subkutane Infusion und Hemiplegie

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Soleille
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subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Soleille »

Hallo, ich hab schon alles mögliche durchforstet , um eine Antwort zu finden (auch hier Suchfunktion) - nix gefunden, deswegen hier die Frage:

Eine unserer BW erhält täglich 500ml Ringerlösung
(wobei ich allein diese Maßnahme an ihr fragwürdig finde , aber anderes Thema.
Ihre linkes Bein ist gelähmt.
Spielt das eine Rolle beim Resorbieren der Flüssigkeit?
Angeblich ist die Infusion zweimal nicht mehr gelaufen und es wurde gesagt, man dürfe nicht ins gelähmte Bein infundieren.
(mein Verdacht , es wurde an der Nadel manipuliert, denn alles war okay, so lange ich anwesend war - leider ist die Art der Kommunikation bei uns so , daß das Ganze möglich ist)
Ich kann mir den Grund dafür nicht erklären - allerdings die Kollegen , die behaupten , in die gelähmte Extremität dürfte nicht infundiert werden , auch nicht.
Jetzt würd ich es gern richtig wissen.
Hat jemand hier gute Kenntnisse ?



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Schwester_Doreen
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Schwester_Doreen »

hi

habe hier einen tollen link für dich gefunden, Info über die S.C. infusion

http://www.geroweb.de/exsikkose/exsikkose.html

lg
doreen


Liebe Grüße
Doreen
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Soleille
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Soleille »

Danke für den link, aber den hatte ich auch schon .
Konnte keine Antwort finden.



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Schwester_Doreen
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Schwester_Doreen »

nein eine Antwort, habe ich auch nicht gefunden. Sorry, hatte gedacht das es noch beschrieben wird.

lg
doreen


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Soleille
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Soleille »

Ist wirklich ein guter link , ich hab alles ausgedruckt und werd es morgen mitnehmen.
Wenn etwas so gut und informativ ist , aber nichts davon erwähnt wird, daß in die gelähmte Seite nicht infundiert werden soll , weil Flüsigkeit nicht resorbiert wird - dann hat das auch schon Vorteile.
Jetzt schau ich noch nach, wie diese Resorbtion genau vonstatten geht.



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fmh
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von fmh »

Hallo,

also bei einer i.v.-Infusion würde ich die Einwände ja noch irgendwie verstehen (hier könnte es Sinn machen im Bezug auf den reduzierten Gefäßtonus => schlechterer venöser Rückfluß => Ödembildung). Auch im Sinne des Bobath-Konzeptes könnte ich die Argumentation noch nachvollziehen, da hierdurch ggf. eine Lagerung auf der betroffenen Seite verhindert wird (natürlich nur vorübergehend).

Ansonsten... Keine Ahnung was dagegen sprechen sollte. Kontraindiziert ist eine s.c.-Infusion meines Wissens bei Gerinnungsstörungen, Schockzuständen und Entgleisungen des Elektrolyt- oder Wasserhaushalts.

Und die Resorption sollte am hemiplegischen Bein genauso "funktionieren" wie an einem nicht-hemiplegischen Bein. Wenn ich nicht schon wieder alles vergessen habe, handelt es sich normalerweise um eine passive Resorption, d.h. die resorbierte Flüssigkeit "wandert" von dem Ort der höheren Konzentration zum Ort der niedrigeren Konzentration - und die Konzentrationsgefälle sind im hemiplegischen Bein meiner Ansicht nach identisch zu denen im nicht-hemiplegischen Bein...

Aber der eindeutigste Beweis dafür, dass Deine Kollegen keine Ahnung haben von was sie reden: Sie können Dir keine Begründung für ihre Behauptungen liefern ;-)

Hmmm... Schick mir doch mal Deine Kollegen "rüber", dann hab ich am Wochenende was zum Frust ablassen *lol*

Herzliche Grüße

fmh


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Soleille
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Soleille »

Danke, danke, danke ... :D
So ähnlich habe ich es mir auch vorgestellt (nur nicht so konkret).
Jetzt kann ich besser argumentieren .



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Schwester_Doreen
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Schwester_Doreen »

hi fmh

oh je hast du so ein Frust.. :-( (

schönen Abend noch
Doreen


Liebe Grüße
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fmh
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von fmh »

@ Soleille:
Bitte, bitte, bitte... Sehr gern geschehen :-)

@ Schwester_DoreeN:
Nein, keine Sorge. Ich hab eigentlich so gut wie nie Frust und wenn, dann lasse ich den sicherlich nicht in der Arbeit raus. Aber ich muss zugeben, dass mich Menschen die Behauptungen aufstellen und diese nicht begründen können ein kleines bisschen nerven ;-) Man darf gerne eine andere Meinung haben oder einen anderen Lösungsweg einschlagen wollen - aber eine nachvollziehbare Begründung sollte man seinem Gesprächspartner schon liefern können... Hat für mich was mit Respekt zu tun.

Herzliche Grüße und auch Euch beiden noch einen schönen Abend :-)

fmh


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Schwester_Doreen
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AW: subkutane Infusion und Hemiplegie

Beitrag von Schwester_Doreen »

@fmh
ja dass geht mir auch so. Kann solche Leute auch nicht leiden.

Schönen Abend noch.

Ich hoffe das Wetter wird besser am Wochenende, ich habe 2 Tage frei und dann gehen meine 12 Schichten wieder los.

lg
doreen


Liebe Grüße
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fmh
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Beitrag von fmh »

[quote=""Ulli""]hallo Soleille

wir haben in der schule gelernt ... das subkutan infusionen oder injektionen... nicht in gelähmten Regionen verabreicht werden dürfen... da an diesen Injektionsorten keine sofortige Resorption statt findet bzw. das Gewebe nicht gut Durchblutet ist...ausserdem können sich abszesse bilden...die werden ja bekanntlich an der gelähmten seite nicht wahr genommen...an der gesunden seite schon...desweiteren könnte die infusion para laufen...der patient bemerkt an der betroffenen seite keinen schmerzen und auch nicht wenn es nass wird...und somit kann er es uns ja auch nicht mitteilen...das wären für mich gründe sie an der nicht gelähmten seite zu legen...

lg ulli :D [/quote]
Hallo Ulli,

die Tatsache, dass die Resorption auf der hemiplegischen Seite ggf. etwas länger dauert, kann ich nachvollziehen und als Begründung bedingt akzeptieren (würde mich persönlich nicht davon abhalten die Infusion trotzdem auch auf der hemiplegischen Seite zu legen).

Abszesse / para laufen / Schmerzen => kann mir der durchschnittliche Bewohner der eine s.c. Infusion von mir gelegt bekommt auch nicht unbedingt immer mitteilen; die Beobachtung und ggf. die notwendige Reaktion fällt für mich viel mehr in den Aufgabenbereich des Pflegepersonals.

Aber das mit der reduzierten Resorptionsrate ist zumindest mal ein greifbares Argument (wenn auch nicht unbedingt ein Gegenargument).

Gruss
fmh


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fmh
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Beitrag von fmh »

[quote=""Ulli""]hallo fmh

nun ich würde an einer gelähmten seite keine infusion oder injektion vornehmen...leider konnte ich nichts brauchbares im i.net finden um meine aussage zu untermauern...in meinen fachbüchern steht auch keine begründung warum man es nicht darf...dort steht aber immer fett gemarkert das es zu unterlassen ist...aus oben genannten gründen halt...

nun ich persönlich denke das der größte teil der bewohner in der lage ist schmerzen zu erkennen und sie auch verbal zu äussern...aber ehrlich gesagt kann ich es nicht beurteilen da ich in der ambulanten pflege arbeite...also mit heimen sehr wenig erfahrung habe...

mmmhhh...komisch egal was man bei dr google auch eingibt es erfolgt keine brauchbare aussage... leider ...

aber ich werde schon noch das richtige finden... :-) :-) in diesem sinne einen schönen abend wünscht ulli :-) [/quote]

Hallo Ulli,

ich hab mir auch schon nen Wolf gesucht, finde aber eigentlich keine Argumente die dagegen sprechen. Eigentlich schon komisch, wenn doch recht häufig die Meinung vertreten ist, dass man es nicht darf und man trotzdem keine brauchbaren Argumente dafür finden kann warum man es nicht darf.

Wenn ich von meinen Bewohnern ausgehe die z.Zt. eine s.c.-Infusion bekommen, dann wären die ggf. dazu in der Lage Schmerzen zu äußern, jedoch wird dieser Fall aufgrund der Schmerztherapie eher nicht eintreten... Andere Bewohner die ich kennen gelernt habe, waren aufgrund diverser Grunderkrankungen auch nicht unbedingt dazu in der Lage Schmerzen verbal zu äußern - leider. Da geht es ja schliesslich nicht nur um die Infusion die evtl. Schmerzen verursachen könnte, sondern um die Lebensqualität allgemein.

Trotzdem bin ich weiterhin der Meinung, dass es in der stationären Altenpflege die Aufgabe der Pflegekräfte ist, solche "Unfälle" eben zu erkennen und entsprechend zu reagieren um dem Bewohner Schmerzen zu ersparen - egal ob er sie verbal äußern kann oder nicht.

Und auch wenn ich dieser Meinung bin, werd ich auch weiter suchen ob ich doch noch brauchbare Argumente gegen die s.c.-Infusion an der hemiplegischen Körperseite finde ;-)

Ich wünsche Dir auch noch einen schönen Abend!

Viele Grüße
fmh


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Soleille
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Beitrag von Soleille »

So beginnt für mich ein schöner Morgen:
ich erlebe, wie mein "Problem" ernst genommen wird :)
Und im Grunde geht es tatsächlich darum, daß bei uns immer wieder Behauptungen aufgestellt, aber nicht begründet werden.
("Das haben wir schoon immer so gemacht"oder: "Das wurde uns in der Schule so gesagt"-"Der Chef hat es so gesagt")
Leider auch, wenn ich sicher bin , es richtig zu machen - nur eben anders (weil ich mich sehr gern über auftretende Fragen informiere und was dazu lerne).
So, auf in den "Kampf"
euch einen schönen Tag

Soleille



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