Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Alles zum Beruf Pflege was nicht mit der Pflege direkt zu tun hat.
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-Felicitas-
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Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von -Felicitas- »

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Zuletzt geändert von -Felicitas- am Di 2. Mär 2010, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.



waldemiene
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von waldemiene »

Ja es stimmt!! Es werden Hilfskräfte gesucht die für das Geld, das kürzlich zur Verfügung gestellt worden ist, die 240€/ Demenz kranke. Also keine Fachkräfte!! Es sind keine Vorkenntnisse nötig!! Über Bezahlung weis ich noch nichts!! Aber wenn man rechnet das bei 10 demente Bewohner, eine Summe von 2400€ fürs Haus gutgeschrieben werden, dann ist es ja normal, dafür eine Hilfskraft für 900€ Bruto zu beschäftigen, nach der heutiger Mathematik, geht es in Ordnung. Aber eigentlich könnten sogar 20 Bewohner betreuen werden, ist effizienter!!!
Es ist ein Skandal!!
Noch einmal ein Beweis wie Unbedeutsamkeit, Unwichtig, die Betreuung Demenzkranke ist!!!
Es wird Enden, mit Belastung der Krankenkassen durch verordnen von Beruhigungsmittel, und Fixierungsmittel!!!!!
Ich verspüre eine Wut und eine Ohnmacht!!! Noch einmal eine Aktion die sich als Menschenunwürdig, für den Demenzkranke und für die Hilfskraft, sich beweist.
Zuletzt geändert von waldemiene am Sa 16. Aug 2008, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: g



Jeanette
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Jeanette »

hi,
ich frage mich gerade ernsthaft wieso ich die Ausbildung zu Ap mache, wenn man eigentlich jedem Hinz und Kunz nach 4 wochen kurs und einem Praktika auf Hilfsbedürftige Menschen lossläßt. Nichts gegen Lanzeitarbeitslose aber ich denke nicht jeder hat Lust auch mit demenzerkrankten zu arbeiten und vor allem denke ich das da das Fingerspitzengefühl für fehlt.

es ist schon trauring.




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Spencer
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Spencer »

Hallihallo!

Stop!
Es geht hier lediglich um Betreuung und um nichts anderes. Diese Helfer sollen sich nur mit den Leuten beschäftigen. Das heißt: Fotos anschauen, spazieren gehen, Kaffee mit ihnen trinken und sich unterhalten. Dafür ist meiner Meinung nach keine Wer-weiß-was-Ausbildung nötig.
Bei uns wurden dem 1.7. wurden sog. "Helferkreise" den Sozialstationen angegliedert. Der Helferkreis besteht aus (geschulten) Damen (leider noch keine Herren), die bei den Pat. stundenweise Betreuung übernehmen. In dieser Zeit können sich die pflegenden Angehörigen ein wenig regenerieren. Was manchmal auch bitter nötig ist.
Ich werde demnächst eine Weiterbildung zur Pflegeberaterin machen und diesen unseren Helferkreis leiten.
Da ich immer in allererster Linie darauf achte wie mit den Leuten umgegangen wird, werde ich ein Auge auf unsere Damen haben. Außerdem werde ich mir mit Sicherheit ein feedback von den Angehörigen und ggf. auch von den Pat. holen.
Und sollte sich da eine unmotivierte, gelangweilte nur auf das Geld schauende Person bei uns einschleichen, werde ich entsprechend reagieren.

Also denkt doch nicht nur scharz-weiß! Es ist doch auch für uns Pflegekräfte eine Entlastung. Oder habt Ihr Zeit, Euch mit den Pat./Bew. hinzusetzen und mit ihnen Mensch ärgere Dich nicht zu spielen?
Und ist es nicht schön zu sehen wie die Leute sich freuen, wenn sich jemand mit ihnen beschäftigt?

Liebe Grüße

Spencer


Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

waldemiene
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von waldemiene »

Pro 25 Demenzkranken darf ein Heim künftig eine zusätzliche Kraft einstellen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/505/306466/text/

Jetzt rechnen wir 25 x 240= 6000€

ganz ehrlich kann man damit nicht mehr erreichen???? Braucht man für dieses Geld eine ungelernte Kraft die Spazieren geht, mit einem Bewohner??? Was ist mit dem Rest der Bewohner???? Ich finde es nicht ok!!! Da muss mindestens eine examinierte Kraft, neben der Hilfskraft her, damit alle 25 Bewohner einiger Masse betreut werden können und alle was davon haben!! Wir kennen es: Die Braven, und immer die selben, dürfen mal betreut werden und die schwierigere Personen vergammeln vor sich her, weil Unkenntnis, weil kein Verständnis für Verwirrtheit, und Demenz herrscht, das oft auch bei examinierte Kräfte!! was wird dann eine Hilfskraft mit 25 demente Menschen machen????



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Yanka
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Yanka »

Hallo Spencer

ein Stück gebe ich dir recht, aber nur ganz wenige haben wirklich die nötige Motivation und das Interesse.
Wir hatten jetzt auch zwei Langzeitsarbeitslose die uns ehrlich gesagt keine große Hilfe waren und sie hatten den Basis Kurs, also Grundwissen.


Grüsse Diana


" Wer sagt, er würde gerne alt, der schwindelt halt.
Und wer sich gegen´s Alter wehrt, der macht´s verkehrt.
Wer etwas aus dem Altern macht, der lacht!"

Dr. Helmut Hofmann

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Kati123
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Kati123 »

Was heißt "NUR" Betreuung? Ich glaube, dass eine Beschäftigung mit Dementen fachlich komplizierter und anspruchsvoller ist, als diese morgens ans Waschbecken zu stellen und zu waschen ???!!! :eek: Sorry, aber was genau soll damit bezweckt werden ? Ich erinnere mich mit Grausen an die Zeiten, in denen sämtliche Arbeitslose auf Altenpfleger umgeschult wurden. mehr als die Hälfte hat die Umschulung bereits nach Wochen hingeschmissen, andere haben sie einfach gemacht, um weiter die Gelder zu beziehen und danach nie in diesem Beruf gearbeitet. Anstatt das Geld mal in die Fortbildung interessierter Pflegekräfte zu stecken, damit diese kostenlos spezialisiert werden können, wird wieder unsinnig auf dem Rücken der wehrlosen Menschen die Arbeitslosenzahl geschönt. Man könnte meinen, psychologische Betreuung sei so einfach. Na prima, ich melde mich nächste Woche arbeitslos, mal sehen, ob ich umgeschult werde zum Psychologen :)
Ich finde es fahrlässig. Wenn es nur um Beschäftigungsangebote für alte Menschen geht, ok, aber Demente??? Warum wird auf der einen Seite eine Fachweiterbildung gefordert, wenn doch eine kurze Schulung ausreichend ist ? Ich habe 2 Jahre geackert, um als Gerontofachkraft eine Anerkennung zu bekommen, habe nun 2 jahre in dem Job gearbeitet, leiste Aufklärungsarbeit ( weil noch immer kaum jemand diese Fortbildung anerkennt - warum auch, wenn es doch so einfach ist... ). Nee, tut mir leid, aber ich sitze hier und bin wütend. Wütend weil die Altenpflege immer für solche "Auffangaktionen" ausgebeutet wird. STeckt das Geld in die Pflege, fördert unseren Nachwuchs, unsere guten Pfleger, die Motivation zeigen, schafft damit gute Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und von mir aus auch Möglichkeiten für mehr Beschäftigung ( die von den meisten Häusern noch immer alleine finanziert werden muß !!! ).

Sowas mach mich echt satt. :mad:


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-Felicitas-
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von -Felicitas- »

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Zuletzt geändert von -Felicitas- am Di 2. Mär 2010, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.



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Spencer
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Spencer »

Hallihallo!

Ich kann Euren Ärger nur teilweise nachvollziehen. Gut. Ich weiß leider nicht, wie das in den Heimen abläuft, ich kann nur von meinen Erfahrungen aus der häuslichen Pflege reden.

Unsere Helferkreise gibt es schon länger. Und in meiner Tour sind mehrere demenzerkrankte Leute die von unseren Damen betreut werden. Und die Resonanz ist durchweg positiv. Endlich kann die Tocher in Ruhe einaufen, oder mit einer Freundin Kaffee trinken gehen, ohne Angst zu haben, daß die Mutter wieder irgendeinen Blödsinn anstellt. Es ist nämlich sonst niemand da, der auf sie aufpasst. Die Pat. selber erzählen mir freudestrahlend, daß ja die "Resi" wieder da war und mit ihnen Blumen gegossen hat oder mit ihnen eine Runde durch den Ort gedreht hat.
Der Helferkreis wurde über die Verhinderungspflege abgerechnet und auch über die damals zusätzlichen 460€. Jetzt stehen uns 1200-2400€ zur Verfügung. Wir können unsere Kräfte verstärkter einsetzen und die pflegenden Angehörigen noch mehr entlasten.

Ich kann verstehen wenn Ihr Euch fragt, wofür wir als Pflegekräfte uns stundenlang auf die Schulbank setzen. Und ehrlich gesagt, frage ich mich das manchmal auch.
Ich persönlich würde auch keine halbgeschulte Kraft auf einen schwierigen Patienten loslassen. Das halte ich eher für unsere Sache. Aber die "leichteren" Fälle?
Ich habe nun mal nicht die Zeit mich mit den Leuten hinzusetzen. Und an diesem Punkt gebe ich Kati 123 vollkommen recht. Die Gelder sollten lieber in die Pflege und in die Förderung unseres Nachwuchses bzw. der Mitarbeiter gesteckt werden.
Leider ist dem nicht so. Also mache ich das beste aus dem, was mir angeboten wird. Das ist auch Entlastung für mich.

Es sei noch mal gesagt: Meine Meinung resultiert nur aus den Erfahrungen die ich in der Ambulanz gemacht habe und noch mache. Ich habe keine Ahnung wie es in den Heimen abläuft. Aber bei uns funktioniert es.

Und noch was: Nicht alle Langzeitarbeitslose sind schlecht.

Liebe Grüße

Spencer


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waldemiene
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von waldemiene »

Wir reden nicht über alte Menschen wir reden über Demenzkranke, und es wäre schön dabei zu bleiben, da es ein Unterschied gibt, siehe wikipedia.



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Kati123
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Kati123 »

@spencer: Es geht ja auch nicht darum, dass pauschal alle Langzeitarbeitslose schlechtgemacht werden sollen, sondern lediglich um das Thema Demenz, das uns als sehr heikel für solche Aktionen vorkommt. Ich könnte wetten, dass unter den Anwärtern sicher mehrere verkannte Talente auftauchen und das ist doch auch schön. Aber wer will das beurteilen ? Das Arbeitsamt sucht aus, vermittelt ( ablehnen darf man ja ungestraft nicht ), der AG ist froh, dass überhaupt jemand da ist und wir Pflegekräfte haben sicher keine zeit diese Leute in ihrer Ausbildung zu begleiten. Wer prüft die Leute in der Praxis, ob sie wirklich dafür geeignet sind? Ich sehe im Moment nur meine Station vor mir: 36 Bewohner, Demenzkranke mit psychomotorischen Störungen, menschen mit Weglauftendenzen, die unentwegt auf der Suche nach Mama, Ehemann, Gretel, Oma und dem Weihnachtsmann sind, Menschen, die sich nicht ohne weiteres Essen anreichen lassen, die schneller mit den Fingern im Teller sind als man schauen kann, die Fäkalien in unbeobachteten Momenten schneller auf Tische, an Wände oder Stühle geschmiert haben. Leute, die sich nicht mit Fotos beschäftigen lassen, die schreien, wenn man sie aufhalten möchte, die um sich schlagen, wenn man sie anspricht, die hysterisch lachen, weil sie es einfach nicht besser wissen, die gekonnt Menschen ausspielen, um an ihre Zigaretten zu kommen, die sich einsperren, aussperren, unvermittelt laut weinen, die reden, ohne Sinn und Zusammenhang, die einen anfassen, einem durchs Gesicht streichen, an Intimbereichen anfassen, einen mit wüsten Wörtern beschimpfen.... für jeden Menschen gibt es einen anderen Lösungsweg, andere Ansätze, andere Methoden und Umgangsformen.
Sicher sollen die Hilfskräfte sich "NUR" beschäftigen mit den Leuten, aber ist das wirklich so einfach machbar ? Suchen wir dann wieder ( hab ich nämlich genau so bei den 1 € Jobbern erlebt ) nur die Leute aus, die unkompliziert sind, sich benehmen, schön mitmachen und lieb sind ??? Und die anderen fallen wieder durchs Raster.

Das finde ich einfach ungerecht, zumal ein völlig dementer Mensch mehr Aufmerksamkeit braucht, mehr Vertrauen... als ein Mensch mit beginnender Demenz. Ich stelle mir die Schwelle zur Nähe zum Bewohner für einen Menschen schwierig vor, der zuvor noch nie etwas mit Pflege zu tun hatte. Da gehört schon ein Stück Offenheit und Aufgabe der Mauer um die eigene Person dazu. Man muß Nähe ertragen können und man muß da reinwachsen, sowas lernt man nicht in 4 Wochen. Ich erinnere mich an die frustrierten Worte unserer 1€ Kraft, eine sehr liebe, junge Frau: Sorry, ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Fr. X. steht ständig auf, das stört unsere Gruppe und Fr. Y redet ohne Punkt und Komma. Wie soll ich da mit den Leuten etwas machen ? Kannst Du sie nicht ins Bett bringen ?

Aber mit der Altenpflege konnte man das ja schon öfter machen. Die "Alten" haben ja keine Ansprüche, sind froh über jedes nette Gesicht, das ihnen ein Lächeln schenkt. Gott sei Dank. Hoffentlich beschränkt man sich auf beginnende Demenzen, denn ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn jemand völlig ausrastet und es ist keine ausgebildete Kraft anwesend. Wie ist das eigentlich bei Euch ? Bei uns dürfen ehrenamtliche Mitarbeiter keine Einsicht in die Akten nehmen. Wie sollten sie dann biografisch mit den Leuten arbeiten, sich auf Gemütsschwankungen infolge mediumstellung etc. einstellen... Ich stelle mir das schwierig vor. Und jeder, der mal mit Dementen gearbeitet hat weiß, dass nur so Spannungen abgebaut werden können. man muß den Schlüssel finden und der liegt meist in der Vergangenheit begraben.

Ich überlege ja tatsächlich, ob ich noch weiter PDL lernen sollte... oder ob das in 3 Jahren auch rausgeschmissenes Geld ist. Immerhin hat meine weiterbildung zur Gerontofachkraft ganze 2 jahre in Vollzeit gedauert und fast 6000 Euro gekostet. Ich könnte heulen... :confused:


Menschen mit Phantasie langweilen sich nie :hehe

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Spencer
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Spencer »

Hallo Kati.

Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Und ich habe ja auch geschrieben, daß ich mich in den Heimen nicht auskenne. Ich kann nur von der Ambulanz reden. Es ist ja so, daß die demenzerkrankten Leute noch Zuhause leben können, der Grad der Erkrankung noch nicht so schwerwiegend ist, sie jedoch nicht unbeaufsichtigt bleiben können. Auch habe ich geschrieben, daß die "schweren" Fälle in unserer Obhut bleiben sollten.
Natürlich versuche ich den Angehörigen zu helfen wo es nur geht. Wenn aber der Demente nicht mehr Zuhause gepflegt und betreut werden kann, rate ich ihnen, sie in ein Heim, und somit in professionelle Hände zu geben.

Liebe Grüße

Spencer


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johannes
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von johannes »

Es gilt ein Sommerloch zu stopfen. Da sind Langzeitarbeitslose die richtigen Löcherstopfer. Glaubt im Ernst jemand, daß das Bemühen, eine Statistik gut aussehen zu lassen, den Pflegebedürftigen zum Wohle ist?

Das ist wie mit den neuen Gesetzen für die Pflege. Jeder soll einen Anspruch auf ein eigenes Zimmer haben - mindestens 16 m². Woher die höheren Baukosten finanziert werden sollen - keine Antwort. Wer mag, kann ja mal die Bewohner eines 100-Betten-Hauses auf jeweils 16 m² aufteilen. Bitte eine Bauzeichnung 1 : 100. Dann messe er mal die Länge der Flure, die sich daraus ergeben. Tja, ich hab schon ein Pflegeheim kennen gelernt, in dem den Mitarbeitern Roller oder Rollerblades zur Verfügung gestellt wurden, damit sie ihr Arbeitspensum auch schaffen können. Oder sollten etwa mehr Pflegekräfte eingestellt werden, weil sich durch die langen Wege ja mehr zeitlicher Aufwand entwickelt? Ein Schelm, der einem Politiker so viel Weitblick zutraut.

Arbeitslose in einem der schwierigsten Pflegebereiche, für den Fachkräfte Fachweiterbildungen benötigen, das ist doch mal was. Die Kompetenz hatte Zeit, sich während der Arbeitslosigkeit zu entwickeln ... Hoffentlich werden diese Langzeitarbeitslosen auch vorher auf ihre demenzkompatiblen Gene untersucht, sonst gehts bestimmt schief ... schließlich liegt ja alles in unseren Genen ...

Was täten wir nur ohne unsere Politiker ...

Johannes



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dancehall
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von dancehall »

Ach du sch....,
ich war gerade völlig fassungslos, als ich das las. Das sprengt wirklich jegliche Vorstellungskraft. Habe davon bisher noch nicht gehört. Wieder einmal eine Bestätigung für das gesellschaftliche / politische Ansehen der Altenpflege- u. betreung. Und dann auch noch Demenzkranke...
...denn sie wissen nicht, was sie tun...


"...man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Antoine de Saint Exupery)

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-Felicitas-
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von -Felicitas- »

hnnhnf
Zuletzt geändert von -Felicitas- am Di 2. Mär 2010, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.



Jeanette
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AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von Jeanette »

hi;
noch was anderes, viele demenzerkrankte habe ein sehr gutes Gespür für die Gefühlslage IHRES Gegenübers und reagieren danach dementsprechend, so ist meine Erfahrung, man muss sich wirklich auf die situation einlassen können sonst macht der Demenzkranke eventuell zu. Ich glaube nicht das sehr viele Langzeitarbeitslose auf sich zu kommen lassen will, aber die hoffnung für die Demenzerkrankten stirbt zuletzt



Dirk Höffken
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Artikel 17 Grundgesetz

Beitrag von Dirk Höffken »

Hallo.

Art. 17 GG
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

www.abgeordnetenwatch.de

Seite von Frau Ulla Schmidt (SPD), MdB, Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung auf abgeordnetenwatch.de

Nicht das einzige Mitglied des Bundestages, das für dieses Thema zuständig ist.

Freiwillige vor! 8)

Wenn sich kein Interessent findet: Bitte Textvorschläge und ich übernehme die Fragestellung.

Gruß Dirk



make-my-day
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Registriert: Fr 6. Jun 2008, 08:51

AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von make-my-day »

din iso zertifiziert !!
pflegeleitbild (in ordnern zumindest)
pflege nach aedls !!
qualitätsmanagement !!

usw...usw...

ihr glaubt doch nicht realistisch und im ernst das es real nur bei "betreuung" demenzkranker bleibt.
aufwachen !! billige arbeitskräfte, na waschen bringen wir der auch noch bei...


der anfang vom ende, pflege? ich glaub ich such mir was anderes...



wuselchen
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Registriert: Di 20. Feb 2007, 22:56

AW: Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke betreuen

Beitrag von wuselchen »

Guten Morgen,

ich muß auch mal meinen Senf dazugeben.

Ich finde das auch nicht ok das Langzeitarbeitslose für die Betreuung eingesetzt werden.

Ich finde es echt paradox, uns examinierten drücken sie jetzt bei mir im Haus eine Fortbildung zum Thema Umgang in schwiergien Situationen weil wir angeblich überfordert sind, auf der anderen Seite sollen jetzt Menschen die keinerlei Ausbildung haben im Demenzbereich arbeiten dürfen?
Wieviel ist denn ein Mensch eigentlich wert, gehen wir wieder dahin zurück das jeder, egal ob Metzger oder Schreiner in dem Bereich arbeiten darf?
Außerdem finde ich das man, um auf dem Demenzbereich arbeiten zu können auch die Motivation haben sollte und welche Motivation hat ein Langzeitarbeitsloser wenn er die Tätigkeit vom Amt "aufgedrückt" bekommt???

Wie reagiert denn bitte ein Mensch ohne Ausbildung auf Menschen mit Demenz? Nicht mal die Angehörigen, also das eigene Fleisch und Blut kann mit ihnen richtig umgehen, erzählen der Mutter immer wieder das jetzt das Haus verkauft wird und die Möbel auf den Sperrmüll kommen.

Wenn die Leute, die im Demenzbereich arbeiten sollen richtig ausgebildet werden dann können sie gern kommen



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