Ich schlepp diese Frage seit meinem Kurzausflug in die Altenpflege mit mir herum und jetzt stell ich sie einfach mal.
Wie macht Ihr das so Nachts? In dem Heim wo ich war wurde mir gesagt wenn ich Nachtwache dort habe müssen beide Wohnbereiche abgedeckt werden, aber ich solle keine Angst haben, die meisten Demenz-Bewohner sind fixiert bzw. "ausgeschalten"
Kurzum Medikamentös ruhig gestellt. Ich pers. war da sehr erschrocken darüber.
Ist diese Praxis üblich??
Je mehr ich darüber nachdenke um so mehr bin ich froh da die Flucht ergriffen zu haben.
Naja, ich denke man sollte bei diesem Thema realistisch bleiben.
Es ist ja bekannt, dass Demente Leute ein verändertes Tag- Nacht-Erleben haben, falls überhaupt. In der Regel laufen sämtliche Aktivitäten in den Einrichtungen, falls es welche gibt, am Tage. Auch der Besucht, insofern denn welcher kommt, erscheint tags über. Dass die Ärzte nun die Medikamente so ansetzen, dass die Patienten in der Nacht schlafen würde ich nicht gleich als medikamentäse Fixierung beschreiben, auch nicht den Einsatz der vorgesehenen Reserven - dafür ist diese ja da. Und am Ende kennen die Pflegenden ihre Leute in der Regel sehr gut, und wissen wie sie mit der Reserve umzugehen haben.
Hallo,
Fixieren "anschnallen" ist doch nur mit richterlicher Genehmigung erlaubt (oder sehe ich das falsch *grübel*überleg*
Ich hab in meinen Nachtdiensten immer drauf geachtet das die schriftlich da war, falls der MDK (Nachts) vor der Tür steht (hab's zwar in 6 Jahren als Dauernachtwache nie erlebt) aber wollte nicht in Erklärungsnot kommen ggf.
Keine Ahnung ob das Richterlich erlaubt (ich hoffe es zumindest für die Bewohner, nicht das dies einfach so gemacht wurde...) war da ich auf der Station am Tage nicht eingesetzt war sondern nur Nachts einfach mit abgedeckt hätte von meinem eigentlichen Wohnbereich aus.
Aber ok, ich denke ich hätte es wohl so hin nehmen müssen wenn das anscheinend gängig Praxis ist.
Von dem ich jetzt einfach mal aus gehe das es wohl im Alten/Pflegeheim so ist.
Danke Euch beiden für die Antworten somit wäre meine Frage beantwortet und ich widme mich wieder meinem jetzigen Gebiet
leider gibt es immer wieder Einrichtungen in denen nachts die Bewohner so behandelt werden wie in deinem Fall, allerdings ist dies absolut nicht die Regel.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, das es zwar immer wieder mal einen oder zwei Patienten bzw. Bewohner gibt, die nachts sehr unruhig sind, doch gibt es zum Glück noch ganz andere Möglichkeiten mit diesen umzugehen.
Ich bin auch der Meinung, fixieren sollte immer das letzte Mittel (wenn überhaupt) sein.
Habe mich mal mit ner PDL angelegt, weil sie meinte wenn ich die, (nicht genehmigte Fixierung), abnehmen würde, könnte ich mit ner Kündigung rechnen,
wohlbemerkt, die PDL hat die Fixierung angeordnet, von sich aus, ohne Arzt oder Angehörigen Absprache/Info oder sonst irgendwelcher Genehmigung ......
ich habe die Fixierung abgemacht.
Gekündigt würde ich nicht, aber habe selber gekündigt, weil noch mehr solche Vorfälle (z.B. Plaster auf Mund,am Rolli fest binden, Medis ohne Arzt), nach der Kündigung habe ich mich mit der Heimaufsicht unterhalten........das Heim hat heute neuen Betreiber und einen guten Ruf
und jetzt stell ich sie einfach mal.
