Beatmungspatienten

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Tomek86MH
Beiträge: 217
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

Beatmungspatienten

Beitrag von Tomek86MH »

Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch bei einem Pflegedienst, der sich um Intensivpflegepatienten kümmert und in diesem Bereich soll ich dann bei Beatmungspatienten eingesetzt werden. Es ist 1: 1 Pflege.

Was sind denn die Nachteile bei so einer Pflege?
Was muss man den da besonders beachten?
Wieso lohnt es sich für die Pflegedienste eine 1:1 Pflege sicherzustellen?
Was sollte ich den so für Fragen bei dem Vorstellungsgespräch stellen.?

Das merkwürdige ist der Herr mit dem ich das Gespräch führen werde will sich in einem Cafe mit mir treffen. Schlimm finde ich das nicht, kenne solche Gespräche noch nicht.

Habe noch nie Beatmungspatienten gepflegt / betreut. Der Pflegedienst sagte mir das sie mir alles beibringen werden.



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Schwester_Doreen
Beiträge: 602
Registriert: Do 3. Apr 2008, 11:17

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Schwester_Doreen »

Hallo Tomek86MH

Also ich finde das Gebiet sehr interessant und man lernt sehr viel. Habe auf Intensivstation gearbeitet. Und man kann wirklich alles lernen, wenn jemand dar ist der einem auch alles zeigt und man sehr gut eingearbeitet wird.

Mir persönlich würde ambulanter Dienst so gefallen. (Fahre nicht gerne Auto, aber nur deshalb)

Mehr kann ich dir leider nicht helfen.

Evtl. Nachteile:
die Zeit...weiß ja nicht ob du da bestimmte Vorgaben hast. Eine Frage dann noch die ich stellen würde. Was ist wenn du bei einem Kunden mal länger längere Zeit benötigst. (die anderen Kunden müssen warten??) Dort die Regelung würde ich genau erfragen.
Oder hast du pro Tag nur den einen Kunden?

Ich drück dir die Daumen und hoffe das es deinen Vorstellung entspricht.


Liebe Grüße
Doreen
________________
Früher litten wir unter Verbrechen, heute unter Gesetzen :(

Benutzer 204 gelöscht

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

@tomek :

Lies Dir das bitte mal durch :

http://www.pflegeboard.de/38293-verdien ... euung.html

LG



IMC
Beiträge: 758
Registriert: Di 8. Nov 2011, 20:33

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von IMC »

In der Heimbeatmung sind 12-Stunden-Dienste,aufgeteilt in Tag/Nacht,die Regel. Es sind in der Regel 5-Mann-Teams,pro Dienst 1 MA,welcher den Pat. über die 12 Stunden in allen Belangen des täglichen Lebens betreut. Zuerst natürlich primär die Beatmung,Pflege,Ernährung usw.,aber auch Ausflüge oder bei Kindern Schul-u.Kindergartenbegleitung.
Im Notfall stehst Du natürlich alleine da,musst die TK wechseln,den Respirator aufs Ersatzgerät tauschen,Systeme wechseln,Absaugen und und und...
Das alles als absoluter Frischling ohne jegliche ITS-Ausbildung und Erfahrung halte ich für absolut fahrlässig,weswegen ich Dir erstmal zu etwas Berufspraxis im entsprechenden Bereich raten möchte. Einarbeitung gut und schön,aber ohne jede spezielle Kenntnis zu Tracheotomieformen,spezielle Anatomie,TK-Arten,Pathophysiologie der Beatmung,Krankheitsbilder usw. ? Niemals !
Und noch ein persönliches Wort : Informiere Dich erstmal generell über die Heimbeatmung,deren Indikationen,Technik und vor allem das Patientenklientel,bevor Du überhaupt an ein Vorstellungsgespräch in diesem Bereich denkst !


Burn Out ist was für Anfänger...Ich hab Fuck Off ! :D

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Monchichi
Beiträge: 1781
Registriert: Sa 3. Sep 2005, 13:19

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Monchichi »

Warum bewirbst Du Dich denn für so eine Arbeit als Berufsanfänger?
Ist das nicht eine Spur zu heftig?


"Du bist wichtig, weil du du bist und wir werden alles für dich tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern leben kannst bis zuletzt"Cicely Saunders

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Tomek86MH
Beiträge: 217
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Tomek86MH »

Hatte nun zwei Vorstellungsgespräche bei Pflegediensten die sich um Beatmungspatienten kümmern in der 1:1 Pflege. Der eine bietet mir eine zwei Tägige Schullung an und einen Kunden direkt in meiner Stadt wo ich 8 h Mo- So arbeiten soll im FD /SD u. ND im Wechsel.

Der andere Pflegedienst sagte mir sie haben nur Kunden in und um Düsseldorf und man arbeitet 14 Tage im Monat je 12 h. Also mal TD und mal ND. Dort sagte man mir ich würde halt mind. 3 Tage lang mit jemandem den Dienst machen und der würde mir alles zeigen.

Ich habe mich nun für den ersten Pflegedienst entschieden.

Hätte noch ein Angebot als Heilerziehungspfleger in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, doch ich kann nun nicht das eine machen ohne dem anderen abzusagen. Das ist eine etwas blöde Situation, dass ich nun die Arbeit des Heilerziehungspflegers nicht kennen lernen kann.

Meine Sorge ist, da ich alleine mit dem Kunden/Patienten sein werde. Was dann ist wenn ich halt alles mache was ich kann und doch nicht mein möglichstes schaffe und mir ein Patient dann u.a. wegen mir verstirbt. Mache mir Sorgen das ich dann noch eine Freiheitsstrafe kommen könnte oder halt mein Examen los bin. Obwohl ich halt getan habe was ich konnte. Habe halt etwas Angst dass ich nicht kann, was ich können müsste.

Ansonsten stell ich mir die Arbeit Traumhaft vor das ich ganze 8 h für einen Patienten Zeit habe und auch wenn das Geld nicht die einzige Motivation ist, ist der mir bisher gesagte Verdienst von 2200 € Brutto und damit ca. 1400 € Netto gut.

Mache mir aber auch Sorgen das ich mich wieder einmal zu etwas einlasse wovon ich nicht wirklich Ahnung habe, so wie es auch eigentlich mit meiner Ausbildung zum Altenpfleger war. Ich hoffe dass es kein Fehler ist nun als Berufsanfänger in die 1:1 IntensivPflege zu gehen.

In einer Einrichtung hätte ich ja hoffentlich als Berufsanfänger immer noch andere sehr erfahrene Mitarbeiter um mich herum die mir noch meine Defizite verbessern könnten. So bin ich nun 99 % auf mich allein gestellt. Habe ein Telefon wo ich anrufen kann wenn ich nicht weiter weiß, aber bis jemand kommt, kann es ja schon zu spät sein.



Benutzer 204 gelöscht

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Ansonsten stell ich mir die Arbeit Traumhaft vor
Na hoffentlich gibt es da kein böses Erwachen für Dich .
Du weißt schon das Du schwerstkranke Menschen betreuen musst ?
Lies Dir bitte unbedingt nochmal den Beitrag von IMC durch .
Hier wird auch über Heimbeatmung geschrieben :
http://www.pflegeboard.de/40387-heimbea ... -wert.html
Wenn Du spezielle Fragen dazu hast wäre ich bereit sie in dem Forum zu stellen
da es leider für Dich nicht möglich ist dort nach zu fragen .

Bitte überlege es Dir ganz genau ob das für Dich wirklich das Richtige ist .
Hat Dir Dein zukünftiger AG Fortbildungen angeboten ?

LG



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Tomek86MH
Beiträge: 217
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

Die Arbeit

Beitrag von Tomek86MH »

So habe nun fast mein Vertrag und es wird doch im 12 h Rhythmus gearbeitet.
Im Wechsel TD / ND.

Wissen weiß ich leider nicht ob dies das Richtige für mich ist. Mir persönlich würde ein schöner Büro-Job gefallen Mo- Fr. wo ich halt Menschen am liebsten z. B. zum Thema Pflege beraten könnte. oder zu irgendetwas anderem. oder eine WBL,
wo ich halt Pläne schreiben muss u. s. w. wäre cool. Auch wenn ich nun etwas schreibe was öffentlich vielleicht schlecht ankommt, glaube ich trotzdem das andere die Pflege direkt am Patienten besser können als ich und ich schon eine Arbeit haben möchte die mit Menschen zu tun hat aber nicht unbedingt im Pflegebereich. Doch ich habe nun damals die Ausbildung zur exam. Altenpflegefachkraft gemacht und muss nun gucken was ich beruflich am besten daraus machen kann um ein einigermaßen mir angenehmen Beruf zu finden. 100 % wohl fühlt sich glaub ich selten jemand auf der Arbeit, doch das Angenehme sollte schon höheren stand haben als die Belastung. Habe mich ja auch an vielen Fachhochschulen beworben um „ Soziale Arbeit“ zu studieren, doch leider bekam ich bisher nur Absagen wegen zu hoher Bewerbungsquote und ich kann noch in ein Losverfahren oder wenn halt angenommene Studenten abspringen. Eine andere Überleung ist etwas im Bereich der Pflege zu studieren z.B. Pflegepädagogik.


Ja es finden regelmäßig auch Fortbildungen statt an denen man teilnehmen kann und wenn man eine Zeit lang dort arbeitet kann man auch eine Weiterbildung machen zum Pflegeexperten der Beatmung oder so ähnlich hieß der Titel der Weiterbildung.


@Placebo

Mir machen die Tätigkeiten in der Pflege Spaß und Freude, doch ich brauche für alles etwas mehr Zeit. Leider schaffe ich u.a. wegen diesen Gründen: http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... chuld.html im Stationärem Bereich, nicht die gewünschte Leistung wo man viele Menschen in kurzer Zeit pflegen muss. Ich gab mein bestes doch man sagte mir ich bin zu langsam. Placebo kannst mir ja privat andere Berufsvorschläge schicken die ein Berufsanfänger machen könnte deiner Meinung nach, aber die nicht die üblichen Nöte der Pflege inehaben.


Meine Sorgen die ich ja auch habe, nannte ich ja im obigen Beitrag.


Aber wer sagt dass wenn jemand 1-2 Jahre auf Intensiv gearbeitet hat, dass er dann alles kann, vielleicht sind in dieser Zeit keine Notfälle passiert und man kann es trotzdem nicht.



IMC
Beiträge: 758
Registriert: Di 8. Nov 2011, 20:33

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von IMC »

So so,Du willst also nix mit der eigentlichen Arbeit in der Pflege zu tun haben,suchst einen "leichten Job" in dem Du kaum was tun musst ?
Und dann gehst Du in die Heimbeatmung ??
Ausgerchnet in die 1:1 Betreuung von beatmeten ALS-Patienten, MS-Patienten und weiteren schwerstkranken Menschen,für die Du dann 12 Stunden komplett alleine verantwortlich bist. Und das mit Deiner augenscheinlich absolut nicht vorhandenen Motivation,null Ahnung von Intensivpflege und sogar absolut keinem Plan davon,was die Heimbeatmung eigentlich ist,wenn ich Deinen letzten Absatz richtig verstanden habe.
Du trägst in erster Linie die Verantwortung dafür,dass es gar nicht erst zum Notfall kommt,Du musst also die Atmung beobachten und interpretieren können,musst die spezielle Anatomie kennen,den Zusammenhang zwischen TK und Atmung verstehen,den Respirator mit Augen zu bedienen können und und und...
Was willst Du mit Deiner Einstellung in der Heimbeatmung ?? Machst Du das,stellst Du persönlich die allergrösste Gefahr für den Patienten dar,also lass die Heimbeatmung sein und konzentriere Dich lieber auf Deine Suche nach nem leichteren Job in der Pflege,möglichst ohne Patienten und ohne jede Arbeit,studiere irgendwas,aber bitte,bitte lass die Finger von Beatmungspatienten,die ihr Leben in Deine Hände legen !!!!


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Benutzer 204 gelöscht

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Benutzer 204 gelöscht »

Aber wer sagt dass wenn jemand 1-2 Jahre auf Intensiv gearbeitet hat, dass er dann alles kann, vielleicht sind in dieser Zeit keine Notfälle passiert und man kann es trotzdem nicht.
Dieser Satz von einem frisch examinierten AP macht mich sprachlos !!!

LG

ps : Johannes sucht auch noch AP . Da hast Du geregelte Arbeitszeiten und einen überschaubaren Arbeitsbereich .
Da kannst Du garantiert noch viel lernen .
Man muß es aber auch wollen.
http://altenpflege-heute.com/aktuelles/offene-stellen/
Zuletzt geändert von Benutzer 204 gelöscht am Sa 1. Sep 2012, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Placebo,

glaubst du das Ironie und Zynismus hier weiterhelfen?

Ich glaube inzwischen, dass er ein ganz anderes Problem hat und kann nur hoffen, dass trotz Pflegenotstand niemand auf die Idee kommt, ihm seine Tagträume zu erfüllen.

Sophie



IMC
Beiträge: 758
Registriert: Di 8. Nov 2011, 20:33

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von IMC »

Dieses "andere Problem" würde mich dann auch interessieren,zumal sich der TE in nem anderen aktuellen Thread nach Löhnen als Alltagsbegleiter erkundigt hat.
In diesem Fall interessiert mich brennend,ob der TE nicht deshalb in die Heimbeatmung will,weil er sich dort als "Alltagsbegleiter" eines einzelnen Patienten sieht,der mal eben 12 Stunden auf der Couch liegt,weil der Patient ja eh nirgendwo hin kann,weil er ja beatmet und ans Bett gefesselt ist ?
Den Zynismus und die Ironie von Placebo kann ich ganz gut nachvollziehen,denn so weltfremd kann doch ein frisch examinierter AP (oder doch noch Schüler?) nun wirklich nicht sein,oder ?


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Benutzer 1685 gelöscht

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo,

nachvollziehen kann ich die Ironie auch, leider glaube ich nicht, dass sie beim Fragesteller ankommt.



BiFi
Beiträge: 225
Registriert: Di 26. Feb 2008, 18:03

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von BiFi »

Oha...

Tomek, bitte, bitte lass die Finger davon!!
Das ist ja lebensgefährlich!
Du hast die Verantwortung für absolut schwerst kranke Menschen zu tragen und das noch alleine! Und das willst du "mal eben so" nach dem gerade bestandenen Examen machen und denkst auch noch im entferntesten daran, dem gewachsen zu sein??!!

Entschuldigung, ich will dich nicht angreifen, aber wie bitte kann man so fernab der Realität leben?
Eine solche Pflege sollten nur hoch erfahrene und qualifizierte KP/KS durchführen, noch dazu auf sich allein gestellt. An solche Stellen kommt man vermutlich als AP eh schon schwer dran. Und das ist auch völlig in Ordnung, denn man kann unsere Ausbildung nicht mit einer KS vergleichen die evtl. Jahre lang auf der Intensiv gearbeitet hat.
Und so am Rande - wann haben wir im AH schon einen solchen Patienten? Ich kenne ein Heim das EINEN hat.
Die meisten in diesem Bereich haben eine extra WB dazu gemacht und du willst das direkt nach dem Examen machen?

Wie IMC schon sagt, in einem anderen Forum erkundigst du dich wegen Lohn für Alltagsbegleiter. Ich glaube, du weisst gar nicht was du in der Pflege sollst und sagst selbst das du nicht geeignet bist. Oder doch WBL? Da kann man im Dienstzimmer sitzen und Pläne schreiben. Verantwortung trägt wohl ein anderer!
Tut mir leid, in was für einer Welt leben wir eigentlich? Kaum fertig, schon ganz hoch hinaus, ohne einen blassen Schimmer von der Realität oder gar von Qualifikation.

Tut mir leid, das ist eigentlich nicht meine Art, aber lass bitte die Finger am besten ganz von der Pflege! Ich werde wirklich sauer wenn ich sowas lese!! :mad: :mad:
Mach eine andere Ausbildung.

Und noch fassungsloser macht es mich das es PD zu geben scheint, die so etwas unterstützen! Das ist mehr als fahrlässig und was ich von so einer Bude halte, muss ich wohl nicht noch extra ausführen!!

Eine geladene BiFi



hauptstadtpfleger
Beiträge: 395
Registriert: Di 28. Aug 2012, 02:42

AW: Die Arbeit

Beitrag von hauptstadtpfleger »

[quote=""Tomek86MH""]Wissen weiß ich leider nicht ob dies das Richtige für mich ist.[/quote]

so, habe mir den thread durchgelesen. eine antwort fuer dich:

NEIN, das ist definitiv nicht das richtige fuer dich!

und noch eine bitte:

bleibe bitte im ruhrgebiet und damit fern von meinen anghoerigen, freunden, bekannten und patienten!



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Monchichi
Beiträge: 1781
Registriert: Sa 3. Sep 2005, 13:19

AW: Beatmungspatienten

Beitrag von Monchichi »

Ich hoffe auch ganz fest,daß Tomek nun wachgerüttelt ist und es bleiben läßt.

Tomek,Du hast einen so tollen Beruf erlernt,nun sieh zu,daß Du Erfahrungen sammelst und lernst und wächst(geistig).
Wenn Dir gesagt wurde,daß Du zu langsam bist,dann heißt das noch lange nicht,daß die Pflege im Heim nichts für Dich ist.
Einmal langsam,heißt nicht immer langsam und was heißt das schon,zu langsam...
Für vernünftige Pflege braucht man Zeit.
Wenn ich mich 20 Minuten auf die Bettkante eines Bew. setze und essen reiche und erst raus gehe,wenn der Bew. satt ist und es verlangt jemand von mir,daß ich 5 Mäuler gleichzeitig stopfen soll,um es krass auszudrücken,dann bin ich im flaschen Heim und nicht zu langsam.

Sieh zu,daß Du einen vernünftigen Arbeitsplatz bekommst,z.Bsp. bei Johannes.
Kannst auch zu uns kommen,wir benötigen auch Personal.

Nun mach Dir nicht in die Hose und versuch nicht zu flüchten in ein Studium und schon gar nicht in Leitungspositionen,das ist Quatsch,solche Leute "hasse" ich,die so schnell wie möglich weiter kommen wollen,um nicht pflegen zu müssen.
Die wissen nicht was sie tun,treffen Entscheidungen,haben Verantwortung und richten nichts gutes damit an.Selbst die,die viele Jahre gepflegt haben und gehen dann in eine Leitungsposition,was meinste,wie schnell die vergessen,deswegen bin ich auch total dagegen,wenn man Wohnbereichsleitungen aus der Pflege raus nimmt,ich finde,die müssen normale Schichten arbeite auf ihren Wohnbereichen,Frühschicht/Spätschicht und bekommen festgelegte Tage für ihre Büroarbeit.

In solchen Positionen braucht man Menschen,die wissen,wovon sie reden,wie die Pflege funktioniert,die jahrelang selber alles mitgemacht haben-keine Theoretiker :( .

Ich weiß,wie das am Anfang ist,man steht da,hat Angst vor dem ganzen Pensum,Angst es nicht zu schaffen mit der Verantwortung für viele Menschen.
Aber da mußte jeder durch ,Du ich bin am ersten Arbeitsplatz geflüchtet,stand vorm Bett,wußte nix mehr,war nicht in der Lage,den Überblick zu behalten,ich bin einfach nicht mehr hingegangen nach einer Woche :) .
Ja peng,beim nächsten Arbeitsplatz mußte ich keine Schichtleitung machen,wozu ich noch nicht in der Lage war,ich hatte immer die Stationsleitung an der Seite,die die Station komplettz schmiß,ich konnte langsam reinwachsen und lernen Verantwortung zu übernehmen.

Uns solche Arbeitsplätze gibt es noch,wo das möglich ist,nicht überall ist man allein als Fachkraft pro Schicht,es gibt genug,die arbeiten zu zwei Examinierte in der Frühschicht.

Du kannst auch Dein Glück in einer Tagesstätte versuchen...

Ich bin 95 mit der Ausbildung angefangen,war vorher 2 Jahre schon in Heimen und Krankenhäusern,seit 1993 im Grunde dabei und bin stolz,daß ich nicht geflüchtet bin,ich liebe meinen Beruf.KLar ist es schwer und man kommt oft an seine Grenzen und man denkt,man kann nicht mehr,aber glaub mir,kein Beruf gibt einen so viel wie die Altenpflege.

Also sag dem Typen ab beim Pflegedienst.Überlaß das den Krankenpflegern mit Intensiv Erfahrung,also was meinst Du was wir gezittert haben,als wir unseren Wach -Koma Bew. bekamen.Das war für uns alle Neuland mit absaugen,Trachealkanüle,wir alten Hasen haben uns bald in die Hosen gemacht und der ist nicht beatmet...KLar können das auch Altenpfleger machen mit vernünftiger Einarbeitung,aber da braucht man viel Berufserfahrung.

LG,MOnchi
Zuletzt geändert von Monchichi am So 9. Sep 2012, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.


"Du bist wichtig, weil du du bist und wir werden alles für dich tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern leben kannst bis zuletzt"Cicely Saunders

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Tomek86MH
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Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

Antwort

Beitrag von Tomek86MH »

Danke Monchichi für deine Antwort, eine der wenigen ohne Beleidigung.

Ich arbeite nun ein Monat in diesem Unternehmen und es gefällt mir ganz gut.

Bin dabei Erfahrungen zu sammeln und ich lerne vieles dazu.

Wie gesagt ich bin mir meiner Verantwortung bewusst und habe mit der Leitung darüber gesprochen ob es richtig ist als frisch examinierter so etwas zu machen, doch sie sagten mir ich werde alles lernen und halt meine Erfahrungen machen, jeder fängt mal damit an und es ist kein Meister vom Himmel gefallen. Die langjährigen Mitarbeiter lernen heute noch immer etwas dazu.

Ich pflege keinen Menschen der am Respirator angeschlossen ist, dies würde ich mir als „Anfänger“ wirklich nicht zutrauen. Möchte aber gerne eine Weiterbildung machen um Fachkraft für Beatmungspatienten zu werden, um mehr über das Thema zu wissen und dann dabei wirklich lernen.

Ich finde es ok wenn die WBL aus der Pflege raus ist, wenn sie genug andere Aufgaben hat die sie zu erledigen hat. Weil wenn die WBL wieder in die Pflege rein soll, wird das sehr stressig für die WBL, weil sie hatte ja vorher die Zeit für Büroarbeiten die sie dann wieder in die Pflege investieren muss und wo soll sie dann die verlorene Zeit herzaubern?

@Monchichi
Du sprichst mir auch aus der Seele was die Angst angeht.

Du hattest wohl richtig Glück im Berufsleben das du auf so gute Einrichtungen trafst nach der ersten „Pleite“.

Zwei examinierte in der Frühschicht das ist schön, aber wie wenig PFH gibt’s dann?

Darüber nachgedacht in einer Tagespflegestätte zu arbeiten habe ich auch schon lange und dies wäre denk ich wirklich traumhaft. Doch dafür brauche ich ja auch die passende Weiterbildung.

Ein anderer Bereich der mich sehr interessiert ist die Arbeit in einem Hospiz.

Für mich war der Beginn der Ausbildung ein Sprung ins kalte Wasser, ich habe vorher nur in der sozialen Betreuung gearbeitet und dachte die exam. Altenpflegefachkraft ist der verlängerte Arm der sozialen Betreuung

Leider bekam ich in dem Unternehmen auch nicht die versprochene Einarbeitung, sondern wurde halt von einem anderen Mitarbeiter eingearbeitet und nicht von einer dafür ausgebildeten PA des Unternehmens.



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