Mündliche Ermahnung

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barthleby
Beiträge: 58
Registriert: So 9. Feb 2003, 20:11

Mündliche Ermahnung

Beitrag von barthleby »

Hallo,

ich mal wieder mit Problemen auf der Arbeit. Ich arbeite seit Montag ohne Einarbeitung in einem mir bisher unbekanntem Bereich in der Sterilgutversorgung alleine. Nun sind mir trotz Nachfragens, mehrere Fehler unterlaufen für die ich heute eine mündliche Ermahnung erhalten habe, die zu meinen Personalakten gelegt wird.
Meine Einwände, ich wäre dort in der Ecke alleine und würde aufgrund des extrem hohen Arbeitsaufkommens absaufen wurden zwar zur Kenntniss genommen aber mit dem Hinweis auf die zu geringe Personaldecke abgetan.
Ich möge selber zusehen, wie ich klarkomme. Nun wäre heute durch einen Fehler von mir bald ein Patient auf dem OP-Tisch verblutet.

Wir haben weder einen Betriebsrat, noch bekannte Ansprechpartner in der Firma, Was soll ich jetzt machen ?
Arbeit verweigern ist schlecht.

Danke für eure Hilfe

Gruss Jürgen



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*Angie*
Beiträge: 5490
Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
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AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von *Angie* »

Es kann doch nicht Dein Problem sein, wenn die Personaldecke zu niedrig ist ???

Was ich Dir da raten soll ist mir schleierhaft, wenn Du nirgendwo einen Ansprechpartner hast. ... grübel ...


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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KleeneAnci
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AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von KleeneAnci »

Hallo barthleby,

von wem hast Du denn die Ermahnung erhalten? An die Person würde ich mich nochmals wenden und sagen, dass Du da nicht arbeiten kannst, weil Du Dich da nicht auskennst. Immerhin geht es um Menschenleben - da kann man auch eine geringe Personaldecke nicht als Argument hin nehmen!

Du kannst doch dass nicht so schweigend hinnehmen - was wäre, wenn die Person da wirklich verblutet wäre??? :eek: Dann würdest Du auch alleine da stehen, denn dann würde man nur sagen, was arbeiten sie denn da, wenn sie davon keine Ahnung haben.

LG, Anci


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Benutzer 1685 gelöscht

AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Jürgen,

wieso fragst du nicht, ob Handlungsabläufe schriftlich festgehalten sind. In dem heutigen qualitäts- und zertifizierungswahn hat sie vielleicht schon jemand niedergeschrieben. Das könnten für dich dann Handlungsanweisungen sein.

Ansonsten rede mit deiner direkten Vorgesetzten, wenn das keinen Sinn macht schreibe eine Aktennotiz über den Vorfall.


Sophie



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doedl
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AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von doedl »

Hallo Jürgen

leider habe ich von Sterilisation weniger als null Ahnung; daher kann ich auch nicht nachvollziehen, wie dort so lebensbedrohende Fehler unterlaufen können.

Allerdings solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass eine Haftung auch bei Dir liegt, wenn durch Deine Fehler jemand zu Schaden kommt. Ich würde Dir raten, eine schriftliche Überlastungsanzeige an die Leitung zu geben, in der Du klar formulierst, dass Du ohne Einweisung nicht in der Lage bist, diesen Job fachlich korrekt auszuüben und Du bei der Personalsituation und Arbeitsaufkommen nicht für eine fehlerlose Sterilisation garantieren kannst.

Gruß Doedl


Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen- Mahatma Gandhi

barthleby
Beiträge: 58
Registriert: So 9. Feb 2003, 20:11

AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von barthleby »

Hallo euch allen und danke für die wohlgemeinten Ratschläge.

Ich habe mich, da per Telefon niemand zu erreichen war, per E-mail an unsere Geschäftsleitung gewandt, da ich davon ausgehen musste, das die das Interessiert.
So, Antwort auf meine Mail: Kündigung innerhalb der Probezeit zum 22.08.2007.

Prima, mir wurde bisher nichts vorgeworfen, meine Fehlerquote lag im unteren Bereich, naja.

Soweit so gut. ICH GEB ES AUF.
Zu meinem Leidwesen bin ich jemand der seinen Mund nicht halten kann so das ich in den 3 Jahren seit meinem Examen immer wieder rausgeflogen bin.

Schaun wir mal, was die Zukunft ( ausser Hartz IV ) bringen wird.

Gruss Jürgen



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*Angie*
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AW: Mündliche Ermahnung

Beitrag von *Angie* »

Hm - Jürgen ... könnte es vielleicht weniger daran liegen DASS Du den Mund aufmachst, sondern WIE Du etwas sagst?

Soll nur ne Anregung zum Nachdenken sein, wenn Du immer wieder gekündigt wirst.

Kann nämlich auch meinen Mund nicht halten - hatte aber noch nie größere Probleme deshalb, da es immer auch darauf ankommt in welcher Form man Kritik anbringt ...

Halte bitte auch weiterhin Deine Klappe NICHT - Leute die um des lieben Friedens willen den Mund halten gibts in der Pflege leider schon zur Genüge.

Wünsche Dir weiterhin alles Gute und dass Du einen AG findest, der jemanden der seinen Mund berechtigt aufmacht zu schätzen weiß!

LG,A.


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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