Nun, Griesuh,
da ich die letzten 20 jahre mit offenen Augen durch die Pflege gegangen bin ist mir bekannt, daß es mehr als genug Pflegefachkräfte gibt. Da ist nur ein Problem, die wollen nicht mehr in der Pflege arbeiten.
1. wer die Würde der Arbeitnehmer nicht achtet, muß sich nicht wundern, wenn er keine mehr hat = Arbeitnehmer sind auch Menschen, die menschenwürdig behandelt werden sollten. Hierzu gehört, daß man ihnen die Möglichkeit zum Leben gibt, nicht nur zu arbeiten.
2. wer die Kräfte der Arbeitnehmer verheizt, muß sich nicht wundern, wenn er keine mehr hat. In der Pflege tut man bis heute so, als wachsen die Pflegekräfte jedes Jahr in Hülle und Fülle auf den Bäumen. Ein Mensch braucht 18 Jahre, um für weitere 60 bis 80 Jahre seinen Platz auszufüllen. Eine Pflegekraft braucht 3 Jahre, um nach zwei weiteren Jahren verschrottet zu werden. Das ist der Skandal! Es ist richtig, daß daran zwei Seiten beteiligt sind - die Arbeitgeber, die die Pflegekräfte verheizen und die Pflegekräfte, die sich verheizen lassen.
3. mir klingelt noch in den Ohren, daß Arbeitgeber gesagt haben: "Wenn wir keine Zuschüsse vom Staat bekommen, bilden wir nicht aus." Ein Wahnsinn! Die machen Ausbildung von Zuschüssen abhängig.
4. es braucht nicht zwingend höhere Vergütungen. Worauf Pflegekräfte viel mehr Wert legen ist die Anerkennung ihrer Leistung dadurch, daß ihnen Freiräume gewährt werden, in denen sie sich als Menschen entfalten können.
Das alles wäre schon machbar - wenn man denn wollte. Wie hieß das bei Shell?
Es gibt viel zu tun, packen wir s an!