorischen Mitteln (Zwang) in die Pflegekammern gepresst werden sollen, bitte in kurzer, prägnanter Form mit, ob die Pflegekammern von ihren Statuten her

- an der unzureichenden Personalsituation etwas verändern können/dürfen und
- ob und wie die Pflegekammern zu einer gerechten Vergütung der Pflegekräfte beitragen
- welche Vorteile sie darüber hinaus wem bringen, die nicht bereits in anderer Form gegeben sind.

Bei Deinem Engagement für die Pflegekammern dürfte das sicher nicht schwer fallen.


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thomas09
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von thomas09 »

Nun Johannes,

kurz und prägnant

ja, davon bin ich überzeugt - langfristig.

Auch hier hilft ein Blick auf die Ärztekammer.

Dies zeigt doch - welche Macht, sowohl formell wie auch vor allem informell eine Kammer haben kann.

Ohne Zwangsmitgliedschaft wäre die Ärztekammer niemals so mächtig.



resigniert
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von resigniert »

@Johannes, 1 +2 sind Aufgaben der Gewerkschaft, hat mit der Kammer nix zutun
Die Aufgaben einer Kammer sind vereinheitliche Ausbildungsvorgaben, vereinheitliche Aufgaben, Klärung Übernahme ärztl. Tätigkeiten, Fortbildungen - auch das Durchsetzen, diese FB zu besuchen.
Pflegeethik, Pflegeüberwachung und auch Disziplinierung (ja auch das)



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johannes
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von johannes »

@Thomas

- aus welchem § der Statuten der Pflegekammer geht hervor, dass sie etwas an der unzureichenden Personalsituation oder Vergütung verändern können/dürfen? Ich bin sicher, dass sie das dann gewiss an die große Glocke gehängt hätten.

dass Du davon ausgehst ist eine hypothetische Annahme. Diese nützt aber niemand.

@resigniert

1 und 2 sagst Du, wäre Aufgabe der Gewerkschaft. Falsch! Mir hat die Gewerkschaft gesagt, dass sie dafür nicht zuständig ist!
Aufgaben einer Kammer sind vereinheitliche Ausbildungsvorgaben
Du meinst, die Kammer ersetzt die gesetzlichen Ausbildungsvorgaben?

Dass ich nicht lache, der Gesetzgeber wird seine Rechte (die er praktisch innehat) gewiss nicht einer Pflegekammer übertragen.

Im Übrigen wollen die Länder jedes eine eigene Pflegekammer einrichten. Also Festschreibung der Kleinstaaterei, die jetzt schon undurchsichtig ist ...
vereinheitliche Aufgaben
Was sind vereinheitlichte Aufgaben? Kann ich mir nichts drunter vorstellen. Viele andere gewiss auch nicht.
Klärung Übernahme ärztl. Tätigkeiten
Gibt es da nicht bereits ein Gesetzgebungsverfahren, das das klären soll? Was soll dann die Aufgabe der Pflegekammer sein?
Fortbildungen - auch das Durchsetzen, diese FB zu besuchen
Die Pflegekammer soll also eine instituionalisierte Fortbildungsmaschinerie durchsetzen? Will sagen, dass nur noch das als Fortbildung anerkannt wird, was viel Geld kostet und alles ander wird platt gemacht, oder wie?
Pflegeethik
Was willst Du mit diesem Schlagwort zum Ausdruck bringen? Gab es bisher keine Pflegeethik, oder was?
Pflegeüberwachung
Was habe ich mir darunter vorzustellen? Eine dritte Organisation, die Pflegekräfte von der eigentlichen Arbeit abhält in der Manier von HA und MDK? Oder gehen die MA der Pflegekammer mit den Pflegekräften mal einen Tag mit und überwachen, ob sie ihre Pflege formgerecht ausführen? Du hast da gewiss interessante Hintergrundinformationen, oder?
Disziplinierung
Wie nun? Was verstehst Du unter Disziplinierung? Steh da wirklich auf dem Schlauch. Ist wohl nicht gemeint, dass eine Pflegekraft eins auf die Mütze bekommt, wenn sie was nach Meinung eines MA der Pflegekammer falsch macht?

Ich weiß, viele Fragen! Aber Du siehst gewiss ein, dass sie nach einer Beantwortung lechzen.


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Thanos

AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von Thanos »

Hallo,

das Ein oder Andere ist in Deutschland bzw. in den einzelnen Bundesländern verpflichtend. Da gibt es die Pflicht zur Krankenversicherung und auch die Pflicht zur Autohaftpflichtversicherung. Die einzelnen Bundesländern erlassen dann zum Beispiel noch Regeln für eine 13 jährige Schulpflicht oder stellen Normen für die Fortbildung von Pflegepersonen.
Das mag einen nun alles passen oder nicht, diese Regeln sind da und man muss sich an sie halten. Machen diese Regeln Deutschland zu einer Diktatur? Stehen wir auf der gleichen Stufe wie Nord- Korea? Ich hoffe doch, dass dies niemand ernsthaft so sieht.

Gerade die Pflegekammer ist aktuell ein wichtiges Thema in der Pflege. Viele haben falsche Vorstellungen, negative Erwartungen und teils auch übertriebene Hoffnungen.

Die Pflegekammer kommt entweder für alle im Bundesland oder für niemanden. Es wird keine Freiwilligkeit dabei geben. Sich darüber stundenlang aufzuregen bringt nichts. Wem das nicht passt, sollte sich überlegen die Rechtsmittel zu bemühen die ihm zustehen, bzw. all die anderen Verfahren einzuleiten, welche in solchen Fälle zur Verfügung stehen.

Ich arbeite in einem Bundesland in dem der Gesetzgeber die Fortbildungspflicht für die Pflegenden genau festgeschrieben hat. Diese Regelung ist auch meiner Sicht ein Segen, und hat das Chaos beseitigt, welche die RegbP verursacht hat. Mit der freiwilligen Registrierung beruflich Pflegender sind hier hunderte neuer Anbieter aufgetreten, die Preise sind explodiert und die "Dozenten" haben teilweise nur aus dem Pflege Heute vorgelesen oder Artikel aus Frauenzeitschriften als Quellen verwendet. Heute gibt es Qualität in den Fortbildungen, die Dozenten sind qualifizierte Leute.
Durch diese Regelung kommen heute alle Pflegenden in den Genuss von Fortbildung, nicht nur die Arbeitnehmer aus Pflegeheimen, weil die Betreiber Angst vor dem MDK haben. Aus meiner Sicht hat sich die Qualität doch sichtlich verbessert.

Ich denke eine Pflegekammer kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch mehr leisten. Was die Kammer dabei genau machen kann und darf, regeln Gesetze und Normen.

Ich denke eine anständige Aufklärung zum Thema ist wichtig, Totschlagargumente á la "eine Pflegekammer sorgt aber nicht dafür, dass die Pflegenden bessere Tarifverträge haben" bringen hier nichts.



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johannes
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von johannes »

Hallo, Thanos,

ja, es gibt einige Pflichtveranstaltungen in Deutschland. Du führst hier beispielhaft die Kranken- und Haftpflichtversicherungen an. Wenn ich richtig orientiert bin, gelten die für ganz Deutschland. Da kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen mit eigenen Regeln.

Du sprichst von den Normen für die Fortbildung von Pflegepersonen.

1. Die gesetzlichen Normen für die Ausbildung wurden vom Gesetzgeber erlassen - ohne Pflegekammer. Interessant, dass die Ausbildung entsprechend dieser Normen funktioniert. Warum dann nicht auch diese für die Fortbildung? - Pflegekammer überflüssig.

2. Seit wann sind Normen = allgemeinverbindliche Regeln mit einer Diktatur in Verbindung zu bringen?

Geht es nicht vielmehr darum, dass Menschen zwangsweise in eine Organisation gepresst werden, die sie auch mit Zwangsmitteln bezahlen müssen, obwohl sie ihren angeblichen Nutzen bis heute nicht annähernd offenlegt? Das sind Mittel einer Diktatur! Hatten wir übrigens schon in Deutschland!

Du schreibst
Viele haben falsche Vorstellungen, negative Erwartungen und teils auch übertriebene Hoffnungen.
So? Warum wird nicht konkret aufgeklärt, worum es wirklich geht? Das ist wie mit der Pflegeversicherung.

Auch wenn man uns heute weismachen will, dass die Pflegeversicherung nur eine Teilkaskoversicherung ist - als sie kreiert wurde, wurde das nicht so gesagt! Es wurde tatsächlich der Eindruck erweckt, sie würde Pflegekosten übernehmen. Ihr wahres Gesicht zeigte sie erst, als sie installiert war! [Wie auch die Riesterrente (gesetzliche Geldvermehrungsmaschine für Banken und Versicherungen)!]
Wem das nicht passt, sollte sich überlegen die Rechtsmittel zu bemühen die ihm zustehen, bzw. all die anderen Verfahren einzuleiten, welche in solchen Fälle zur Verfügung stehen.
Jau! Stuttgart 21 ist ein phantastisches Beispiel, oder die Genderschulpolitik in Baden-Württemberg.

Es trifft ja nicht zu dass jemand, dem etwas nicht passt Rechtsmittel zur Verfügung stünden. Da gibt es Wasserwerfer (Stgt 21) als probates Mittel, oder Petitionen werden nicht zugelassen (Landtag BW) mit dem Satz: "Wir machen doch, was wir wollen!" Das sind nur zwei große Beispiele von Willkür. Die Zeit des Rechtes dürfte wohl vorbei sein.

Wie viel Euronen wird denn der Wasserkopf einer Pflegekammer kosten? Finanziert von jenen, die ihr Geld eigentlich zum eigenen Überleben benötigen?

So, der Gesetzgeber hat in Deinem Bundesland die Fortbildungspflicht für die Pflegenden genau festgeschrieben. Welches Bundesland? Wo kann ich da was nachlesen? Fortbildung mit welchen Inhalten? War dieser Gesetzgeber eine Pflegekammer mit Zwangsbeiträgen? - Ich weiß, schon wieder viele Fragen.

Du sprichst von einer anständigen Aufklärung zum Thema. Bisher habe ich diese nicht erkennen können. Auch von Dir nicht. Deine Ausführungen
Ich denke eine Pflegekammer kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch mehr leisten. Was die Kammer dabei genau machen kann und darf, regeln Gesetze und Normen.
sind genauso nichtssagend wie alles, was bisher über Pflegekammern gesagt wurde. Das einzig konkrete zeichnet sich eben ab:

11.000 Mahnbescheide wurden allein in RP versandt ... Ja, das ist konkret! Mit Zwangsmitteln will man etwas durchsetzen, was auf Grundlage persönlicher Entscheidung nicht zustande käme.

Da wird für Pflegebedürftige die absolute Selbstbestimmung bis hin zum Tod gefordert - aber Pflegekräften wird mit diktatorischen Maßnahmen etwas aufgezwungen, was sie gar nicht haben wollen. Da brauche ich keinen Vergleich mit Nordkorea - das ist eine deutsche Form von Diktatur - in diesem Falle gegenüber Pflegekräften.

So etwas nenne ich schizophren!


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Griesuh
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Beitrag von Griesuh »

Thanos, um die Fortbildungsverpflichtung brauch sich die Pflegekammer keine gedanken machen, diese Fortbildungsverpflichtung gibt es schon in fast allen Bundesländern.
Eine Pflegekammer hat auch keinen Einfluss auf die Gesetzgebung, Bezahlung, Tarifverträge, Rechtsschutz, Arbeitszeiten und sonstiges was die Pflegekräfte anbelangt.
Die Pflegekammer wird eine Organisation sein deren einzige Aufgabe darin besteht den Zwangsmitgliedern glaubhaft zu machen eine Pflegekammer würde gebraucht.
Einzige Aufgabe der Pflegekammer wird die Selbstbeweihräucherung sein für eine völlig überflüßige Organisation.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

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johannes
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Beitrag von johannes »

Aber Griesuh, wie kannst Du nur ...

Da ich ein geduldiger Mensch bin, warte ich gern noch ne Weile auf konkrete Inhalte bezüglich des Nutzens einer Pflegekammer.


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agidog
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von agidog »

[quote=""Griesuh""]diese Fortbildungsverpflichtung gibt es schon in fast allen Bundesländern.[/quote]
Genau. Und - soweit ich informiert bin - zahlt die Pflegekammer ja dann die erzwungenen Fortbildungen auch nicht. Die darf dann jede Pflegekraft aus eigener Tasche finanzieren ... so sie nicht einen Arbeitgeber hat, der dafür zu zahlen bereit ist.


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Benutzer 204 gelöscht

AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Rheinland-Pfalz
Pflegekammer: Wer sich nicht registriert, zahlt 120 Euro
http://www.altenpflege-online.net/Infop ... t-120-Euro



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johannes
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Beitrag von johannes »

War das nicht zu erwarten?

Ja, wir in Deutschland brauchen keine Mafia - wir machen dieser noch was vor - sie kann sogar noch lernen von uns.

Diese selbstgefällige Arroganz des Herrn von der Pflegekammer stinkt zum Himmel!


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Erbsenbrotsuppe
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von Erbsenbrotsuppe »

Also, ich finde es unglaublich mit welcher Unsachlichkeit hier das Für und Wider einer Kammer diskutiert wird. Da fallen Begriffe wie Diktatur, Mafia und so weiter. Merkmale einer Diktatur sind beispielsweise Verletzung der Menschenrechte, Zensur, Terror... Wollt ihr diese Art der Argumentation tatsächlich aufrecht erhalten?

Mein wichtigstes Argument für eine Pflegekammer ist das der Selbstverwaltung. Es stinkt mir gewaltig, das überall wo über die Pflege bestimmt wird fachfremde Personen, nämlich i.d.R. Ärzte sitzen. Sei es beim GBA, MDS oder wie bei uns lokal beim MDK. Gleiches gilt für die wesentlichen politischen Instanzen. Ich möchte mich nicht mehr durch andere Berufsgruppen, die letztlich nur ihre eigenen Interessen vertreten, fremdbestimmen lassen. Ich möchte, dass Pflegende meine Interessen vertreten. Dafür ist ein Berufsverband - wie beispielsweise der DBFK oder der BPA- leider nicht in der Lage, da sie bestenfalls Lobbyarbeit leisten können. Eine Kammer hingegen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat somit - anders als behauptet - Entscheidungsbefugnisse und zumindest Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen. Zudem wird angestrebt, dass eine mögliche Bundespflegekammer einen Sitz im GBA bekommt. Das wäre für mich als Anbieter von ambulanten Leistungen sehr willkommen.

Dass eine Zwangsmitgliedschaft einer Diktatur gleichkommt, kann ich so nicht nachvollziehen. Ich bin beispielsweise Zwangsmitglied einer GKV. Nun, man kann über deren Leistung sicher im Einzelfall streiten. Man kann sich auch sicherlich beispielsweise über deren Genehmigungspraxis in der HKP oder anderes ärgern. Aber beschweren, dass ich dort Mitglied sein MUSS, tue ich ganz bestimmt nicht. Und ich unterstelle mal, die Diktaturargumentierer hier auch nicht. Die Ärzte sind ich glaube seit 1947 in einer Zwangskammer drin. Ich kenne keinen einzigen Arzt, der sich darüber beschwert. Denn die haben die Vorteile schätzen gelernt. Was glaubt ihr eigentlich was eine Pflegekammer langfristig für eine Macht hätte? Die Pflegenden als grösste Berufsgruppe mit rund 1,2 Mio Mitgliedern? Endlich mal selbst bestimmen wo es lang geht und nicht immer nur motzen. Vielleicht auch mal was von dem grossen Kuchen der im Gesundheitswesen verteilt wird selber essen und nicht nur den Pharmakonzernen und den Ärzten in den Rachen werfen. Denkt doch mal gross und nicht nur in eurem kleinen Aktionsradius. Wovor genau habt ihr solche Angst? Im schlimmsten Fall verschleudert ihr ein paar Euro im Monat an Zwangsgebühren, die man im nächsten Jahr als Werbungskosten steuerlich absetzt. Kein Verlust - kein Argument.

Ein weiteres Gegenargument war das der Pflicht zur Fort- und Weiterbildung, sowie die Angst davor, das selber bezahlen zu müssen. Die Pflicht besteht bereits jetzt ohne Kammer. Ich persönlich, nehme jedes Bildungsangebot wahr, das ich bekommen kann. Wer das nicht macht, den möchte ich zwar nicht verurteilen, finde es aber zumindest befremdlich. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit meiner Arbeit, was spricht dagegen mich ab und an etwas besser zu machen? Kommt das nicht meinen Pflegebedürftigen zugute? Die Kosten trägt am Ende immer der Staat indem ich sie steuerlich absetze. Ehrlich gefragt, wo ist das Argument?

Auch wenn ich - was jetzt wohl offensichtlich ist - für eine Kammer bin, kann ich letztlich auch nicht vorhersagen was diese tatsächlich bringt oder nicht bringt. Ich habe mich aber zumindest schlau gemacht, was deren Aufgabe ist und was nicht. Ich kann mich des Eindrucks nicht verwehren, dass diese Diskussion emotional aufgeladen und möglicherweise von verschiedenen Interessenvertretern angestachelt wurde und somit nicht sachlich geführt wird.

Ich würde mich über ein vernünftig-sachliches Gegenargument gegen eine Kammer freuen. Vielleicht kann ich es widerlegen, vielleicht auch nicht. Vielleicht bringt es mich zum nachdenken oder sogar dazu meine Meinung zu revidieren. Aber bitte nicht sowas wie Diktatur, Mafia oder Wasserkopf. Solche Gespräche (mit mir) bitte nur nach 23 Uhr im Biergarten :wine Schöne Pfingsten allerseits, Erbse



resigniert
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AW: Stell' dir vor, ich halte die Pflegekammer für eine hervorragende Sache.

Beitrag von resigniert »

Vielen Dank für deinen Beitrag, @Erbsenbrotsuppe.
Dem kann ich voll zustimmen, auch ich bin für eine Pflegekammer!



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