Familie wendet sich bei der Pflege ab

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resigniert
Beiträge: 318
Registriert: Mi 6. Feb 2013, 20:35

Re: Familie wendet sich bei der Pflege ab

Beitrag von resigniert »

ganz ehrlich?
Deine Großeltern haben 5 Kinder und 5 Schwiegerkinder. Was haben die Schwiegerkinder mit deinen Großeltern zu tun? Die haben doch eigene Eltern. Was ist mit den männlichen Schwiegerkindern?
Welche Rolle spielst du in dieser Familiengeschichte. Du urteilst über jedes Familienmitglied - (teilweise) abwertend und hart. Diejenigen, die diese Familienmitglieder evtl. besser kennen und ja auch an erster Stelle von der Situation betroffen sind, die Kinder deiner Großeltern, sind da viel entspannter.
Und ja, bevor ich Vollwaise wurde, hatte auch ich alte Eltern und eine Schwester und eine große Verwandtschaft noch immer.
Es gibt eine riesige Meinungsvielfalt über häusliche FamilienPflege(Pflicht) innerhalb dieser Gruppe, aber jedem wird eine eigene Entscheidung ohne Moralkeule zugebilligt.



Spezi
Beiträge: 12
Registriert: Do 22. Mär 2018, 09:13

Re: Familie wendet sich bei der Pflege ab

Beitrag von Spezi »

resigniert hat geschrieben:
Do 19. Apr 2018, 09:15
Was ist mit den männlichen Schwiegerkindern?
Auf deren Hilfe kann man nicht zählen. Einer ist momentan gesundheitlich sehr angeschlagen und hat mit sich selbst genug zu tun.

Der andere ist nur scharf auf das Erbe. Mit seiner leiblichen Famlie hat er sich schon verkracht deswegen, weil er schon zu ihren Lebzeiten das Geld haben wollte. Er ist auch bei anderen Familienmitlgieder nicht hoch angesehen, weil er gerne einen über den Durst trinkt und dann (auch ohne Alkoholpegel) viel dummes Zeug redet. Lange Jahre haben wir das stillschweigend akzeptiert. Dann hatte ich das Thema im Vier-Augen-Gespräch bei seiner Frau angesprochen. Ganz ruhig und sachlich. Sie hatte mir indirekt Recht gegeben und seit dem war der Mann nie mehr bei meinen Großeltern gewesen. Andere Familienmitglieder (insbesondere Mutter und Tante) sind auch froh darüber.

Und der dritte. Naja.
Welche Rolle spielst du in dieser Familiengeschichte.
Ich bin eines von acht Enkelkindern. Um ehrlich zu sein: Derjenige, der immer am meisten von den Großeltern bekommen hat - und auch deswegen sich um sie jeden Tag kümmert. Die anderen sieben Enkelkindern sieht man nur auf den Feiern, um sich ihre Geschenke abzuholen. Schon ihr ganzes Leben lang.

Und aufgrund der Tatsache, dass ich mich jetzt schon fast drei Jahre um meine Großeltern kümmere, nehme ich mir auch das Recht heraus meine Meinung kund zu tun. Wer mich näher kennt weis, dass ich keinesfalls zu den Menschen gehöre, die gerne und oft großspurig herumerzählen.
Du urteilst über jedes Familienmitglied - (teilweise) abwertend und hart.
Was meinen andere Leser? Stimmt das wirklich so?

Ich habe versucht es objektiv widerzugeben.

Und um ehrlich zu sein: Ich möchte nicht wissen, wie andere, inbesondere die Angeheirateten, über mich oder sogar die Großeltern denken und reden.
Zumindest mir gegenüber ist das auch relativ egal. Weil ich meinen Weg gehe und mir jeden Morgen mit gutem Gewissen inden Spiegel sehen kann.
Diejenigen, die diese Familienmitglieder evtl. besser kennen und ja auch an erster Stelle von der Situation betroffen sind, die Kinder deiner Großeltern, sind da viel entspannter.
Naja, das stimmt so nicht.

Meine Mutter und Tante macht die Pflege schon fertig - zumal beide berufstätig sind. Die älteste Schwester auch. Sie hat auch noch familiäre Probleme. Das Thema der häuslichen Pflege ihrerer Eltern (= meine Großeltern) wurde auch öfters angesprochen. Aber ihre beiden erwachsenen Kinder (die beiden ältesten Enkelkinder) kommen halt nur zu den Feiern. Das ist ihr auch ein Stück weit unangenehm, weil sie genau weis, wie schwierig die Betreuung ist und dass ihre beiden Kinder immer nur genommen haben, aber nie (inbesondere ihr Sohn) etwas zurückgegeben haben.

Die vierte Tochte nimmt das auch sehr mit. Sie ist gegenwärtig gesundheitlich sehr angeschlagen und kann daher nicht oft helfen.

Zu dem Sohn: Hmmm.... nach außen hin macht er so ein bisschen den Eindruck "Naja, mir egal. Dafür sind die vier Schwestern zuständig". Andererseits weis ich schon, dass er im Inneren ein guter Mensch ist. Er hat es sicherlich mit seiner Frau auch nicht leicht. Andererseits finde ich seine Äußerungen und Anspielungen gegenüber seinen Eltern auch manchmal nicht in Ordnung.



Spezi
Beiträge: 12
Registriert: Do 22. Mär 2018, 09:13

Re: Familie wendet sich bei der Pflege ab

Beitrag von Spezi »

resigniert hat geschrieben:
Do 19. Apr 2018, 09:15
Es gibt eine riesige Meinungsvielfalt über häusliche FamilienPflege(Pflicht) innerhalb dieser Gruppe, aber jedem wird eine eigene Entscheidung ohne Moralkeule zugebilligt.
Anhand meiner Familie kann ich Dir schreiben: Es machen sich auch viele einfach. In geselliger Runde werden "gut gemeinte Ratschläge" gegeben. Aber selber mal etwas konkretres anfangen? Nein, dafür sind insbesondere die vier Töchter zuständig.

Naja, man kann natürlich seine Meinung kund tun. Das ist kein Problem. Aber gerade bei einen solchen sensiblen Thema sollte man doch ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen, oder?



Spezi
Beiträge: 12
Registriert: Do 22. Mär 2018, 09:13

Re: Familie wendet sich bei der Pflege ab

Beitrag von Spezi »

Hallo zusammen,

ich hole den Thread noch einmal nach oben. In den letzten 2,5 Monaten ist einiges passiert, dass ich euch nicht vorenthalten möchte.

Wie schon bereits hier angedeutet, hatte mich die Betreuung meiner Großeltern derart fertig gemacht, dass ich einmal eine Auszeit brauchte. Diese hatte ich mir auch Ende März für knapp 3,5 Wochen genommen. Kurz gesagt: Der Urlaub war super gewesen und bin gut erholt nach Hause gekommen. :)

Die Betreuung ging dann genau so, wie vor dem Urlaub für etwa 3 Wochen weiter. Bis ich eines morgens wie jeden Tag unter der Woche, das Frühstück meiner Großeltern vorbereitet hatte und beide immer noch nicht um 10:30 Uhr aus dem Bett gekommen sind, beschloss ich einmal nachzusehen. Ich ging also ins Schlafzimmer und sah Opa hilflos am Boden liegend. Er war ausgerutscht, als er aufstehen wollte, konnte sich aber nicht artikulieren. Ich erkundigte mich nach seinen Gesundheitszustand und beschloss umgehend, meiner Tante (die im selben Haus wie meine Großeltern wohnt) auf der Arbeit bescheid zu geben und die Nachbarn um Hilfe zu beten.

Zusammen mit den Nachbarn und half ich meinen Opa (er ist übergewichtig) vorsichtig hoch aufs Bett. Er hatte sich einige Prellungen zugezogen und Schmerzen gehabt. Im Laufe des Tages kam er ins Krankenhaus zur Untersuchung. Organisch war alles super. Nur halt die Prellungen waren schmerzhaft und er trank, wie immer zu wenig. Nach 3 Tagen kam her wieder nach Hause.

Kurze Zeit später, ich war an diesem Tag einmal nicht bei meinen Großeltern gewesen, hörte ich von meiner Mutter, dass er wieder ins Krankenhaus kam - Verdacht auf Schlaganfall. Dieser bestätigte sich zum Glück nicht. Es war soweit alles in Ordnung. Nur die alte Erkenntniss, dass er zu wenig trinken würde, blieb hängen. Er musste aber dennoch, auch wegen seinen vorherigen Prellungen, für ca. 10 - 14 Tage im Krankenhaus kommen. Ich besuchte ihn ca. 2-3 pro Woche, abhängig davon wer gerade sich um Oma kümmerte.

(Generell waren die letzten 2,5 Monate für uns (Mutter, Tante, mich) extrem anstrengend. Wir mussten alle deutlich "Überstunden" leisten bei der Betreuung und Plfege von Oma und Opa. Das zehrt schon an die Nerven und gerade meine Mutter kommt nur noch nach Hause zum Schlafen und hatte einige Putzstellen schon öfters abgesagt.)

Als es ihn wieder besser ging beschlossen wir ihn zunächst einmal in ein Altenheim zu überweisen (das war auch die Empfehlung des Arztes). Es befindet sich auch noch im selben Dorf. Dort ist er seit knapp 4 Wochen jetzt und ein Ende ist in Sicht, weil in ca. 2 Wochen eine polnische Haushaltshilfe ins Haus meiner Großeltern kommt. Deshalb wurde das Wohnzimmer komplett ausgeräumt und der Boden neugemacht. Dort soll das neue Schlafzimmer meiner Großeltern sein. Und das jetztige Schlafzimmer wird ebenfalls noch einmal neu gemacht und dort kommt dann die Polin rein. Auch das Bad wird noch behindertgengerecht umgestaltet.

Am Geld soll es nicht scheitern, da war sich der engste Kreis der Familie sofort einig - auch auf die "Gefahr" hin, dass später die Erben weniger bekommen, als vielliecht erhofft.
Apropos Familie: Es hatte sich, wie schon davor bestätigt, dass im Wesentlichen nur der engste Kreis Oma und Opa half bzw. zumindest einmal besuchen kam.
Immerhin hatte vorgestern mein Großcousin, der mit seinen 32 Jahren nie etwas für seine Großeltern gemacht hatte, den Boden im Wohnzimmer verlegt. Wobei seine Mutter ihn ins Gewissen geredet hatte.
Ansonsten sind mir Sachen aus der Vergangenheit der Familie erzählt worden, die ich eigentlich nicht wissen wollte. Hauptsächlich ging es um das Geld und es wird wohl auf einen großen Knatsch später hinaus laufen.



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