Nachfolgeregelungen

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
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doedl
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Nachfolgeregelungen

Beitrag von doedl »

Hallo Alle,

vielleicht ein komisches Thema, aber Demografie geht ja auch an uns Pflegekräften nicht vorüber.

Daher würde mich mal interessieren, wer von Euch in Leitungsposition sich Gedanken um Nachfolgeregelungen gemacht hat. Wer solls werden, was tut ihr, jemand zu finden, was tut ihr, denjenigen einzuarbeiten usw.

Keine Ahnung ob das auch andere Leute beschäftigt, aber wir in unserer Einrichtung beschäftigen uns schon einige Zeit damit.

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

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johannes
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AW: Nachfolgeregelungen

Beitrag von johannes »

Bin fleißig damit beschäftigt.

Eine MA will übernehmen. Macht derzeit dafür die entsprechenden Fortbildungen und wird selbstverständlich bereits jetzt eingearbeitet, auch wenn bis zur endgültigen Übernahme noch ein paar Jahre ins Land gehen.


Ein Mensch existiert nicht - er lebt!
Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will.
Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem

Benutzer 10209 gelöscht

AW: Nachfolgeregelungen

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Auch in der ambulanten ein Thema, das aktuell wird.

In den Achtzigern sind die Pflegedienste von dynamischen Menschen um die Dreißiger aufgebaut worden.

Viele haben "auf den eigenen Nachwuchs" gebaut.
Die Söhne oder Töchter arbeiten bereits im Betrieb.

Andere stellen ihre Personalplanung auf einen konsequenten Schlussstrich ein :
"Wir gehen gemeinsam in Rente."

--- Unternehmerische Entscheidung ---



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Griesuh
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Beruf: GuK, PDL, Inhaber eines ambul. Pflegedienstes, jetzt in Rente
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AW: Nachfolgeregelungen

Beitrag von Griesuh »

Achtung lang und langweilig!!

Wie ihr wisst, bin ich nun seit genau einem Jahr Rentner.

Wäre ich nicht durch eine Erkrankung aus meinen Schuhen gehauen worden, hätte ich noch bis mind. zum 70.igten weiter gemacht.
( abr ehrlich -- ich geniese nun meine Rente und bin froh diesen Stress als Inhaber, PDL und GuK, in Personalunion, nicht mehr zu haben :D )

Mein erster Gedanke damals, als ich mich zur Abgabe meines Pflegedienstes entschlossen hatte:
wie wird es weiter gehen?
Wer übernimmt meinen Pflegedienst oder muss ich ihn schließen?

Dann gehen die Gedanken weiter, gibt es Angehörige die das machen könnten?.

Dann: welcher von meinen Mitarbeitern könnte oder wollte den Pflegedienst übernehmen?

Haben Mitbewerber interesse an einer übernahme?

Das sind die ersten Gedanken die aufkeimen.

Dann plagen dich zweifel, willst du wirklich aufhören, in meinem Fall "mein Kind" verkaufen.
Denn als ich anfing, habe ich meinen ambul. PD als einen EIN - MANN - BETRIEB mit PC im Wohnzimmer, aus dem nichts heraus aufgebaut.

Dann kommen die Gedanken: was wird mit dem Personal geschehen, wenn du verkaufst. All das bereitete mir schlaflose Nächte.
Meine Krankheit jedoch zwang mich zum handeln.

Angehörige in meiner Familie oder gar Personen im Freundeskreis die das hätten machen können, gab es nicht.
Es wurden alle Mitarbeiter be und gefragt. Doch keiner wollte die Verantwortung übernehmen.

Mitbewerber im Ort oder aus den Nachbarstätten wollte ich nicht dazu befragen, um ein Monopol zu vermeiden.

So habe ich dann meinen Berufsverband mit ins Boot genommen.
Denn dort gibt es immer anfragen wegen aufkäufen von Pflegeeinrichtungen.
Es wurde dann von der bpa Service Gesellschaft eine Ausschreibung gemacht.
Dann kam es zu vielen, sehr vielen Gesprächen mit interessenten.
Viele sind gleich zu Anfang aus der Wahl gefallen.
Ihre Vorstellungen zu Kunden und Personal unmöglich, nur auf Gewinn und Umsatz aus.

Die verbliebenen Interessenten, wurden dann sehr genau unter die Lupe genommen.
Einer blieb übrig.

Selbst diese Verhandlungen waren sehr belastend.
Für mich war wichtig, dass das kompl. Personal, mit Bestandschutz , übernommen wurde.
Auch die Kunden sollten keine negativen Folgen davon haben.

Als nun alles geklärt war, wurde der Vertrag angefertigt.
Es wurde vereinbart, dass ich 3 Monate , sozusagen -- ausschleichend --- als Anleiter und Berater, nach dem Stichtag des Verkaufes, weiter dort tätig bin und der neue Besitzer einen Monat vor dem Verkauf eine Art Hospitation machte.
So konnten sich die MA an den "Neuen" gewöhnen und ich konnte mich schleichend vom Personal und der Arbeit verabschieden, ohne dass es einen großen Bruch gab.

Aber die Übergabe und den Verkauf seiner eigenen Pflegeeinrichtung, wird wohl jeder anders angehen und handhaben.

Mir ist es nicht leicht gefallen zu verkaufen, da es ja "mein Kind" war, das ich großgezogen hatte.
Zuletzt geändert von Griesuh am Do 2. Feb 2017, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.


Gute Pflege braucht mehr Zeit

überflüssig
Beiträge: 371
Registriert: Sa 7. Aug 2010, 21:11

AW: Nachfolgeregelungen

Beitrag von überflüssig »

@griesuh
Och sooo lang war es gar nicht und langweilig schon mal gar nicht. grins
Ich finde es toll, dass du eine für alle verträgliche Lösung gefunden hast und die Tatsache, dass deine Mitarbeiter und Patienten keine Nachteile haben sollten ist echt toll.
Also Daumen hoch...alles richtig gemacht.
VG überflüssig



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