Pflegeplanung

Das Diskussionsforum für alle Themen, die die Pflege betreffen, Fragen Tipps, Anregungen etc alles ist willkommen...
Antworten
oba
Beiträge: 15
Registriert: So 19. Aug 2012, 19:52

Pflegeplanung

Beitrag von oba »

Hallo zusammen,

in dem Altenheim indem ich arbeite findet demnächst eine Umstrukturierung statt.Soll heissen, es werden 2 Gruppen gegründet, zum einen Mitarbeiter die nur Pflege machen, zum anderen eine Gruppe die sich auch Mitarbeiter aus der Pflege und Raumservice Personal zusammen setzt, die dann Beschäftigung, kleine Putzarbeiten (?) Toilettengänge und "zu Bett bringen" übernimmt.
Das Personal kann nun wählen in welche Gruppe es gerne möchte.
Ich bin examinierte Altenpflegerin und auch wenn es nun ein bissl blöde klingt und nicht ganz so gemeint ist, denke ich, ich habe keine 3 Jahre Ausbildung gemacht um mir nun irgendwann von der "Raumservice Cheffin" sagen zu lassen, was ich wann und wie zu tun habe.
Ich habe mich also für die Pflegegruppe entschieden.Nun wurde allerdings gesagt das sämtliche Pflegeplanungen (insgesamt 44) von 2, maximal 3 Kräften erstellt und bearbeitet werden sollen. Mein ich das nur, oder ist das zu viel?
Im übrigen sind wir dann voll dafür verantwortlich und dürfen, wenn die Heimaufsicht kommt, auch mitgehen ud als verantwortliche Ansprechperson bereit stehen.
Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl ....



Benutzeravatar
Monchichi
Beiträge: 1781
Registriert: Sa 3. Sep 2005, 13:19

AW: Pflegeplanung

Beitrag von Monchichi »

Hi Du,

Pflegen- ganze Schicht mit allem drum und dran,vermutlich 1 Fachkraft pro Schicht und keine Möglichkeit sich rauszuziehen(vermutlich) und dann noch die Verantwortung für so viele PP?Wie und wann soll das bloß gehen??


"Du bist wichtig, weil du du bist und wir werden alles für dich tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern leben kannst bis zuletzt"Cicely Saunders

Lena59
Beiträge: 3
Registriert: So 19. Aug 2012, 17:30

AW: Pflegeplanung

Beitrag von Lena59 »

[quote=""oba""] ich habe keine 3 Jahre Ausbildung gemacht um mir nun irgendwann von der "Raumservice Cheffin" sagen zu lassen, was ich wann und wie zu tun habe.
Ich habe mich also für die Pflegegruppe entschieden. Nun wurde allerdings gesagt das sämtliche Pflegeplanungen (insgesamt 44) von 2, maximal 3 Kräften erstellt und bearbeitet werden sollen. Mein ich das nur, oder ist das zu viel? [/quote]

Wieso hast Du ein ungutes Gefühlt?? DU bist doch die Pflegefachfrau (und nicht vom Raumservice!). Die Pflegeplanung ist doch DEIN Handwerkszeug!
Natürlich kann man mit 2 Leuten für 44 Bewohner die Planung erstellen, jedoch nicht pro Bewohner mit zigzig Seiten, was viele tun (und was kontraproduktiv ist, weil es kein Mensch liest und lesen kann ob der fehlenden Zeit und vor allem wegen der Unübersichtlichkeit).

Sei mal zuversichtlich! Rom ist nicht an einem Tag erbaut ... und es wird überall nur mit Wasser gekocht! ;)

LG
Lena



tenenbaum
Beiträge: 20
Registriert: Fr 10. Aug 2012, 11:05

AW: Pflegeplanung

Beitrag von tenenbaum »

Hallo Oba,

rein subjektiv hört sich diese Umstrukturierung ein wenig merkwürdig an. Ob die Bearbeitung der Pflegeplanungen mit 2-3 Fachkräften bei 44 Bew. gelingt ist zweifelhaft. Was ist denn wenn 2 Fachkräfte längere Zeit erkranken(Worst Case!)?Auf meinem WB arbeiten derzeit ca 3-4 Fachkräfte (incl. Leihpersonal die es jedoch ablehnen Pflegeplanungen zu bearbeiten) für ca. 38 Bewohner. Eine davon ist bereits längere Zeit krank und hat gekündigt. Allein dieser Ausfall macht sich stark bemerkbar. Und ich denke bei knapp bemessener Dienstzeit und eine hohe Zahl zu bearbeitenden Pflegeplanungen leidet die Qualität. Muss natürlich nicht so kommen. Es kann sich natürlich auch recht positiv entwickeln.

[quote=""oba""]
Das Personal kann nun wählen in welche Gruppe es gerne möchte.
[/quote]

Auch die Fachkräfte???Die gießen dann Blümchen und wischen Staub?Hä?



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung

Beitrag von thorstein »

Hallo Oba,

wie kommt man auf so eine Idee? Basiert das auf irgendeinem Modell? Was ist der Hintergrund? Kosten?



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung

Beitrag von thorstein »

Die Pflegeplanung ist dann, und nur dann ein sinnvolles Instrument, wenn genügend Personal zur Umsetzung der geplanten Pflege vorhanden ist.
Jeder QM-System, welches diesen Zusammenhang ignoriert, und das sind meines Wissens nach alle, prüft offensichtlich nicht die Pflegequalität, sondern dient anderen Zwecken.



oba
Beiträge: 15
Registriert: So 19. Aug 2012, 19:52

AW: Pflegeplanung

Beitrag von oba »

Also, kurze Erklärung.
Wir haben 5 Wohngruppen, vier Gruppen mit 9 Bew. ,eine mit 8.
Für jede Gruppe gibt es 2 Bezugspfleger, Voll-aber auch Teilzeitkräfte.
Hinzu kommen dann noch sogenannte Pendler, die mal in dieser, mal in jener Gruppe pflegen.
Wie überall gibt es viele Krankheitsfälle und massig Überstunden.
Da man mit der Küche, sprich Frühstück vorbereiten, abräumen, Spülmaschine ein und ausräumen zu allen Mahlzeiten, eindecken, Abendbrot vorbereiten, Wäsche verteilen, Getränkekisten holen echt genug zu tun hat, kommt die Dokumentation ein wenig zu kurz und wie es so schön heißt…. die pflege beschwert sich ja immer ;-) …. Haben wir uns beschwert in der Hoffnung die „Küchenarbeiten“ oder wenigstens eventuell abends die Zubereitung der warmen Beilage erspart zu bekommen.
Da es aber nicht mehr Personal gibt wird nun ein neues Konzept entwickelt. Eckdaten dazu sind bisher…. es werden 2 Gruppen gebildet, eine bestehend aus Mitarbeitern die Pflege machen, zu der anderen Gruppe können sich auch Mitarbeiter der Raumpflege melden.
Diese andere Gruppe bildet dann die neuen Bezugspfleger, kümmert sich um Beschäftigung, verteilt die Wäsche, holt das Wasser, ist Ansprechpartner für Angehörige, macht „Sichtputzen“ reinigt die Kühlschränke und wischt die Küche ab…. Halt so „Kleinigkeiten“ was anfällt, zudem Toilettengänge und Bew. zu Bett bringen. Zu dieser Gruppe können sich natürlich auch Fachkräfte melden. Vorgesetzte hier ist die Chefin der Raumpflegerinnen.
Die Pfleger gruppe übernimmt die Pflege, Fachkräfte in dieser Gruppe übernehmen zusätzlich die Arztgespräche, Verbände, Spritzen usw. und die Dokumentation. Da nur 2 oder 3 dann dafür zuständig sind, müssen sie sich halt auch bei allen Bew.pflegerisch auskennen und regelmäßig dort pflegen.Vorgesetzte hier ist die WBL.
Naja, ich weiß nicht was ich davon halte…zumal diese neuen Bezugspfleger erst gegen 9 oder 10 mit ihrem Dienst anfangen sollen und sich somit an den „Frühstücksarbeiten“ fürs Pflegepersonal nichts ändert. Aber was soll man machen, das Konzept wurde schon mal in diesen groben Zügen vorgestellt und richtet sich nicht danach ob wir es so wollen oder nicht.
Vielleicht kennt jemand ein anderes bewährtes Konzept und hat Lust dazu mir dieses mal darzustellen?



Benutzeravatar
johannes
Beiträge: 3704
Registriert: Sa 17. Nov 2001, 23:53
Kontaktdaten:

AW: Pflegeplanung

Beitrag von johannes »

Für jede Gruppe gibt es 2 Bezugspfleger, Voll-aber auch Teilzeitkräfte.
Kann es sein, daß es sich hierbei um einen Witz handelt?
Nach Wiki ist Bezugspflege so definiert
Bei der Bezugspflege werden alle grund- und behandlungspflegerischen Maßnahmen, die für einen Pflegebedürftigen oder eine bestimmte Gruppe zu Pflegender durchgeführt werden, einer bestimmten Pflegekraft übertragen, die alle Pflegeprozesse und deren Dokumentation eigenverantwortlich plant und diese weitgehend übernimmt.
Wenn ich dann lese
Da man mit der Küche, sprich Frühstück vorbereiten, abräumen, Spülmaschine ein und ausräumen zu allen Mahlzeiten, eindecken, Abendbrot vorbereiten, Wäsche verteilen, Getränkekisten holen echt genug zu tun hat, ...
Wo bleibt eigentlich die pflegerische Versorgung, also der Bezug zum jeweiligen Pflegebedürftigen? Ich glaub, ich steh im Wald ...
Diese andere Gruppe bildet dann die neuen Bezugspfleger, kümmert sich um Beschäftigung, verteilt die Wäsche, holt das Wasser, ist Ansprechpartner für Angehörige, macht „Sichtputzen“ reinigt die Kühlschränke und wischt die Küche ab….
Mir scheint, da hat jemand wohl seine Hausaufgaben nicht gemacht!


Ein Mensch existiert nicht - er lebt!
Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will.
Ich vertrete nicht immer die herrschende Meinung - aber ich habe eine Meinung!
Einer sucht für ein Problem eine Lösung - ein Anderer sucht für eine Lösung ein Problem

oba
Beiträge: 15
Registriert: So 19. Aug 2012, 19:52

AW: Pflegeplanung

Beitrag von oba »

hallo zusammen,

ich melde mich nochmal wegen unserer geplanten Umstruckturierung.
Ab dem 1 November soll es los gehen, viel mehr Information haben wir allerdings
noch nicht.
Die stellvertretende PDL bastelt grad an dem neuen Dienstplan.
Meine Kollegin, ebenfalls examinierte AP hat nun allerdings einen Blick drauf werfen können und festgestellt das sie in die Gruppe der Beschäftigung eingeteilt wurde, obwohl sie sich für die Pflege gemeldet hat.
Das heisst, sie soll/darf/brauch keine Ärzte mehr kontaktieren und begleiten,
soll/darf/brauch sich nicht mehr um die Pflegeplanungen kümmern.
Ihre Aufgaben sind statt dessen Beschäftigung und kleine Putz- und Aufräumarbeiten.
---Meine Kollegin ist ziemlich unglücklich, zumal sie mit Beschäftigung nicht "viel am Hut" hat. O-Ton : hin und wieder mal "Mensch ärger dich nicht" oder
für Festlichkeiten gemeinsam basteln ist natürlich okay,auch mal oberflächlichen Dreck zu beseitigen, aber jeden Tag Stunden damit verbringen zu singen, spielen und beschäftigen, die Küche zu putzen und Wäsche sortieren ist nicht mein Fall.
Wozu habe ich die Ausbildung gemacht? ---

Wir arbeiten in einem kirchlichen Haus, haben also keinen Betriebsrat sondern eine MAV, was natürlich die Rechte enorm einschränkt.
Also hilft wohl nur, abwarten und Tee trinken?



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung

Beitrag von thorstein »

Wozu habe ich die Ausbildung gemacht? ---
Einfach mal ins Zeugnis schauen und zusammenrechnen, wieviel Unterricht sich um psychosoziale Begleitung und Beschäftigung gedreht hat. Ich hoffe, etwas mehr als um Behandlungspflege.



silversurfer
Beiträge: 238
Registriert: Di 28. Sep 2010, 23:45
Wohnort: Bayern

AW: Pflegeplanung

Beitrag von silversurfer »

[quote=""thorstein""]
Wozu habe ich die Ausbildung gemacht? ---
Einfach mal ins Zeugnis schauen und zusammenrechnen, wieviel Unterricht sich um psychosoziale Begleitung und Beschäftigung gedreht hat. Ich hoffe, etwas mehr als um Behandlungspflege.[/quote]

:yo :yo :yo :yo

Silversurfer


Auch ein kleiner Reissnagel kann einen grossen Hintern bewegen

Benutzeravatar
*Angie*
Beiträge: 5490
Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
Beruf: Mensch & ex. AP

AW: Pflegeplanung

Beitrag von *Angie* »

Nach Wiki ist Bezugspflege so definiert
Tja Johannes - bei UNS bedeutete "Bezugspflege", dass man als Pflegekraft für einige zugeteilte Bewohner-Dokus zuständig war - nicht mehr und nicht weniger ....... leider.


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

Suse2
Beiträge: 1925
Registriert: Mi 21. Dez 2005, 19:56
Beruf: AP - PDL - Stellv. HL
Einsatz Bereich: Seniorenheim
Wohnort: NRW
Interessen: Lesen, Schwimmen, Stricken

AW: Pflegeplanung

Beitrag von Suse2 »

[quote=""*Angie*""]
Nach Wiki ist Bezugspflege so definiert

Tja Johannes - bei UNS bedeutete "Bezugspflege", dass man als Pflegekraft für einige zugeteilte Bewohner-Dokus zuständig war - nicht mehr und nicht weniger ....... leider.[/quote]


ja schon, aber die BW sind auch so in den Pflegegruppen verteilt, dass die Bezugspflegekräfte sie regelmäßig pflegen, damit sie eben die notwendigen Dokmentatiosnarbeiten auch nach ihrem eigenene Wissen durchfürhren sind nd nicht auf die Aussagen der anderen Kollegen


Auch wer nicht zählen kann, zählt mit!
Auch wer nicht sprechen kann, hat was zu sagen!
Auch wer nicht laufen kann, geht seinen Weg!

Benutzeravatar
hexe1070
Beiträge: 108
Registriert: Do 10. Dez 2009, 10:58

AW: Pflegeplanung

Beitrag von hexe1070 »

Das heißt die Putzfrau führt jetzt die Angehörigengespräche? *ungläubigschau* und die Pflegefachkraft darf nicht mehr mit Ärzten sprechen und den Pflegeprozess mitgestalten?

Und sowas soll dein oben geschildertes Problem lösen? Wie denn? Ich gebe zu, das macht mich grad ziemlich fassungslos!

MAV hat zwar nicht die gleiche Qualität wie ein Personalrat/Betriebsrat aber sie können deutlich mehr tun als Tee trinken oder ihr habt die falschen Leute gewählt!!


viele Grüße Hexe

Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg,
der nur dahin führt,
wo andere bereits gegangen sind!
(Alexander Graham Bell)

oba
Beiträge: 15
Registriert: So 19. Aug 2012, 19:52

AW: Pflegeplanung

Beitrag von oba »

ich bin auch fassungslos .......
die MAV hat ein Anhörungsrecht und in manchen Angelegenheiten auch, ich nenns mal Vetorecht, aber im Endeffekt kann der Arbeitgeber so entscheiden wie er es will in diesem Fall.



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung

Beitrag von thorstein »

Ich weiss zwar nicht um was für einen Träger es sich handelt, aber in jedem Mitarbeitervertretungsgesetz steht in etwa folgendes:

Fälle der Mitbestimmung:

Grundsätze der Arbeitsplatzgestaltung, Einführung grundlegend neuer
Arbeitsmethoden

Mitbestimmung heisst dabei, dass ohne Zustimmung der MAV diese Massnahme nicht durchgeführt werden kann. Also liegt die Zustimmung wohl vor.



desiderata
Beiträge: 36
Registriert: Di 23. Okt 2012, 22:13

AW: Pflegeplanung

Beitrag von desiderata »

klingt lustig, euer neues konzept. wenn der plan aufgeht, berichte mal davon.
es klingt aber auch irgendwie nach einer milchmädchenrechnung. bleibt der personalschlüssel unverändert und bleiben auch die tätigkeiten, die zu leisten sind, sehe ich nicht, wo die neue struktur noch zeitfenster öffnen soll.
wird vermutlich nur viel verwirrung versursachen und kompetenzgerangel.
alter grundsatz: never change a running system. okay...es rennt vllt. nicht optimal. aber es läuft. passt nur gut auf, dass es nicht zu lahmen beginnt.



Schwester15
Beiträge: 10
Registriert: So 28. Okt 2012, 09:20

AW: Pflegeplanung

Beitrag von Schwester15 »

Hallo Oba,
Pflegeplannung für 44 Bewohner von 2 PFK geschrieben und auch evaluiert?
das geht nicht.Habe selbst die Erfahrung gemacht,es ist machbar bei ca.22 Bewohnern/3 PFK und das mit Unterstützung der WBL falls einer Krank ist und trotzdem wird nicht reglm. evauliert weil heuzutage noch 1000 andere Themen bearbeitet werden müssen.Wie Z.B Beratungsgespräche mit Protokoll,Standards,Fallbeispiele,etc.
ich spreche aus Erfahrung :confused:
Gruss



Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste