Zehntausende arbeiten illegal in der Pflege

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Jens
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Registriert: Di 27. Nov 2001, 11:54

Zehntausende arbeiten illegal in der Pflege

Beitrag von Jens »

Dortmund. Die illegale Beschäftigung in der häuslichen Pflege nimmt deutlich zu. Die ambulanten Dienste können mit den billigen Hilfskräften aus Osteuropa nicht konkurrieren und sehen sich in Bedrängnis.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) klagt, dass seine Mitglieder - rund 4900 private Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Dienste in Deutschland - immer häufiger Patienten an die illegale Konkurrenz verlieren und unter Existenzdruck geraten. Wie viele Illegale in deutschen Haushalten arbeiten, ist nicht genau bekannt. Die Angaben schwanken zwischen 17 000 und 70 000 Pflegekräften - die Tendenz, so der bpa, sei aber auf jeden Fall steigend.

"Wir können bei einer 24-Stunden-Pflege mit den Schwarzkräften nicht mithalten", sagt Hans-Peter Knips vom bpa-NRW. So versorge eine ausgebildete Krankenschwester aus Polen Bedürftige in deren eigenen vier Wänden für 1400 Euro im Monat rund um die Uhr. "Bei Einhaltung aller Vorschriften und Leistung aller Abgaben fielen bei einem unserer Dienste monatlich rund 10 000 Euro an", so Knips. "Und die Arbeit müsste nicht von einem Mitarbeiter erledigt werden, sondern von sechs."

Schwarzarbeit in der Pflege sei systembedingt, sagt der Verband für Alten- und Behindertenhilfe (VDAB). "Anders als in der Krankenversicherung gibt es in der Pflegeversicherung keine Volldeckung, sondern nur Teilkasko. Über die gewährten Leistungen hinaus muss selbst gezahlt werden", so VDAB-Sprecher Oliver Aitcheson. Kritisch bewertet der Verband, dass es bei denjenigen, die die Frauen aus Osteuropa beschäftigen, keinerlei Unrechtsbewusstsein gebe. "In der Regel sind das aber gutsituierte Haushalte, die durchaus andere Möglichkeiten hätten."

Zu einer strafrechtlichen Verfolgung durch den Zoll kommt es nur bei konkreten Hinweisen. Das Risiko eines Bußgeldes und von Nachzahlungen an die Sozialkassen ist aber niedrig. "Die Pflege erfolgt in privaten Räumen. Da können wir völlig zu Recht nicht einfach hinein", sagt ein Sprecher der Oberfinanzdirektion Köln.





27.04.2007 Von Torsten Droop
Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de



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