Pflegekammer Jetzt

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MoonKid
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Pflegekammer Jetzt

Beitrag von MoonKid »

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass im Landtag Niedersachen
ernsthaft über die Einrichtung einer Pflegekammer debatiert wird. Das
Thema wurde bereits an den zuständigen Gesundheitsausschuß übergeben.

Es gibt eine Unterschriften-Aktion um die Pflegekammer in Niedersachsen zu unterstützen.
http://www.junge-pflege.de/index.php?op ... 94e9d97e4e

Zum Thema der Pflegekammer in Niedersachsen wurde eine Website gestartet.
www.pflegekammer-jetzt.de

Bitte leiten sie die Unterschriften-Aktion ggf. an Ihre Kollegen und
Auszubildenen weiter.

Vielen Dank!


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schnitte
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Beitrag von schnitte »

ey was soll denn solche parteiwerbung hier!!

team! bitte um löschung ;/



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fmh
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Beitrag von fmh »

Off-Topic:

Warum denn "solche" Parteiwerbung? Wäre eine andere Partei besser?! ;-)

Abgesehen davon, ist der Link falsch gesetzt und führt somit nur zu einer "Fehler-Seite"... Ich persönlich finde auch nichts verwerfliches daran, eine wie auch immer geartete Werbung in der Signatur unterzubringen - solange die Inhalte der Seite oder der Signatur nicht gegen die Nutzungsbedingungen oder gegen Gesetze verstossen, irgendwie sexistisch, rassenfeindlich oder diskriminierend sind.

Gruß
fmh


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schensi
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Beitrag von schensi »

Diese Seite ist definitiv keine Parteienwerbung, sondern eine Seite des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK)!!!!!!


... wieder da ...

Ich weiß, was ich weiß, lass mich aber gern eines besseren belehren :)

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MoonKid
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Beitrag von MoonKid »

Er bezieht sich hier sicherlich auf meien Signatur. (Link habe ich korrigiert. Danke.)

Die Initiative bzgl. der Pflegekammer hat nichts mit Parteiwerbung zu tun. Federführend ist hier die sog. "Konferenz zur Errichtung von Pflegekammern in Deutschland" und deren Fördervereine (in diesem Fall Föderverein Niedersachsen). Weiterhin tatkräftig unterstütz wird diese vom DBfK und dem DPR.

Da es hier um Politik geht, bleibt zu erwähnen, das im Fall Niedersachsen die SPD und die Grünen diverse Anträge bzgl. einer Pflegekammer gestellt haben.
Die Piratenpartei mischt hier offziell gar nicht mit. Es gibt innerhalb der Piraten allerdings eine Arbeitsgruppe Pflege, welche sich detaliert mit dem Thema der Pflegekammer auseinandersetzt und mit den oben genannten Organsiationen und Parteien in engen Kontakt steht.


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Dirk Höffken
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Beitrag von Dirk Höffken »

Bevor Pflegende die Errichtung von Pflegekammern unterstützen sollten sie sich über die Konsequenzen bewusst sein! Mal eine Konsequenz, die viele der bereits verkammerten Handwerker offen auf die Barrikaden treibt und sie mittlerweile sogar Geld für eine Klage vorm EuGH sammeln lässt.

Pflegekammer bedeutet Zwangsmitgliedschaft! Faktisch kann die Kammer den Beitrag selbst festlegen. Der wird am Anfang niedrig sein und wie bei jeder Bürokratie mit der Größe steigen und steigen und steigen und ....

Piratenpartei und Kammern passt so am Rande bemerkt irgendwie nicht zusammen.



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fmh
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Beitrag von fmh »

Off-Topic:

@ MoonKid / schensi:

Ich beziehe mich dabei eigentlich nur indirekt auf Deine Signatur, sondern eher auf den Beitrag von "schnitte", welche sich wahrscheinlich nicht auf den Inhalt Deines Beitrages sondern direkt diese Signatur bezogen hat ;-)

Dass die im Beitrag erwähnte Initiative nichts mit der Piratenpartei zu tun hat, sollte jedem (berufs-)politisch auch nur minimal interessierten Menschen auf Anhieb klar sein...

Den Hinweis mit der Arbeitsgruppe Pflege finde ich aber sehr interessant - vielen Dank auch für den Link!

Beste Grüße
fmh


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MoonKid
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Beitrag von MoonKid »

[quote=""Dirk Höffken""]Bevor Pflegende die Errichtung von Pflegekammern unterstützen sollten sie sich über die Konsequenzen bewusst sein! Mal eine Konsequenz, die viele der bereits verkammerten Handwerker offen auf die Barrikaden treibt und sie mittlerweile sogar Geld für eine Klage vorm EuGH sammeln lässt.[/quote]

Aus Fehlern der Vergangenheit läßt sich lernen.

[quote=""Dirk Höffken""]Pflegekammer bedeutet Zwangsmitgliedschaft! Faktisch kann die Kammer den Beitrag selbst festlegen. Der wird am Anfang niedrig sein und wie bei jeder Bürokratie mit der Größe steigen und steigen und steigen und ....[/quote]

Das läßt sich gesetzlich deckeln bzw. regulieren. Stichpunkt Heilkammergesetz.

[quote=""Dirk Höffken""]Piratenpartei und Kammern passt so am Rande bemerkt irgendwie nicht zusammen.[/quote]

Dann hast offensichtlich eine etwas eingeschränkte Sicht auf die Piraten. :)


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Dirk Höffken
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Beitrag von Dirk Höffken »

[quote=""MoonKid""]Aus Fehlern der Vergangenheit läßt sich lernen.[/quote]
O.K. das sei den Befürwortern zugestanden! Wo wird sich damit auseinandergesetzt? Oder wird das auf unbestimmte Zeit nach der Errichtung verschoben? :)

Wie sollen eigentlich die Beiträge berechnet werden? Reichen freiwillige Angaben oder muss die Lohnabrechnung bzw. der Steuerbescheid vorgelegt werden?

Selbst wenn sich mit den Problemen von Kammern auseinandergesetzt wird, bleibt die Tatsache der Zwangsmitgliedschaft!

[quote=""MoonKid""]Das läßt sich gesetzlich deckeln bzw. regulieren. Stichpunkt Heilkammergesetz.[/quote]
Die gesetzliche Deckelung von Beiträgen und Ausgaben funktioniert wunderbar. Das erleben wir alle jeden Tag. :)

[quote=""MoonKid""]Dann hast offensichtlich eine etwas eingeschränkte Sicht auf die Piraten. :) [/quote]
Intransparenz, Zwangsmitgliedschaft, Zwangsbeitrag gehören also zur Piratenpartei?

Hm, also gut, wieso sollte man diese Partei noch mal wählen? :confused:



Jutta und Peter
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Beitrag von Jutta und Peter »

Hallo zusammen!
Dirk Höffken hat geschrieben:Pflegekammer bedeutet Zwangsmitgliedschaft! Faktisch kann die Kammer den Beitrag selbst festlegen. Der wird am Anfang niedrig sein und wie bei jeder Bürokratie mit der Größe steigen und steigen und steigen und ....
In Bremen gibt es seit Jahrzehnten eine bewährte Arbeitnehmerkammer. Die Kammer kommt mit einem Mitgliedsbeitrag von 0,15% aus. Der Beitrag wird monatlich direkt vom Gehalt abgezogen. Sie bietet ihren Mitgliedern kostenlose Rechtsberatung, hilft bei der Steuererklärung, bietet Fortbildungsmöglichkeiten und mischt sich politisch ein.
Intransparenz, Zwangsmitgliedschaft, Zwangsbeitrag gehören also zur Piratenpartei?
Hm, wir haben das Parteiprogramm gelesen, da steht nichts über Arbeitsmarkt- oder Berufspolitik, aber viel über Informationsfreiheit und Basisdemokratie.
Off-Topic:

Apropos "Parteiwerbung": Hier hat jeder das Recht, in der Signatur auf etwas hinzuweisen, das ihm/ihr wichtig ist. Das kann der eigene Internetshop sein oder eine Organisation, in der man Mitglied ist. Lediglich Verweise auf illegale, rassistische, sexistische oder sonstwie anstößige Inhalte werden von uns nicht geduldet.

Eine etwas dezentere Gestaltung der Signatur wäre allerdings nicht schlecht. Außerdem wirkt sie in der jetzigen Form, als sei die Piratenpartei Urheber der Beiträge...
Gruß


Jutta und Peter
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Dirk Höffken
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Beitrag von Dirk Höffken »

[quote=""Jutta und Peter""]
In Bremen gibt es seit Jahrzehnten eine bewährte Arbeitnehmerkammer. Die Kammer kommt mit einem Mitgliedsbeitrag von 0,15% aus. Der Beitrag wird monatlich direkt vom Gehalt abgezogen. Sie bietet ihren Mitgliedern kostenlose Rechtsberatung, hilft bei der Steuererklärung, bietet Fortbildungsmöglichkeiten und mischt sich politisch ein. [/quote]
Art. 9 Abs. 1 GG gibt allen Deutschen das Recht sich einem Verein anzuschließen, schützt aber auch die negativen Vereinigungsfreiheit, also einem Verein nicht anzugehören. Die hierzu ergangene Rechtssprechung ist schlicht und ergreifend verfassungswidrig!

Setzen wir mal eine gut funktionierenden Arbeitnehmerkammer in Bremen voraus:

Eine Pflegekraft wäre, gäbe es bereits eine Pflegekammer, folglich Mitglied in zwei Kammern. Ob sie deren Leistungen will oder nicht spielt keine Rolle! Die Pflegekraft will keine Hilfe bei der Steuerklärung oder lieber zu einem Steuerberater? Kann sie natürlich, die Leistung der Arbeitnehmerkammer muss sie trotzdem zahlen. Mit der berufspolitischen Vertretung der Pflegekammer ist sie nicht einverstanden? Na, also so was, da muss man die Pflegekraft doch zu ihrem Glück zwingen, denn sie hat ganz sicher unrecht!

Ausgeschlossen von der Rechtsberatung sind bei der Arbeitnehmerkammer Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht. Gerade da, wo die Arbeitnehmer wohl am häufigsten Rechtsprobleme haben dürften. Im übrigen darf die Kammer nicht vor Gericht vertreten! Und das hilft den Bremer Arbeitnehmern? Seid ihr euch da sicher?

Wie wär´s mit einer Steuerzahlerkammer in der alle Bremer Steuerzahler Zwangsmitglieder sind? Einer Bremer Straßenbenutzerkammer in der alle Bremer Straßenbenutzer Zwangsmitglieder sind? u.s.w., u.s.w., u.s.w.. Lächerlich, oder?

Politische Vertretung? Die Politik errichtet also eine Organisation, in der alle Arbeitnehmer Zwangsmitglieder sind, die von ihnen zwangsfinanziert wird und ihre Interessen gegenüber der Politik vertritt? Ja, ich mein, jeder hat so sein eigenes Demokratieverständnis. Merkwürdig findet ihr das nicht?

Das ganze System unterstellt dem Einzelnen er sei unfähig sich für seine Belange oder die Interessen seiner Gruppe konstruktiv einzusetzen.

[quote=""Jutta und Peter""]“Hm, wir haben das Parteiprogramm gelesen, da steht nichts über Arbeitsmarkt- oder Berufspolitik, aber viel über Informationsfreiheit und Basisdemokratie.[/quote]
Richtig! Und aus dem Grunde kann ich nicht verstehen, wie man auf der einen Seite für die Piratenpartei werben kann und auf der anderen Seite für die Errichtung einer Pflegekammer ist.

Mich würde ja mal interessieren wie die Piratenpartei zum Kammersystem steht!



Jutta und Peter
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Beitrag von Jutta und Peter »

Hallo Dirk!
Ausgeschlossen von der Rechtsberatung sind bei der Arbeitnehmerkammer Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht.
Wie kommst Du denn zu dieser Fehlinformation??? Guckst Du hier: http://www.arbeitnehmerkammer.de/beratung/ Diese Beratung ist insofern sinnvoll, um im Vorfeld zu klären, ob sich der Besuch bei einem Anwalt überhaupt lohnt.
Das ganze System unterstellt dem Einzelnen er sei unfähig sich für seine Belange oder die Interessen seiner Gruppe konstruktiv einzusetzen.
Betrachten wir das doch mal von der anderen Seite: Viele Diskussionen, auch hier im Forum, drehen sich doch darum, daß Pflegekräfte sich auf politischer Ebene hilflos und ausgesetzt fühlen. Politik bestimmt die Rahmenbedingungen scheinbar ohne Sachkenntnisse, was erforderlich wäre. Der Druck wird über die Arbeitgeber direkt an die Arbeitnehmer weitergeleitet. Schamlose Ausnutzung der wirtschaftlichen Abhängigkeit ist leider Alltag in der Pflege.

Die Berufsorganisationen vertreten in erster Linie die spezifischen Interessen ihrer Mitglieder, sind aber im Grunde auch machtlos. Am ehesten versuchen noch die Dachorganisation Deutscher Pflegerat und die Gewerkschaft ver.di Einfluß auf die Rahmenbedingungen zu nehmen (siehe zum Beispiel die Aktionen "Der Deckel muß weg" oder "Altenpflege in Bewegung").

Der Erfolg der Aktionen ist zugegeben eher mäßig. Das liegt unseres Erachtens aber zum größten Teil an den überwiegend schlechten Mitgliederzahlen. Eine Organisation kann aber nur so stark sein, wie sie ihre Mitglieder machen.

Und an diesem Punkt schließt sich für uns der Kreis: Jeder will gute Arbeitsbedingungen, aber kaum einer ist bereit, sich dafür einzusetzen, nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß". Geradezu empörend finden wir, daß ausgerechnet die am lautesten schimpfen (zum Beispiel über einen ihrer Meinung nach schlechten Tarifabschluß), die sich noch nicht einmal über einen Mitgliedsbeitrag zumindest passiv beteiligen.

Gruß


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MoonKid
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Beitrag von MoonKid »

[quote=""Dirk Höffken""]Selbst wenn sich mit den Problemen von Kammern auseinandergesetzt wird, bleibt die Tatsache der Zwangsmitgliedschaft![/quote]

"Zwangsmitgliedschaft" (also Pflichtmitgliedschaft) generell zu verteufeln ist zu schwarz-weiß. Beachte den Kontext.
Pflege ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Möchtst du nicht auch sichergehen, das du selbst und deine Angehörigen von adäquat ausgebildeten und weitergebildeten Pflegekräften versorgt werden? Möchtest du nicht die Möglichkeit haben, Pflegekräfte abzusägen, wenn diese Scheiße bauen? (Entzug der Berufserlaubnis bei entsprechenden Verstoß gegen Berufsordnung/Kodex oder Nichteinhaltung der Fortbildungsverpflichtungen).

[quote=""Dirk Höffken""]Intransparenz, Zwangsmitgliedschaft, Zwangsbeitrag gehören also zur Piratenpartei?[/quote]

Zu schwarz-weiß. Pflegekammer hat nichts mit Intransparenz zu tun. Eine Pflegekammer kann man auch (wie fast jede anderen Institution) transparent gestallten. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich und meine Kollegen (nicht nur die Piraten!) dafür einsetzen.

Zwangs-/Pflichtmitgliedschaft liegt in der Natur der Sache und ist erstmal nichts Negatives. Was daran schlecht ist, mußt du mir noch sagen? Ist es etwa auch eine böse Zwangsmitgliedschaft, wenn Neugeborene in Deutschland die Staatsangehörigkeit erlangen? Beides weit hergeholt - ich weiß! ;)

Thema Zwangsbeitrag impliziert die Pflichtmitgliedschaft.


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MoonKid
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Beitrag von MoonKid »

[quote=""Jutta und Peter""]Hm, wir haben das Parteiprogramm gelesen, da steht nichts über Arbeitsmarkt- oder Berufspolitik, aber viel über Informationsfreiheit und Basisdemokratie.[/quote]

Wie ich bereits erwähnte, geht es bei diesem Thema um Inhalte der AG Pflege der Piratenpartei Deutschland und nicht, um diese der Piratenpartei Deutschland selbst. AGs innherhalb einer Partei dienen der Meinungsbildung, die sich in letzter Konsequenz auch im Wahl- und Parteiprogramm wiederspiegeln kann.

Pflegepolitik ist bisher (wie in allen anderen Parteien auch, siehe deren Programm) auch bei den Piraten ein Randthema.

[quote=""Jutta und Peter""]
Off-Topic:

Apropos "Parteiwerbung": Hier hat jeder das Recht, in der Signatur auf etwas hinzuweisen, das ihm/ihr wichtig ist. Das kann der eigene Internetshop sein oder eine Organisation, in der man Mitglied ist. Lediglich Verweise auf illegale, rassistische, sexistische oder sonstwie anstößige Inhalte werden von uns nicht geduldet.

Eine etwas dezentere Gestaltung der Signatur wäre allerdings nicht schlecht. Außerdem wirkt sie in der jetzigen Form, als sei die Piratenpartei Urheber der Beiträge...
Gruß[/quote]

Das ist das üblich leidige Thema, wenn man sich in einer Partei bewegt. Es ist immer eine Gradwanderung zwischen eigener Meinung, parteinterne Strömungen und offzielle Parteimeinung. Hier verweise ich als schönes Negativbeispiel auch immer wieder auf einen gewissen Aron König, dessen Privatmeinungen, leider zu oft als Parteimeinung interpretiert werden, obwohl dieser diese explizit als Privatmeinung deklariert.

Dies hier ist ein Forum und kein offzieller Pressekanal. Ich vertrette je nach Kontext und Thema die Meinung der Partei, einer AG oder eben nur meine eigene. Daher wäre ein genereller Disclaimer in der Signatur auch fehl am Platz.
Zum Thema Pflegekammer kann verweise ich auf die Inhalte der oben genannten AG. Woher Meinungen direkt stammen ist immer schwer abzugrenzen. Selbst einiges was ich hier über das Thema Pflegekammer darlege, muß nicht unbedingt der Meinung der AG-Mitglieder wiederspiegeln.

Das Thema Pflegekammer in der Partei ist nicht offziell. Die Partei hat dazu bisher keine Meinung entwickelt! ;)


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MoonKid
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Beitrag von MoonKid »

[quote=""Dirk Höffken""]Politische Vertretung? Die Politik errichtet also eine Organisation, in der alle Arbeitnehmer Zwangsmitglieder sind, die von ihnen zwangsfinanziert wird und ihre Interessen gegenüber der Politik vertritt? Ja, ich mein, jeder hat so sein eigenes Demokratieverständnis. Merkwürdig findet ihr das nicht?
...
Mich würde ja mal interessieren wie die Piratenpartei zum Kammersystem steht![/quote]

Auch wenn du hier nicht direkt auf meinen Beitrag antwortest, muß ich einwerfen, dass ich die Existenz einer Kammer nie mit der dadurch entstehenden "Politischen Vertretung" rechtfertigen würde. Diese ist nicht gewollt. Eine Kammer wäre durchaus ein politisches Gewicht, aber keine Vertrettung im eigentlichen Sinne. Die Ziele und Aufgaben einer Pflegekammer sind ganz andere.

Die parteiinternen Reaktion zum Thema Pflegekammer sind erwartungsgemäßt heftig negativ. Soweit kann ich dich beruhigen! ;)


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Dirk Höffken
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Beitrag von Dirk Höffken »

Hi ihr zwei.

[quote=""Jutta und Peter""] Wie kommst Du denn zu dieser Fehlinformation??? Guckst Du hier: http://www.arbeitnehmerkammer.de/beratung/ Diese Beratung ist insofern sinnvoll, um im Vorfeld zu klären, ob sich der Besuch bei einem Anwalt überhaupt lohnt.[/quote]
Hatte die Seite kurz besucht und war wohl etwas überarbeitet. Ein Fehler! Die Abeitnehmerkammer berät auch im Arbeits-, Steuer- und Sozialversicherungsrecht. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. :)

Damit stellen sich andere Fragen, wie z.B. die des freien Wettbewerbs.

[quote=""Jutta und Peter""]Der Erfolg der Aktionen ist zugegeben eher mäßig. Das liegt unseres Erachtens aber zum größten Teil an den überwiegend schlechten Mitgliederzahlen. Eine Organisation kann aber nur so stark sein, wie sie ihre Mitglieder machen.

Und an diesem Punkt schließt sich für uns der Kreis: Jeder will gute Arbeitsbedingungen, aber kaum einer ist bereit, sich dafür einzusetzen, nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß". Geradezu empörend finden wir, daß ausgerechnet die am lautesten schimpfen (zum Beispiel über einen ihrer Meinung nach schlechten Tarifabschluß), die sich noch nicht einmal über einen Mitgliedsbeitrag zumindest passiv beteiligen. [/quote]
In einer freiheitlichen Demokratie kann man, muss sich aber nicht für die Verbesserung seiner Lebensumstände einsetzen. Jeder darf sich beschweren und muss nichts tun, um an seiner respektive der allgemeinen Situation etwas zu ändern. Mit eurer Argumentation ließe sich genauso gut die Zwangsmitgliedschaft in einer Einheitsgewerkschaft oder die Pflicht Betriebsräte zu bilden rechtfertigen. Wir leben zum Glück weder in der DDR noch in China, sondern in der BRD und der EU!

Weder mit dem Grundgesetz noch mit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union lässt sich ein Kammerzwang rechtfertigen. Eine Ausnahme bildet die EMRK bei sehr weiter Auslegung. Auf den Punkt bringt es Artikel 20 Abs. 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören.

Würde man eurer Argumentation folgen, wäre die Vereinigungsfreiheit wertlos! Denn zweifellos laufen wir alle irgendwo mit und profitieren von dem Einsatz andere Gruppen. Kismet!

Nach welchen Kriterien und Maßstäben soll das entschieden werden? Und wer soll es entscheiden? Die Regierung? Die Abgeordneten? Oder am Ende sogar Berufsverbände?
Many forms of Government have been tried and will be tried in this world of sin and woe. No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time.
Sir Winston Churchill - Speech in the House of Commons; November 11, 1947
Gruß Dirk
Zuletzt geändert von Dirk Höffken am Mi 31. Mär 2010, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Kleine Korrektur



bienen~pflege
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AW: Pflegekammer Jetzt

Beitrag von bienen~pflege »

Hmm, ist eine Pflegekammer wirklich derzeit sehr wichtig?

Ich bin noch nicht davon überzeugt!
(Welche Argumente gibt es GENAU für eine Pflegekammer?)
Wäre es nicht besser, so viele wie mögliche Berufsverbände und Gewerkschaften im Bereich der Pflege zusammen zu bringen, um eine "schlagvertigere" Stimme gegenüber Öffentlichkeit und Politik zu organisieren?

Pflegekammer, wäre diese nicht doch eine "Scheinorganisation"?
Ohne dabei den Beführworten auf die Füße zu treten!

Grüße!
;-)



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegekammer Jetzt

Beitrag von thorstein »

Betrachten wir das doch mal von der anderen Seite: Viele Diskussionen, auch hier im Forum, drehen sich doch darum, daß Pflegekräfte sich auf politischer Ebene hilflos und ausgesetzt fühlen. Politik bestimmt die Rahmenbedingungen scheinbar ohne Sachkenntnisse, was erforderlich wäre. Der Druck wird über die Arbeitgeber direkt an die Arbeitnehmer weitergeleitet. Schamlose Ausnutzung der wirtschaftlichen Abhängigkeit ist leider Alltag in der Pflege.

Die Berufsorganisationen vertreten in erster Linie die spezifischen Interessen ihrer Mitglieder, sind aber im Grunde auch machtlos. Am ehesten versuchen noch die Dachorganisation Deutscher Pflegerat und die Gewerkschaft ver.di Einfluß auf die Rahmenbedingungen zu nehmen (siehe zum Beispiel die Aktionen "Der Deckel muß weg" oder "Altenpflege in Bewegung").

Der Erfolg der Aktionen ist zugegeben eher mäßig. Das liegt unseres Erachtens aber zum größten Teil an den überwiegend schlechten Mitgliederzahlen. Eine Organisation kann aber nur so stark sein, wie sie ihre Mitglieder machen.

Und an diesem Punkt schließt sich für uns der Kreis: Jeder will gute Arbeitsbedingungen, aber kaum einer ist bereit, sich dafür einzusetzen, nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß". Geradezu empörend finden wir, daß ausgerechnet die am lautesten schimpfen (zum Beispiel über einen ihrer Meinung nach schlechten Tarifabschluß), die sich noch nicht einmal über einen Mitgliedsbeitrag zumindest passiv beteiligen.
Hallo Jutta und Peter,

hier habt ihr die Grundproblematik zwar in wenigen Sätzen skizziert, was aber hat das mit einer Pflegekammer zu tun? Ich bin nicht gegen eine Pflegekammer, aber für einen realistischen Blick auf mögliche Verbesserungen durch eine Verkammerung.
Die Unfähigkeit der Pflege, sich selbst zu organisieren -für die es sehr viele , auch nachvollziehbare Ursachen gibt - und die eigenen Interessen schlagkräftig zu vertreten, werden durch eine Kammer nicht oder nur am Rande berührt. Zum Beispiel werden die Kammern bei der Frage nach der Personalbemessung oder Tarifverhandlungen keine Rolle spielen. Und wir können natürlich gerne an der Qualität der Pflegekräfte herumkammern, aber nützt das was bei der geforderten Akkordpflege?

Grüsse



Rasputin
Beiträge: 956
Registriert: Mi 16. Jun 2004, 18:50

AW: Pflegekammer Jetzt

Beitrag von Rasputin »

Huhu,

bei und war heute ein Mann,der hat Unterschriften gesammelt bzl der Pflegekammer, obwohl wir keine Pflegeeinrichtung sind.....Danke für die Links


Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können

Dirk Höffken
Beiträge: 2083
Registriert: Mi 18. Jun 2003, 20:00

AW: Pflegekammer Jetzt

Beitrag von Dirk Höffken »

Hi.

[quote=""thorstein""]
Hallo Jutta und Peter,

hier habt ihr die Grundproblematik zwar in wenigen Sätzen skizziert, was aber hat das mit einer Pflegekammer zu tun? Ich bin nicht gegen eine Pflegekammer, aber für einen realistischen Blick auf mögliche Verbesserungen durch eine Verkammerung.
Die Unfähigkeit der Pflege, sich selbst zu organisieren -für die es sehr viele , auch nachvollziehbare Ursachen gibt - und die eigenen Interessen schlagkräftig zu vertreten, werden durch eine Kammer nicht oder nur am Rande berührt. Zum Beispiel werden die Kammern bei der Frage nach der Personalbemessung oder Tarifverhandlungen keine Rolle spielen. Und wir können natürlich gerne an der Qualität der Pflegekräfte herumkammern, aber nützt das was bei der geforderten Akkordpflege?

Grüsse[/quote]
Das ist neben der von mir bereits skizzierten grundsätzlichen 1. Ebene und den erheblichen Unzulänglichkeiten der bereits bestehenden Kammern als 2. Ebene, die 3. zu berücksichtigende Ebene.

Die Befürworter orientieren sich an bestehenden Strukturen, ohne kritisch zu hinterfragen!

Persönlich ist mir nur die erste Ebene wichtig, aber auch die Folgenden sprechen nicht unbedingt für eine Pflegekammer.

Gruß Dirk



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