Umfrage Sterbehilfe

Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu den Themen Sterbebegleitung und Pflege Sterbender habt.
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andy108
Beiträge: 29
Registriert: Do 13. Mai 2010, 17:30

Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von andy108 »

Hallo

ich halte in Religion eine Referat über Sterbehilfe. Und möchte dazu gerne eine Umfrage machen.

Wenn ihr mir drei Fragen beantworten würdet, wäre ich euch sehr dankbar.

1) Was haltet ihr von dem Thema "Sterbehilfe"?

2) Würden ihr selbst "Sterbehilfe" in anspruch nehmen?

3) WAs haltet ihr davon, wenn "Sterbehilfe" in Deutschland erlaubt wäre?

Ihr könnt mir die antworten gerne per PN schicken.

Danke



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johannes
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AW: Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von johannes »

Es kommt darauf an, was Du unter Sterbehilfe verstehst.

Zu Deiner ersten Frage

1. Einer Person Beistand gewähren, das Sterben leichter zu ertragen, sich vorzubereiten auf den Tod, sein Leben in Ordnung bringen (früher hat ein Sterbender z. B. die Familie an sein Bett gerufen und Verantwortungen verteilt, seinen Segen gegeben, usw.)?

Dies ist ein sehr schwieriges und schweres Unterfangen. Ich denke, dazu werden die Wenigsten bereit sein, da sie sich selbst mit dem Sterben auseinandersetzen müßten.

2. Eine Person zu töten oder sich an der Tötung aktiv/passiv zu beteiligen?

Unser Grundgesetz schützt (noch) das Recht auf Leben. Damit hat kein Mensch das Recht, in das Leben anderer zum Zwecke seiner Beendigung einzugreifen. Ich bin mir sicher, daß viele diesen Aspekt nicht bedenken.

Das Thema ist also vielschichtiger, als Deine Frage zunächst vermuten läßt.

Zu Deiner 2. Frage

Da für mich nur meine Antwort unter 1. in Wirklichkeit Sterbehilfe bedeutet, würde ich diese durchaus annehmen und sie auch jedem empfehlen. Das, was unter meiner Antwort unter 2. ausgesagt wurde, ist für mich keine Sterbehilfe, sondern Beihilfe zum Mord (Selbstmord). Dieses lehne ich uneingeschränkt ab.

Zu Deiner 3. Frage

Das, was heute in Deutschland unter "Sterbehilfe" diskutiert wird, sollte nicht zugelassen werden. Es handelt sich um den Eingriff von Dritten in das Leben zum Zwecke seiner Beendigung. Dazu ist kein Mensch berechtigt! Diese Art "Sterbehilfe" gab es bereits in Deutschland. Man nannte sie damals Euthanasie. Wer sich davon mit Abscheu abgewendet hat, sollte sich sorgfältig überlegen, ob er solche Zustände wieder herbei sehnt.

Wer Dritten erlaubt, zum Zwecke der Beendigung des Lebens in das Leben anderer eingreift, schafft die Grundlage für Schlimmeres. Die Niederlande sind heute ein Vorreiter des fremdbestimmten Mordens in Europa. Wurde zunächst diese "sog. Sterbehilfe" als Unterstützung von Menschen verkauft, die ihre Schmerzen im Sterbeprozess nicht mehr aushalten wollten - also als Leidensverringerung - so ist es heute bereits aktenkundig, daß immer häufiger Menschen ermordet werden, weil die Angehörigen oder die Mediziner der Ansicht sind, "es lohnt sich nicht mehr!"

Es ist aktenkundig, daß davon erwachsene Menschen betroffen sind, die eine solche "Erlaubnis" nie erteilt haben (z. B. Demente) wie auch Kinder, die nie Gelegenheit bekamen, selbst eine Entscheidung über ihr Leben zu treffen (Mehrfachbehinderte). Es wird also mit einer solchen Gesetzgebung Dritten das Mittel in die Hand gegeben, über "lebenswert" und "lebensunwert" zu entscheiden.

Wer das befürwortet, soll über die Verbrechen des Dritten Reiches nicht entsetzt sein. Aber vielleicht ist das ja auch schon so? Die Schar jener, die Fremdbestimmt über das Leben anderer bestimmen wollen, wird immer größer.

Ich denke, das dürfte mal ein Anfang sein für Dein Referat.


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thomas09
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Registriert: Mi 12. Mai 2010, 10:32

AW: Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von thomas09 »

Off-Topic:

Ich sage nur soviel dazu,

wer für eine Argumentation immer wieder das Dritte Reich bemühen muss und diese unsäglichen Vergleiche braucht, die immer hinken

der hat keine Argumente!

Und wer die Begriffe Tötung auf Verlangen und Mord nicht auseinander halten kann, der sollte sich aus solchen Diskussionen raushalten,

der Disqualifiziert sich nur selbst.

Morde impliziert niedere Beweggründe.
Wenn ich davon aussgehe, dass du weißt wovon du sprichst und das Menschen zu unterstellen in diesen Notsituationen, in denen diese Menschen sich zweifellos befinden, hat mit einem christlichen Weltbild sowas von überhaupt nichts mehr zu tun.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass der religiöse Eifer über den Verstand siegt.
Hallo Andy,

ich denke deine Fragen sind viel zu offen gestellt, als dass du irgendwelche wirklich verwertbare Aussagen bekommen könntest.
Vielleicht solltest du dir nochmal über die Fragestellung Gedanken machen?
Zuletzt geändert von fmh am Mi 16. Nov 2011, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Off-Topic gekennzeichnet



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Monchichi
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AW: Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von Monchichi »

Zu 1:

Ich bin gegen aktive Sterbehilfe,statt dessen für eine umfassende,
liebevolle ganzheitliche Begleitung des schwerkranken und seiner Zugehörigen auf spiritueller,sozialer,physischer und psychischer Ebene,eine gute Symptomkontrolle,dadurch Verbesserung der Lebensqualität...

Zu 2:

Ich würde aktive Sterbehilfe nicht in Anspruch nehmen,wenn ich mich gut begleitet fühlen würde,je nach Schwere der Erkrankung und belastender Symptome zu Hause oder aber im stat. Hospiz.Zu Hause halt duch ein palliativ Netz,das rund um die Uhr erreichbar ist und durch PK eines ambulanten Dienstes die auf palliativ Care spezialisiert sind.

Zu 3:

Aktive Sterbehilfe sollte in Deutschland nicht erlaubt werden.Die Hospizversorgung muß noch weiter ausgebaut werden,so daß JEDER vernünftig begleitet und versorgt wird!

Liebe Grüße von Monchi
Zuletzt geändert von Monchichi am Mi 16. Nov 2011, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.


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johannes
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AW: Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von johannes »

Off-Topic:

Ach Thomas,

wer unter den Teppich kehrt, was Sache ist, disqualifiziert sich da wohl eher.

Vielleicht solltest Du bedenken, daß meine Ausführung sich auf die Entwicklung einer Rechtsgrundlage bezieht (3. Frage des Treaderöffners) - Zulassung von Tötung eines Menschen durch Dritte.

Und Du hast Recht!
[quote]Mord impliziert niedere Beweggründe.[/quote]

Das Grundgesetz spricht eindeutig vom Schutz des Lebens!
Wer als Dritter in das Leben eines Menschen eingreift, um dieses zu beenden, begeht einen Mord. Warum? Sein Vorsatz ist die Beendigung des Lebens! Nach der gültigen Rechtsprechung ist dieser Vorsatz ein Mordmerkmal, ein niederer Beweggrund. Dazu darf ihm keine Rechtsgrundlage gegeben werden.

Ein Betroffener, der seinem Leben ein Ende setzen will, begeht aus seiner Sicht keinen Mord, wenn man neuerdings einen Selbstmord nicht mehr Selbstmord nennt. [quote]Selbstmord oder Freitod (hört sich vieeel schöner, harmloser an), ist das willentliche Beenden des eigenen Lebens, sei es durch beabsichtigtes Handeln oder absichtliches Unterlassen von lebenserhaltenden Maßnahmen, z. B. lebenswichtige Medikamente, Nahrungsmittel oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen. (Wikipedia)[/quote]

Aber für Selbstmord muß und soll ja auch keine Rechtsgrundlage geschaffen werden, oder? Niemand ist weder real noch rechtlich in der Lage, einen Selbstmörder von seinem Handeln an seinem eigenen Leben abzuhalten, geschweige denn ihn dafür zur Rechenschaft zu ziehen, wenn dieser das nicht will. Also zielt die Frage von Andy nicht auf das Handeln desjenigen, der seinem Leben ein Ende setzen will, sondern eindeutig auf das Handeln von Dritten.

Auch wenn wir uns zur Verharmlosung eines Vorganges gern der Fremdworte bedienen, die der Wirklichkeit die Schärfe nehmen sollen - wer hinter die Kulissen schaut, erkennt dennoch das Eigentliche - ändert sich wohl nichts an den Realitäten.

Dein Bemühen, den christlichen Glauben und religiösen Eifer hier einzubeziehen, ist wohl mehr als abwegig. Mit keinem Wort habe ich darauf Bezug genommen. Wenn Du richtig liest, sprach ich vom deutschen Grundgesetz!

Auf diesem Hintergrund ist es sehr interessant, sich einmal mit dem Thema Eugenik zu beschäftigen (Siehe auch hierzu die umfangreichen Ausführungen bei Wikipedia).

Darum bleibe ich dabei:

Noch schützt das Grundgesetz das Leben! Ich plädiere dafür, daß das so bleibt.
Zuletzt geändert von fmh am Mi 16. Nov 2011, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Off-Topic gekennzeichnet


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fmh
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AW: Umfrage Sterbehilfe

Beitrag von fmh »

Off-Topic:

Thomas + Johannes: Bleibt bitte beim Thema. Wenn ihr eine Grundsatzdiskussion führen wollt, könnt ihr einen eigenen Thread starten oder die Sache auch per PN klären.

Danke.

Gruß
fmh


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johannes
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Beitrag von johannes »

Off-Topic:

Nun, fmh,

lediglich die Anrede und der erste Satz könnte unter off Topic fallen, alles andere ist auschließlich themenbezogen. Der Themenstarter hat um eine Antwort gebeten! Ich bin 100 % beim Thema! Meine Ausführungen beziehen sich auf Punkt 3 der Umfrage! Erst durch den Beitrag von Thomas war es erforderlich, meine Antwort etwas ausführlicher zu behandeln. Vielleicht liest Du besser erst einmal den Inhalt, bevor Du etwas off Topic stellst.
Zuletzt geändert von fmh am Mi 16. Nov 2011, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Off-Topic


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Beitrag von fmh »

Off-Topic:

Hallo johannes,

ich habe mir sehr wohl die "Mühe" gemacht und Deinen Beitrag gelesen. Wie Du zu einer anderen Vermutung kommst, ist für mich nicht nachvollziehbar, tut aber zum Glück auch nichts zur Sache.

Für mich macht es dennoch den Eindruck, als würde es sich hier eher um einen "Zwist" zwischen Dir und Thomas handeln.

Wenn Du Deiner ursprünglichen Antwort etwas hinzufügen möchtest, kannst Du jederzeit die Edit-Funktion nutzen.

Ansonsten: Ich stehe Dir jederzeit gerne per PN zur Verfügung, da das HIER definitiv nichts mehr verloren hat.

Gruß
fmh


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