Dauernachtwachen? Vorteil oder Nachteil?

[Der Rebell 2010]

Hallo, was haltet Ihr von Dauernachtwachen?
findet ihr sie gut oder schlecht?
freue mich über regen Meinungsausstausch.

lg
der Rebell 2010

[Sternschnuppe_Heike]

Wir beschäftigen auch Dauernachtwachen. Für uns ist das natürliche angenehm, da die "Tagdienstler" kaum Nächte machen müssen. Ich in der Ausbildung musst z.B. keine einzige Nacht schaffen.

Für die Dauernachtwache könnte ich mir vorstellen ist sowas doch ziemlich belastend? So vom Biorhytmus her, oder??

[schwarzer sonnenstrahl]

ich bin auch am überlegen ob ich frage ob ich als dauernachtwache beschäftigt werden soll/darf/kann....aber mal gucken...

[agidog]

Hi

Habe früher (als ich noch APH war) Dauergenachtwacht und muss sagen, es schlaucht - vor allem, wenn man noch 4 schulpflichtige Kinder daheim hat

7 Nächte Dienst, 7 Nächte frei, jede Nacht hatte 11 Stunden - wenn mir heute alles bis Unterkante Oberkiefer steht denke ich mir:

"Aber du darfst Nachts in deinem eigenen Bett schlafen!"

Ich würde es - selbst wenn ich es aus gesundheitsgründen noch dürfte - nicht mehr machen!

Grüßle agidog

[Frasume]

hallöchen,

ich finde Nachtwachen suuuper!

Ich habe als APH vor 20 Jahren schon Nachtwachen gemacht, durfte es dann aber vom Gesetz her nicht mehr.

Ich habe jetzt als Exe wieder Nachtwachen,und finde es immer noch gut.

Meine jüngste Tochter ist jetzt 12 Jahre,und wenn Ich ND habe,bin ich zu hause und auch schon wach wenn sie aus der Schule kommt.
Auch am Morgen sehen wir uns kurz.

Manche meiner älteren Kollegen im Krankenhaus sind froh,wenn ich ihnen Nächte abnehme.
Bei uns im Klinikum gibt es leider keine Dauernachtwachen mehr,sonst würde ich gerne als Dauernachtwache arbeiten

Gruß Frasume

[Benutzer 204 gelöscht]

Dauernachtwache sollte nur derjenige machen der absolut keine Schlafprobleme
hat .Also wer nachts schon schlecht schläft wird es garantiert auch am Tage.
Es sollte gewährleistet sein daß man mindestens 6-7 h durchschlafen kann.
Wer meint vormittags 3 h schlafen dann Haushalt ,Kinder u.was es noch so alles gibt versorgen und dann nachmittags nochmal 3 h schlafen wird sehr schnell merken daß es nicht klappt.
Auch muß daran gedacht daß viele Freizeitaktivitäten nicht zu machen sind .
Das Privatleben sollte sehr gut organisiert sein.Und vor allem muß der Partner
mit den Arbeitszeiten einverstanden sein.Ist der es nicht geht es in der Regel schief.
Der Freundeskreis wird sich dezimieren .Aber es bleiben die echten Freunde übrig.
Körperlich muß man sehr fit sein .Dafür hat man nachts aber nicht den Schreibtischstreß u.man braucht keine Pflegeplanungen zu schreiben.
Was aber auch ganz wichtig ist ist der ständige Kontakt zu den WBL.
Und wenn Kritiken kommen sollte man die nicht immer gleich als Generalangriff
auf den Nachtdienst werten.Es lässt sich fast immer alles im Guten regeln.

Wenn das Team gut besetzt ist kann man seine Freizeit gut planen.Und wenn
dann noch Wunschdienstpläne geschrieben werden hält man es sehr gut aus.

Nochmals Dauernachtdienst ist und bleibt eine starke körperliche Belastung.
Aber ich vermute mal daß die Belastung eines 3-Schichtsystems noch stärker
ist .

LG

ps :
@frasume das erklär mir mal was Du damit meinst -dieses Gesetz kenne ich nicht :

durfte es dann aber vom Gesetz her nicht mehr

[Frasume]

hallo pegean,

es ist doch so,das man als APH keine Nachtwache mehr machen darf,es sei denn als Zweitkraft.

Ich habe damals keine Stelle gefunden, und später waren die Kinder da,wo eine Nachtwache für mich nicht in frage kam,eben wegen des Schlafmangels am Tag.

Jetzt im Moment finde ich die Nachtwache gut,komme grade aus der Nacht,gehe um 7.00 Uhr ins Bett und schlafe bis gegen 14.00Uhr, das ist mehr,als manche nacht.

Gruß Frasume

[Benutzer 204 gelöscht]

Stimmt es muß immer eine Exe da sein.

Kenne ein Haus da wurden alle nichtexam. MA in den Tagdienst versetzt und der Nachtdienst bestand nur noch aus exam.MA .
Das dauerte aber nicht lange war der HL auf Dauer doch zu teuer u. die Stellen fehlten ja dann im Tagdienst .

LG

[wusselinchen]

ich kann mich in allen punkten die peagan aufgezählt hat nur anschließen.

für mich als nachtmensch kommt der nachtdienst sehr gelegen.

noch ein aspekt: arbeitet man in der bezugspflege ist diese kontinuierlicher gewährt als wenn der tagdienst alle nächte abdecken muss.

gruß

wusselinchen

[agidog]

Hi

Meine Güte - ist das schon soooo lange her dass ich Nachtdienst hatte???

Zu der Zeit durften APH noch alleine Nachtdienst machen - fühle mich jetzt richtig alt


LG agidog

[Benutzer 204 gelöscht]

Moin !

Seit 1995 dürfen keine nichtexam.MA bei uns alleine wachen.

LG

[Der Rebell 2010]

Bis jetzt schon mal sehr interessant.
Hallo GastLinade
Aus Sicht des Bewohners bzw. Arbeitgebers, dazu kamen leider noch nicht viele Beiträge.
Wäre schön wenn auch hierzu jemand etwas beitragen kann

[Hohenstein]

naja aus sicht des Arbeitgebers,der muss dann keinen aus dem Tagdienst abziehen,denn je nach is bei uns 1 Tag frei, da fehlt der aus dem Tagdienst sonst ewig.
Naja und die Bewohner wissen eben genau wer nachts kommt.
Also ich bin echt froh dass wir Dauernachtwachen haben.

[D_in_CH]

Fand das auchmal eine tolle Sache- feste Nachtwachen.
Arbeite mittlerweile in 3 Schichten.

Mittlerweile finde ich Dauernachtwachen absolut "out".
Zum einem, weil es eine enorme körperliche und soziale Belastung ist.
Auch wenn es in dem Moment nicht so wahrgenommen wird.
Klar, man hat 7 Tage frei am Stück. Was will man mehr.
Aber ist es nicht fast so, das man nur aufs frei hin arbeitet?

Dann kommt dazu, das es eine Cliquenwirtschaft ist.
Tagdienst arbeitet gegen Nachtdienst. Patienten/ Bewohner spielen aus. Personal spielt sich aus.
Tätigkeiten werden in andere Dienste gelegt, obwohl man nicht weiss, was da läuft.
Jeweiliger Dienst, weiss nicht, was wirklich in der anderen Schicht läuft.
Mir ist eine Aussage einer Dauernachtwache sehr tief eingebrannt:
"Du ich kenn sie nur in der Nacht".
Pflegerische Tätigkeit war der Wechsel des Inkontinenzmaterials, ohne Toilettengang.
"Ich hätte nicht gedacht, das Frau MeierMüllerSchulzeSchmidt am Tag auch laufen kann und die Toilette besucht".

[Benutzer 204 gelöscht]

Tagdienst arbeitet gegen Nachtdienst. Patienten/ Bewohner spielen aus. Personal spielt sich aus.

Da kommt es nun wirklich darauf an ob das zugelassen wird oder nicht.
Bei uns jedenfalls nicht .Bin wenn ich nicht gerade arbeite immer bei den Leitungssitzungen dabei .Ebenfalls habe ich regelmässige Treffen mit der PDL.
Und da wird grundsätzlich Klartext gesprochen.

Jeweiliger Dienst, weiss nicht, was wirklich in der anderen Schicht läuft.

Was hat das mit dem Nachtdienst zu tun ?Hast Du so schlechte Erfahrungen gemacht ? Wozu sind Übergaben da ?

Pflegerische Tätigkeit war der Wechsel des Inkontinenzmaterials, ohne Toilettengang.

Nun aber mal langsam .Wir machen Toilettengänge und andere bestimmt auch.
Glaubst Du wirklich daß alle Bew. alles mit sich machen lassen ?
Wer tagsüber zur Toilette begleitet wird erwartet dieses auch in der Nacht.
Was sind dann bei Dir Lagerungen ? Versorgung von Sauerstoffpat.?
Überwachung von Pegs ? Medigaben ?Verabreichung von Spätmahlz.?
Nur mal angemerkt ,in den letzten 3 Nächten hatte ich 2x den Notarzt und
3x den Bereitschaftsarzt im Haus .

"Ich hätte nicht gedacht, das Frau MeierMüllerSchulzeSchmidt am Tag auch laufen kann und die Toilette besucht".

Dann solltest Du auch mal einen Blick in die Pflegeplanungen werfen.

Hast Du das alles selbst so erlebt oder kennst Du es vom Hörensagen ?

LG

[iceage]

@ D_in_CH : Leider habe ich von Kollegen schon das Gleiche gehört und das öfter . Wir haben auf den Stationen auch Dauernachtwachen , nur wir in der Notaufnahme machen normalen 3-Schicht-Dienst . Der letzte Kollege , der bei uns auf einer Inneren als Dauernachtwache anfing , erzählte auch solche Storys aus dem Heim , aus dem er kam , also muß doch was dran sein .
@ pegean : Du kannst doch nicht ernsthaft nur von Deiner Einrichtung auf andere schliessen ! Bei der Masse an Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland sind solche wie Deine mit Sicherheit eher die Ausnahme denn die Regel .

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo,

ich möchte mich peagan anschliessen und ich glaube auch nicht, dass das die Ausnahme ist. Eher umgekehrt, die meisten kümmern sich auch nachts um die BW und TT und anderes.

Beispiel: Ein MA hat zu einer BW gesagt, die auf die Toilette wollte, sie solle doch das Inko-Material nutzen. Dafür bekam er eine Abmahnung.
(werden bei uns sehr selten verteilt)



Ich persönlich habe auch mal ein Jahr Dauernachtwache gemacht würde es heute aber nicht mehr wollen. Gleichzeitig hatte ich danach 3 Schichtsystem und das ist meiner Meinung nach noch anstrengender.

ABER: Die Dauernachtwachen wird es vermutlich irgendwann nicht mehr geben, da die BG die Abschaffung empfiehlt (gab wohl Untersuchungen, dass Dauernachtdienste belastender sind als 3-Schicht-System)

Sophie

[Benutzer 204 gelöscht]

Leider habe ich von Kollegen schon das Gleiche gehört und das öfter

erzählte auch solche Storys aus dem Heim , aus dem er kam , also muß doch was dran sein .

Glaubst Du immer das was andere erzählen ???

Ich nicht !!!

LG

[iceage]

Ach pegean , Du bist auch eine Andere , also wieso sollte ich nun Dir glauben oder den Anderen hier ? Es ist doch immer subjektiv beurteilt , was hier geschrieben wird . Gut , ich selbst habe keine Erfahrungen in diesem Bereich und höre nur das , was mir Kollegen , die dort aufgehört haben , erzählen , aber wieso sollte das nicht zutreffen ? Fühlen sich die Kollegen aus der Altenpflege bei anderen Meinungen oder Erfahrungen verletzt ?