Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

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Southpaw
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Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

Hallo Community,

hier die Kurzform, des Threads:
Ich habe nicht die geringste Ahnung von Altenpflege, möchte den Job als Pflegehilfskraft bis zu meiner Ausbildung zum Altenpfleger im September aber gut machen, weil ich ja mit Menschen umgehe, nicht mit Ziegelsteinen. Gibt es Leitfäden, Tutorials etc., die mich in möglichst schneller Zeit auf einen guten, praxisnahen Wissensstand bringen, den ich dann selbstständig in der Praxis festigen und umsetzen kann? Dass man nicht auf alle Eventualitäten eingehen kann, ist klar. Vielen Dank!

Langform, "herumheul"-Version:
Ich bin seit Montag im Praktikum als Pflegehilfskraft und soll ab Januar fest eingestellt werden. Meine Mentorin kann mir keine sein - aus Zeitdruck; und sie will mir keine sein - weil ihr damals auch niemand etwas zeigte und sie sich durchbeißen musste.

In den letzten beiden Tage konnte ich bei ihrer Arbeit zusehen und habe sie dabei so gut es ging unterstützt. Heute wurde ich schon mit Bewohnern alleingelassen, u.a. eine bettlägrige Frau mit (meiner Laiensicht nach) schwerer Demenz, die sich aber z.B. bei Seitenlage noch am Bettgitter festhalten kann. Meine Aufgabe war, sie für die Nachtruhe fertig zu machen (zu Trinken geben, Ausziehen, Umziehen, Einlage wechseln, Harnbeutel leeren, alles für den Frühdienst herrichten und was ich noch so alles vergessen habe). Ich war heillos überfordert.

Für mich fehlt da ein Zwischenschritt. Ich hätte es gerne, dass meine Mentorin dabei zusieht, wie ich "alleine" pflege.

Sie sagt, das ginge aus Zeitmangel nicht - kann ich verstehen! Ich solle bei Fragen fragen, was aber nicht ging: Ich wollte die Bewohnerin nicht alleine lassen. Und als ich sie nach bestem Gewissen "gesichert" habe, konnte ich meine Mentorin nicht finden. Also wie fragen?
Eine andere Praktikantin hatte da weniger Probleme: Sie stürmt in die Zimmer, zerrt grob an den Bewohnern und übernahm nach zwei Wochen Verantwortung, die ihr der gesunde Menschenverstand so noch lange nicht gegeben hätte. Meine Mutter würde ich nie von ihr anfassen lassen.

Ich bot an, mit dem Bereichsleiter zu sprechen, dass ich zu begriffsstutzig sei und noch etwas Zeit benötige, um wirklich wirtschaftlich zu sein. Nein, soll ich nicht, denn meine Mentorin wollen ihren Beruf nicht verlieren(???). Ich war da etwas überrascht und sagte, ich werde es auf jeden Fall so machen, dass ihr kein Strick daraus gedreht werden kann (zur Not kenne ich auch den Heimleiter persönlich). Nein, sonst heißt es, sie mache ihre Arbeit nicht richtig. Ich bot ihr an, bei dem Gespräch dabei zu sein und ihr das Reden zu überlassen. Nein, wolle sie nicht. "Und wenn du einfach nur dabei bist und dich rührst, wenn ich was falsches sage?" Nein.

Es ist geplant, dass ich am besten seit gestern den kompletten Bereich meiner Mentorin alleine übernehme. Ich sehe mich vom Können her noch lange nicht dazu bereit. Nein, ich fürchte mich nicht vor dem Stress, dem hohen Arbeitsaufkommen oder der Verantwortung, ich will nicht faul sein. Ich will nur das Handwerk gut lernen, bevor ich alleine auf Menschen losgelassen werde. Mir nebenher Notizen zu machen klappt eher schlecht als recht - da fehlt wieder die gute alte Zeit und meine zuhause nachgeholten Notizen haben mich bisher nicht weit gebracht.

Gibt es Leitfäden, Tutorials etc., die mich in möglichst schneller Zeit auf einen guten, praxisnahen Wissensstand bringen, den ich dann selbstständig in der Praxis festigen und umsetzen kann? Dass man nicht auf alle Eventualitäten eingehen kann, ist klar. Vielen Dank für jeden kleinen Tipp!

PS: Ich bin Betreuungskraft nach § 87 b SGB XI, es muss also nicht komplett bei Adam und Eva angefangen werden.



Benutzer 10209 gelöscht

AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Benutzer 10209 gelöscht »

Wie wäre es denn mit dem guten alten Lehrbuch ?

Im September fängt die Ausbildung an ?
Dann weisst Du hoffentlich auch wo.
Bimmel mal dort an, und frage, welches Buch dort verwendet/empfohlen wird.
Gleich das richtige kaufen spart später Geld.

Wenn Du dort keine vernünftige Antwort erhälst - mein Tipp :
"Altenpflege in Ausbildung und Praxis" Thieme-Taschenbuch



Alexandra1
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Alexandra1 »

In meinen Augen ist das verantwortungslos, das ein Praktikant nach 2 Tagen eine schwer demenz und pflegebedürftige bettlägerige Frau in diesem Umfang alleine versorgen soll. Das du dich in dieser Situation überfordert gefühlt hast, das kann ich verstehen.

Um die nötige Sicherheit zu erwerben, wäre es sicher besser gewesen wenn dich deine " sogenannte Mentorin" bei der Pflege zumindest ein zweimal begleitet hätte und zugeschaut hätte wie du die Pflege bei dieser Dame durchführst. Das hat auch etwas mit Pflegequalität zu tun, du bist schliesslich Praktikant und bei dieser pflegebedürftigen Dame gibt es auch sicherlich einiges zu beachten.

Ich hätte so eine schwerpflegebedürftige Person als ex. Pflegefachkraft sowieso selbst versorgt oder jemand anderes mit pflegerischer Erfahrung zu dieser Dame eingeteilt und dich zu einem "leichteren" Plegefall geschickt.
Auf gar keinen Fall hätte ich so eine schwer pflegebedürftige Person von einem Praktikanten versorgen lassen.



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

Danke für deinen Beitrag, Elfriede!
Elfriede hat geschrieben:Im September fängt die Ausbildung an ?
Dann weisst Du hoffentlich auch wo.
Ja, im selben Seniorenheim.
Elfriede hat geschrieben:Bimmel mal dort an, und frage, welches Buch dort verwendet/empfohlen wird.
Gleich das richtige kaufen spart später Geld.
Habe mich schon durchs Bücherregal gewühlt. Alles dort benötigt Vorkenntnisse, die ich nicht habe.
Elfriede hat geschrieben:Wenn Du dort keine vernünftige Antwort erhälst - mein Tipp :
"Altenpflege in Ausbildung und Praxis" Thieme-Taschenbuch
Den Tipp hab ich mir mal abgespeichert, danke. Ansonsten streif ich noch demnächst durch die Uni-Bib. Da soll es ein paar Schinken geben, die mir helfen könnten.
Zuletzt geändert von Southpaw am Mo 16. Okt 2017, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

Hi Alexandra, auch an dich ein großes Danke für deinen Beitrag und dein Verständnis!
Alexandra1 hat geschrieben:Um die nötige Sicherheit zu erwerben, wäre es sicher besser gewesen wenn dich deine " sogenannte Mentorin" bei der Pflege zumindest ein zweimal begleitet hätte und zugeschaut hätte wie du die Pflege bei dieser Dame durchführst.
Meine Rede, genau das würde ich mir wünschen. Aber es gäbe halt keine Zeit dafür.
Alexandra1 hat geschrieben:Ich hätte so eine schwerpflegebedürftige Person als ex. Pflegefachkraft sowieso selbst versorgt oder jemand anderes mit pflegerischer Erfahrung zu dieser Dame eingeteilt und dich zu einem "leichteren" Plegefall geschickt.
Das war dann heute der Fall. Nachdem ich verständlich machen konnte, dass ich absolut planlos bin, machte ich die Runde mit der Bereichsleitung. Im Grunde war es das gleiche Spiel: Geh und mach, aber ohne mich.
Ich durfte zwei Bewohnerinnen bettfertig machen, die noch halbwegs stehen und gehen können und bei denen manches soweit Routine ist, dass ich die richtigen Griffe aus deren Körperhaltung ableiten konnte. Trotzdem wieder überfordert. Wo muss was hin, wie soll der Bewohner positioniert werden (30° Seitenlage?), was muss ich für die Nachtschwester und den Frühdienst herrichten und wo krieg ich es her? Ich muss sämtliche Schubläden durchforsten und durch vorsichtiges Probieren herausfinden, wie ich etwas umsetzen könnte, und am Ende stehe ich in der Kritik, weil ich zu lange beim Bewohner war. ^^ Ich musste dann sogar noch mal eine Bewohnerin wecken, weil ich nicht wusste, dass sie ihre Zahnprothese noch drin hat. Also wie ihr seht, ich habe wirklich keinen Plan. :confused:

Ich durfte dann wieder zu einer anderen bettlägrigen, fortgeschritten dementen Frau, mit MRSA besiedelten Wunden (aber gut verbunden). Da scheiterte es schon daran, ihr die Bluse auszuziehen, was dann von der Fachkraft ausgeführt wieder sehr einfach war und was ich jetzt auch beherrsche. Ein Punkt von vielen abgehakt, sehr gut. :D
Zuletzt geändert von Southpaw am Mo 16. Okt 2017, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

MEIN ZWISCHENFAZIT UND FRAGE:

Ich kenne schon von einem vorherigen Praktikum alle Bewohner des Bereichs, kenne ihre Befindlichkeiten, komme menschlich hervorragend mit ihnen zurecht, auch mit einer sehr schwierigen Bewohnerin, die mich anfangs noch beleidigte und heute schöne Gespräche mit mir führt, was sie bei anderen nicht macht. Mich ekelt es nicht vor jeglich denkbaren Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsvorgängen. Bislang noch keine Probleme bei Gerüchen, wo andere Hilfskräfte würgen müssen. Ich bin sehr wissbegierig und war bis gestern stark motiviert. Jetzt fühle ich mich schwer vor den Kopf gestoßen.

Ich habe höflich aber bestimmt eingefordert, dass man mir bitte bei vereinzelten Pflegetätigkeiten zusieht und mir sofortige Manöverkritik zukommen lässt, was nicht möglich zu sein scheint. Meine Mentorin hat mich heute keines Blickes gewürdigt und ist mir beleidigt, weil ich um nähere Unterweisung gebeten habe. Schönes Fundament, für eine spätere Zusammenarbeit.

Die Bereichsleitung sagt, diese Art der Einarbeitung sei Realität und man merkt, dass ich keine Kinder habe, da viele der Handgriffe dabei ähnlich seien. Mir wurde angeboten, dass ich in der Übergangszeit zu meiner Festanstellung einfach mal nur die Touren begleite und zusehe, um die Vorgänge zu festigen. Aber wie gesagt, dass ist nicht das, was ich als nötig erachte. Mentor mit Schulterblick, bis dieser sagt, man kann mich auf Menschen loslassen - DAS wäre mir wichtig.
FRAGE: Ist das ein unrealistisches Ideal, dass ich habe, weil ich aus einer vollkommen anderen Branche komme? Oder lohnt es sich, nach einer anderen Stelle zu suchen? Ich meine, wenn man motivierten, am Thema sehr interessierten Leuten schon so früh den Weg abschneidet, muss man sich da über Fachkräftemangel bzw. allgemein um Personalmangel wundern?

Ich will unbedingt Altenpfleger werden, aber nicht in einem Laden, wo man sich schon Probleme einhandelt, wenn man wissbegierig ist. So habe ich z.B. nur aus reiner Neugier meine Mentorin nach einer Demenzart gefragt und ob das Verabreichen von Augentropfen nicht auf eine andere Art zielführender sei (so, dass nicht alles wieder rausläuft - hier habe ich zur Abwechslung ein bisschen Expertise). Sie konnte das nicht beantworten und rechtfertigte sich lang und breit bei mir, warum sie keine höhere Bildung in diesem Beruf wolle. Da war ich mehr über ihre Rechtfertigung verwundert als darüber, dass sie halt einfach keine Antwort drauf wusste, ist doch keine Schande. Ich wollte nicht klugscheißen, ich wollte nur etwas wissen und es hieß ja, ich solle fragen. Ach ja, sorry Leute ... bin grad selbst ein bisschen unten durch.



resigniert
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von resigniert »

suche nach einer anderen Stelle



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

resigniert hat geschrieben:suche nach einer anderen Stelle
Werd ich wohl tun müssen. Heute und morgen noch Spätdienst, Montag frei. Entweder ein Wunder geschieht übers Wochenende oder ich werde Montag mit der PDL meinen Praktikumsabbruch besprechen und schweren Herzens den Ausbildungsplatz zurückweisen.
Zuletzt geändert von Southpaw am Mo 16. Okt 2017, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

Hallo Leute!

Um die Gesichte meines Threads nach 143 Tagen abzuschließen (wie die Zeit vergeht, lol): Ich habe mir das
resigniert hat geschrieben:suche nach einer anderen Stelle
zu Herzen genommen und mich nach vermehrten Empfehlungen (auch von Dozenten während meiner Ausbildung zur Betreuungskraft nach § 87) in Richtung Krankenhaus orientiert.

Das war ein ständiges auf und ab, ich habe ein Praktikum in der Pflege gemacht, das mir extrem gut gefiel, bei dem ich aber im Zeugnis unter "Praxis" nur eine schlechte drei bekam, obwohl ich oft nach Feedback gefragt habe und nie kritisiert wurde (das Zustandekommen meiner Bewertung würde mich eh interessieren - meine Anleiter wechselten täglich). Zwei meiner Anleiter benutzten mich ohne Schamgefühl als Bauernopfer für eigene Versäumnisse, vielleicht kommt das daher. :an

Bewerbung an drei Krankenhäuser geschickt. Eines davon erst zwei Monate nach Bewerbungsschluss. Wurde nur bei zweien zum Auswahlverfahren eingeladen, aber von allen drei auf die Warteliste gesetzt.
Heute Bewerbungsgespräch im Krankenhaus gehabt, bei dem ich mich verspätet beworben hatte und nicht zum Auswahlverfahren eingeladen wurde. Zusage auf die Hand! :D Für Ausbildung und Dualen Studiengang.

Ich bin so was von erleichert und informiere mich jetzt mal über den Bundesfreiwilligendienst, um in der Praxis ein bisschen in die Pötte zu kommen und die Zeit sinnvoll zu überbrücken.

Danke für all euren Beistand und eure Tipps! :)
Zuletzt geändert von Southpaw am Mo 16. Okt 2017, 17:36, insgesamt 2-mal geändert.



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fmh
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von fmh »

Hallo,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Stelle! Ich hoffe, dass dieser Weg für Dich der richtige ist und wünsche Dir, dass Du Deinem Beruf noch viele Jahre mit so viel Motivation und Spaß nachgehen kannst.

Beste Grüße
fmh


Get a job. Go to work. Get married. Have children. Follow fashion. Act normal. Walk on the pavement. Watch TV. Obey the law. Save for your old age. Now repeat after me: "I am free..."

calimero
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von calimero »

Hallo,

von mir erst mal auch herzlichen Glückwunsch. Das was du da beschreibst, was dir im Praktikum passiert ist, ist mir fast genauso widerfahren. Es ist schade, dass es so ist, aber ich hab daraus meine Konsequenzen gezogen und der Altenpflege adieu gesagt, noch bevor ich mit einer Ausbildung begonnen hatte.

Ich weiss, es gibt auch Altenheime, in denen es anders zugeht. Und witziger Weise musste ich mir auch anhören, dass man merkt, dass ich keine Kinder habe. Ich wünsche dir, dass du mit dem gewählten Weg dein Glück gefunden hast, denn auch in der Krankenpflege ist nicht alles Gold was glänzt.

LG calimero



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Southpaw
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AW: Ins kalte Wasser - Pflege bei Planlosigkeit

Beitrag von Southpaw »

Lieben Dank euch beiden, fmh und calimero. :)
calimero hat geschrieben:Es ist schade, dass es so ist, aber ich hab daraus meine Konsequenzen gezogen und der Altenpflege adieu gesagt, noch bevor ich mit einer Ausbildung begonnen hatte.
Wenn ich das richtig gelesen habe, bist du wieder in deinen alten, gelernten Beruf zurück? Das braucht meiner Meinung nach viel Mut. Ich könnte das wohl nicht, außer vielleicht mir ginge es richtig, richtig schlecht.
calimero hat geschrieben:Ich weiss, es gibt auch Altenheime, in denen es anders zugeht.
Bei uns scheinbar nicht - leider! Ich habe viel telefoniert und privat mit Pflegern gesprochen (wollte meine Zeit zu einer evtl. Ausbildung als Pflegehilfskraft überbrücken). War für mich sehr ernüchternd.
calimero hat geschrieben:Und witziger Weise musste ich mir auch anhören, dass man merkt, dass ich keine Kinder habe.
Hm, mit dem Gedankengang "Wer Kinder hat, kann auch mit alten Menschen" kann ich mich immer noch nicht anfreunden. Fühlt sich falsch an. Hatte manchmal den Eindruck, als würde der Umstand, dass man keine Familie hat, dazu genutzt werden, einen noch weiter im Status zu senken. Wer's nötig hat ... :sc hlaf
calimero hat geschrieben:(...) denn auch in der Krankenpflege ist nicht alles Gold was glänzt.
Dessen bin ich mir voll bewusst! Es wird hart und ich werde sicher ein paar mal ans Aufgeben denken. Vor allem diverse Statusspielchen im Team können viel Kraft rauben, befürchte ich. Bin eher so der Typ "Konflikte direkt und schnörkellos austragen, und sich danach wieder anlächeln können". Obwohl ich nicht lange in der Pflege war, habe ich zu viel latent intrigantes Handeln erlebt, immer schön hinterrücks. Manche Pflegekräfte sind echt nicht zu beneiden.



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