Befristete Arbeitsverträge

[johannes]

Hallo Schwester Andrea,

ich denke schon, daß die Ellenbogengesellschaft, in der es immer um den eigenen Vorteil geht, immer weiter um sich greift. Allerdings geschieht das auf beiden Seiten, wenn auch die AG häufig in der besseren Position sind. Ich denke, jeder sollte mal beginnen, die Motive seines Handelns zu hinterfragen. Dann könnte vielleicht wieder etwas mehr Menschlichkeit um sich greifen.

Johannes

[johannes]

Vertrauen ist eine Pflanze, die nur in gegenseitiger Rücksichtnahme gedeihen kann. Daß einer einen Vertrauensvorschuß leisten muß, ist klar. Aber wenn dieser mit Füßen getreten wird, kommt es schließlich so weit, daß anschließend die Folgenden mit den Auswirkungen leben müssen.

Menschenwürdige Pflege beginnt eben nicht beim Pflegebedürftigen, sondern in der Wechselbeziehung zwischen AG und AN.

Johannes

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo Johannes,

Vertrauen ist eine Pflanze, die nur in gegenseitiger Rücksichtnahme gedeihen kann. Daß einer einen Vertrauensvorschuß leisten muß, ist klar. Aber wenn dieser mit Füßen getreten wird, kommt es schließlich so weit, daß anschließend die Folgenden mit den Auswirkungen leben müssen.

Das mag ja sein, dass dies auf dich zutrifft (kann ich nicht beurteilen). ABER ich stimme zu, dass viele AG Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen einstellen um sich der gegebenen wirtschaftlichen Situation anzupassen. Solche Leute wird man schneller wieder los als Festanstellungen. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass ich 4 Wochen zuvor manchmal nicht wusste ob ich nun weiterbeschäftigt werde oder nicht.

Schüler werden aufgefordert Teile ihres Jahresurlaubes für die Praktikas zu verwenden. Überstunden werden nicht anerkannt, trotz Stechuhr werden die Stundennachweise manuell manipuliert. Ich habe sogar schon gehört, dass es Häuser gibt, (christliche Häuser), die ihre Mitarbeiter am Jahresende, die Überstunden spenden lassen. Natürlich mit dem entsprechenden Zusatz der Weiterbeschäftigung. So bekommen sie dann einen Teil der Überstunden im Lohnsteuerjahresausgleich wieder.

Das hört sich eher nach Druck an, der existenzielle Ängste aufbaut und die AN als Marionetten behandelt.

Grüsse Sophie

[johannes]

weißt du, 4711,

aus der Ferne läßt sich gut stänkern. Wenn dich das befriedigt ..., nur zu. Ich denke, im direkten Gegenüber redest du anders als aus der Anonymität. Und das direkte Gegenüber wirst du gewiß zu vermeiden wissen, oder?

Johannes

[johannes]

Aber, aber, 4711,

was ist in deinen Augen einen Treffer landen? Ich fühle mich keineswegs getroffen von deinen Worten. Wenn du dein Gesichtsfeld einschränkst auf das, was du sehen willst - bitte - es steht dir zu. Aber dann übertrage doch nicht dein eingeschränktes Gesichtsfeld auf andere. Das wäre dann fair.

Johannes

[Schwester_Doreen]

hi

ich hatte bisher immer befristet Arbeitsstellen und mir wurde oft 2 Wochen vorher gesagt ob es weiter geht oder nicht.
In meiner jetztigen Stelle ist der Vertrag auch erst einmal auf einen Jahr befristet, aber ich habe schon schriftlich das es im Oktober in einem unbefristet übergeht. Bzw. hab ich einen neuen Vertrag erhalten.

lg
doreen

[ilios1966]

Hallo,
@ Gast 4711 , ich finde Dein Art andere User zu attakieren ohne sie zu kennen sehr unpassend,
Ich teile auch nicht immr die Meinung einiger User,kann mich aber dennoch zurückhalten mit meinen Äußerungen, denn diese sind je nachdem eher Unterstellungen als konstruktive Kritik.

In diesem Punkt gebe ich Johannes durchaus recht!!!

Auch meine Arbeitgeber gibt befristete Arbeitsverträge, allerdings immer mit der Option auf unbefristete Verträge.
Sollte dies einmal nicht möglich sein, dann wird dies von vorneherein thematisiert, damit der AN weiss was auf ihn zukommt.( Hab ich noch nicht erlebt)

Meinem AG ist daran gelegen die Fluktuation gering zu halten ( gelingt auch,wir haben viele MA die 30,20,10 Jahre bei uns arbeiten).
Es ist ihm nämlich wichtig,dass unsere BW wirklich von gutem Personal gepflegt werden, dazu gehört auch, dass die BW nicht ständigem Wechsel von MA statt ausgesetzt sind.

Es mag AG geben, die solche Verträge ausnutzen, dennoch halte ich es wie mit allen Themen....nicht alles und alle über einen Kamm scheren, Globalaussagen zu bestimmten Themen werden den vielen Aspekten die zu bedenken sind einfach nicht gerecht.

In diesem Sinne
Lg ilios

[-Felicitas-]

wevqeqds

[MarieLouise]

Hallo,
bei dem Thema könnt ich einfach nur heulen...als mein Vertrag NICHT mehr verlängert wurde,habe ich mir ein Gesetz gewünscht was solche Verträge verbietet und den Arbeitnehmer somit schüzt.

[MarieLouise]

weil für manch einen geht es wirklich um steak oder stulle wenn so ein vertrag nicht mehr verlängert wird,ich find die ganze themaik extrem traurig,mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

[johannes]

Hallo,

es gab mal eine Zeit, da war der Arbeitsplatz noch ein Stück des eigenen Lebens. In eine Zeit allerdings, in der es immer nur um mehr Rechte, mehr Macht, mehr Geld geht, passt eine solche Betrachtungsweise nicht mehr unbedingt. Das hat zur Folge, daß auch Strukturen zerbrechen, die Sicherheit und Rückhalt geben.

Sicher ist es richtig, daß es einerseits AG gibt, für die die Verdienstoptimierung das zentrale Anliegen ist. Aber es hat sich auch gezeigt, daß AN mehr und mehr ihren eigenen Vorteil - auch auf Kosten ihrer Mit-AN und des Unternehmens suchen. Diese Haltung führt ebenfalls zur Zerstörung der Vertrauensbasis, die Grundlage eines positiven Miteinander ist.

Selten bekommt der Verursacher des zerstörten Vertrauens die Auswirkungen im betreffenden Betrieb zu spüren, weil er sich vom Acker macht, bevor diese ihn erreichen. Aber die ihm folgenden müssen mit den Konsequenzen solchen Handelns dann zurecht kommen. Hierzu zählen auch die befristeten Arbeitsverträge. Gerade weil die Rechtsprechung nicht fair mit allen Betroffenen umgeht, werden immer neue Schutzfunktionen aktiviert.

Das ist bitter für jene, die dann davon betroffen sind. Aber sie dürfen sich letztlich bei jenen bedanken, die erst die Initialzündung veranlaßt haben. Auch wenn es nicht korrekt ist, verselbständigen sich dann gelegentlich manche Entwicklungen. Darum ist es gut, nach den Ursachen zu fragen.

Verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen, ist erheblich schwerer, als man gemeinhin annimmt. Darum sollte vielleicht mit der Pflanze Vertrauen wieder etwas behutsamer umgegangen werden, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Dann könnte sich vielleicht auch wieder eine andere Arbeitskultur entwickeln, die allen zuträglicher ist.

Johannes

[andrea]

[quote=""johannes""]
Verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen, ist erheblich schwerer, als man gemeinhin annimmt. Darum sollte vielleicht mit der Pflanze Vertrauen wieder etwas behutsamer umgegangen werden, als dies in der Vergangenheit geschehen ist. Dann könnte sich vielleicht auch wieder eine andere Arbeitskultur entwickeln, die allen zuträglicher ist.
[/quote]
Hallo Johannes
ich erlebe dieses kein Vertrauen mehr haben seit einiger Zeit, habe nun für mich beschlossen diesem, für mich unerträglich gewordenen Gefühl, ein Ende zu bereiten. Was heißt, ich werde mich um einen anderen Arbeitsplatz bemühen, auch wenn ich zur Zeit dort arbeite wo eigentlich mein Herz ist.
Was nutzt mir meine Freude an der eigentlichen Arbeit, wenn nebenher ein faler Beigeschmack vorhanden ist, weil Dinge, wie versprochene Weiterbildungen oder auch ein fester Vertrag nicht in Aussicht stehen.
Diese Tatsachen können jegliches Selbstbewusstsein vernichten. Aber ich weiß was ich kann, weiß, dass ich mit Sicherheit keine schlechte AP bin und weiß dass ich nicht überall von einem befristeten Vertrag in den nächsten rutschen muß und bin mir sicher, dass es Vorgesetzte gibt die respektvoller mit dem Personal umgehen.
Weißt du Johannes, eigentlich ist es mir schnurz warum das so gelaufen ist, Fakt ist, ich kann jederzeit nach Gutdünken meines AG oder auch Vorgesetzten abgesägt werden. Wer Leistung erwartet sollte auch bereit sein Leistung zu bringen und wenn das nur in Form von Versprechungen einhalten oder festen Verträgen ist.
Ich selbst werde mich jedoch nicht zum "Kriecher" machen und ruhig bei Ungerechtigkeiten stillhalten.
Gruß von einer ziemlich gefrusteten andrea

[tictrack]

[quote=""sophie""]...

Schüler werden aufgefordert Teile ihres Jahresurlaubes für die Praktikas zu verwenden. Überstunden werden nicht anerkannt, trotz Stechuhr werden die Stundennachweise manuell manipuliert. Ich habe sogar schon gehört, dass es Häuser gibt, (christliche Häuser), die ihre Mitarbeiter am Jahresende, die Überstunden spenden lassen. Natürlich mit dem entsprechenden Zusatz der Weiterbeschäftigung. So bekommen sie dann einen Teil der Überstunden im Lohnsteuerjahresausgleich wieder.


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Entschuldigt bitte die Einmischung, aber mir platzt gerade der Kragen!
Ich habe mehr Respekt vor ALG II Empfängern, die sagen, das sie keine Lust zum Arbeiten haben, als vor AN, die solche (o.g.) Praktiken mitmachen!!

zu Johannes:
Befristete Arbeitsverträge gibt es in vielen Arbeitsbereichen wesentlich, damit die Häuser/ Betriebe bei der Kostenentwicklung bequemer reagieren können. Auf Kosten der MA!
Die Behauptung, befristete Verträge hätten sich verbreitet, weil Einrichtungen schlechte Erfahrungen mit MA gemacht hätten ("Komm, liebe HL, du weinst ja. Ich nehm dich in den Arm!"), ist völliger Unsinn!

[johannes]

Hallo ticktrak,

stell dir vor, bei uns werden Arbeitsstunden der vereinbarten Jahresarbeitszeit, die nicht verbraucht werden zwar bezahlt, verfallen aber zu Gunsten des AN am 31.12. des Jahres. Damit beginnt das neue Jahr grundsätzlich mit 0. Sollte es einmal vorkommen, daß tatsächlich mehr gearbeitet wird, als am Jahresanfang vereinbart wurde, werden alle zusätzlichen Stunden auch auf Stundenbasis zusätzlich vergütet.

Was du allerdings an mich schreibst, erscheint mir tatsächlich als Unsinn. Lies einmal hier in den verschiedensten Beiträgen, was sich AN alles einfallen lassen, um ihren Verpflichtungen, die sie eingegangen sind, nicht nachkommen zu müssen. Daß das in den seltensten Fällen auf dem Rücken des AG geschieht, aber immer auf dem Rücken der anderen AN ist selbstredend. Diese Verhaltensweise ist leider nicht selten zu beobachten.

Es ist keine Frage, daß alle Möglichkeiten - hier eben die befristeten AV - auch mißbraucht werden können und mißbraucht werden, aber du stellst sicher nicht in Abrede, daß das von beiden Seiten geschieht. Auch das ist hier im Forum in unendlich vielen Beiträgen zu erkennen. Nichts desto trotz sind zumindest beide Seiten für diese Entwicklung hin zu befristeten AV verantwortlich. Darum bleibe ich dabei:

Gegenseitiges Vertrauen entsteht durch gegenseitige Zuverlässigkeit. Und daran gilt es zu arbeiten. Wer weiß, ob dann auch wieder menschenwürdigere Umgangsformen im Berufsleben entstehen!?

Johannes

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo Tricktack

Ich habe mehr Respekt vor ALG II Empfängern, die sagen, das sie keine Lust zum Arbeiten haben, als vor AN, die solche (o.g.) Praktiken mitmachen!!

diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Für mich hat das Eine mit dem Anderen nix zu tun.

Hallo Johannes,

wir wissen doch alle, wie die Zeitverträge entstanden sind. Also müssen wir nicht einzelne Unternehmen hervorheben die andere Praktiken an den anwenden und die Häuser, die mit AN spielen wie micht Spielzeugfiguren als arme entäuschte AG hinstellen.

sophie