Bew.verstorben

Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Fragen zu den Themen Sterbebegleitung und Pflege Sterbender habt.
KMG-Schüler-Ralf
Beiträge: 20
Registriert: So 9. Nov 2008, 12:42

AW: Bew.verstorben

Beitrag von KMG-Schüler-Ralf »

Man darf nie vergessen, das wir als Pflegekräfte auch Menschen sind und keine Maschinen. Auch Gefühle müssen drin sein. Und Trauer erst recht!

Jede Pflegekraft sollte sich auch verabschieden vom verstorbenen Heimbewohner. Egal wo und wie!!!!!! :)



Mietz
Beiträge: 157
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 22:42

AW: Bew.verstorben

Beitrag von Mietz »

Hey Melli
ich hatte auch schon so ein problem...
ich kam in ein Zimmer rein nichts ahnend und da sagte man mir das die Frau im sterben liegt... und das ich sie begleiten soll..... mir wurde auch ganz mulmig und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte auf jedn fall saß ich dann 2 stunden bei ihr am bett bis sie gestorben ist... das schlimme daran war das die Praktikantin in dem moment reinkam und sagte das der sohn von der dame nun da sei und ich ihm das sagen musste als schülerin.... die praktikantin bekam nen kleinen schock und ich habe sie getröstet und danach musste ich mich selber von kollegen trösten lassen weil ich auch fix und fertig war.....! und ekel kann ist auch in der pflege normal wir haben eine bw dienhat ein offenes bein was vllt. bald abfällt und keiner da was gegen machen kann auch die ärzte nicht und es riecht auch sehr stark und da muss ich bei der wundversorgung mit helfen und das erste mal wo ich das gemacht habe ist mir übel geworden und ich musste raus gehen sonst hätt ich mich auch übergeben müssen aber nach ner zeit gewöhnt man sich daran man muss immer im hinterkopf haben das man den menschen damit hilft und das man ihnen was gutes tut....


Träume nicht dein Leben,
sondern Lebe deinen Traum!

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flurteppich
Beiträge: 14
Registriert: Di 2. Dez 2008, 19:46

AW: Bew.verstorben

Beitrag von flurteppich »

wir hatten mal einen bewohner über 10 jahre im heim bis er gestorben ist, eine arbeitskollegin kannte ihn von anfang an und die beiden haben sich auch gedutzt, sie kam auch oft in der freizeit, weil sie sich super verstanden und der bewohner auch nicht dement oder so war. als dieser bewohner starb hatte sich zuvor die pdl gewechselt und sagte dann zu meiner arbeitskollegin, dass sie unprofessionell sei, da sie geweint hatte als er starb.
finde das verhalten der pdl nicht in ordnung, aber ich arbeite da auch nichtmehr.
ich bin dann auch immer mit den anderen bewohnern in den abschiedsraum gegangen, sodass sie sich noch vom verstorbenen verabschieden konnten und ich sie begleitete, dass sie nicht so alleine waren



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flurteppich
Beiträge: 14
Registriert: Di 2. Dez 2008, 19:46

AW: Bew.verstorben

Beitrag von flurteppich »

ich habe mir dafür die zeit immer genommen und finde sowas als selbstverständlich, von daher verstehe ich die leute nicht, die sowas nicht zulassen möchten.
aber ich kann es auch verstehen, wenn jemand sich nicht verabschieden möchte, denn schließlich trauert jeder mensch etwas anders und das sollte akzeptiert werden



sanja
Beiträge: 38
Registriert: Di 12. Jun 2007, 22:26

AW: Bew.verstorben

Beitrag von sanja »

Ich durfte gerade heute zum ersten Mal die Erfahrung machen, eine gerade verstorbene Bew zu waschen. Dabei wurde mir richtig bewußt, dass ich noch nie so direkt mit einem Toten zu tun hatte, geschweige denn, ihn berührt hätte. Klar sind schon öfter Bew verstorben, aber irgendwie immer dann, wenn ich nicht im Dienst war.

Es war schon schwer für mich, ich war sehr angespannt und habe ziemlich gezittert. Gott sei Dank mußte ich das nicht allein machen, ich hatte Hilfe von einer Kollegin.

Es hatten zwar alle Kollegen Verständnis, aber was mich etwas gestört hat, dass ich das Gefühl hatte, nur funktionieren zu müssen, meine Arbeit zu tun. Niemand hat mich gefragt, was das für eine Erfahrung für mich war, und Zeit, mir selbst richtig zu überlegen, was ich eigentlich gerade fühle, war auch keine.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass mich nun die große Trauer überfällt, obwohl alle, auch ich, die Dame sehr gemocht haben. Aber spurlos ist das defintiv nicht an mir vorbeigegangen. Im Endeffekt bin ich aber auch froh darüber, dass sie friedlich und schmerzlos eingeschlafen ist.



Belice
Beiträge: 104
Registriert: Do 2. Apr 2009, 16:16

AW: Bew.verstorben

Beitrag von Belice »

Letztes Jahr hat mir ein "Verstorbener" auch echt ein Schrecken eingejagt....
Da war ich noch Dauernachtwache in einem Pflegeheim. War für 52 Bewohner zuständig. Es war alles in Ordnung, kein Bewohner krank.... also eine richtig schöne und normale Nacht. Mann hätte sozusagen die Mäuse husten hören können. Und wenn es Nachts besonders ruhig war wie in dieser Nacht hab ich mich in den Aufenthaltsraum unten gesetzt und TV geschaut um munter zu bleiben. Irgendwann war es wieder an der Zeit mit dem Rundgang zu starten. Es war immer noch ruhig, nur Toilettengänge und Rundänge mit Lagern und frisch machen und Gespräche führen. Irgendwann war ich bei Zimmer 203 angelangt. Mal war die Tür abgeschlossen, mal nicht. So wie der Bewohner es eben wollte (er hatte einen eigenen Schlüssel). Diesmal war die Tür nicht abgeschlossen. Normalerweise hatte er Nachts immer die Nachttischlampe an, diesmal war sie aber aus. Naja, als ich die Tür aufmachte und bemerkte, dass das Licht aus war kam es mir doch schon recht komisch vor. Ich machte die Tür ganz auf und das Flurlicht leuchtete mir das Zimmer und ich sah ihn unten liegen. Ich sah zumindestens sein Kopf. Und ich:"Herr XY, was machen Sie denn da, was ist passiert?" Mache gleichzeitig das Licht an und laufe weiter und sehe das Elend. Er liegt nackend unter dem Bett und ist tod. Augen halb geöffnet, Hände auf der Brust liegen, Totenstarre und kalt. Meine sonst so gelassene Art war sofort verflogen und ich bin erstmal raus aus dem Zimmer... nach unten hin an die frische Luft. Mein Gott war ich durcheinander. Zuerst rief ich die andere Nachtwache an (meine Kollegin, die natürlich zu Hause am schlafen war), dass sie sofort kommen soll, das nichts mehr geht bei mir. Naja und so weiter und sofort....

Als ich zu Hause war, machte ich mir ja so meine Gedanken:
- denn wie gesagt, man hört sonst die Mäuse husten, und der Aufenhaltsraum wo ich leise TV schaute lag genau unter seinem Zimmer, warum hab ich ihn nicht gehört? Hätte ich noch erste Hilfe leisten können?
- warum war er nackt?
- Wieso war das Licht aus?
- Und, und , und....

Und da passt das Sprichwort "Unverhofft kommt oft......"
Und wenn da keine Gefühle unsererseits im "Spiel" wäre, da würden wir irgendwann durchdrehen...
In den ganzen Jahren habe ich viele Tote gesehen und Sterbegleitung gemacht. Aber nicht jede Situation ist gleich... Wenn es ungewohnte Situationen sind, wirft es einem doch aus der gewohnten Bahn... Wie lange hat der tote Bewohner mich begleitet, das war lange......

Lasst Euch nicht niedermachen nur weil ihr eure Gefühle zeigt, wir sind schließlich auch nur Menschen



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Erninchen
Beiträge: 5
Registriert: Di 25. Nov 2008, 21:42

AW: Bew.verstorben

Beitrag von Erninchen »

@ Mietz
Ich möchte jetzt nicht unsympathisch rüber kommen,aber ich hätte es nicht getan!
Du brauchst doch als Schülerin nichts tun wofür du dich nicht in der Lage fühlst.Und bei Sterbebegleitung sollte man zumindetsens mal Theoretisches Grundwissen haben.
Und als Schülerin hast du doch auch noch "Welpenschutz" nutze Ihn und bestehe demnächst darauf das jemand dabei ist und dich Anleitet wenn du dir nicht sicher bist,denn denke immer daran was du jetzt falsch lernst bekommst du so schnell nicht mehr raus.
Es ist deine Ausbildung und Du willst etwas lernen,also besteh drauf es ist dein gutes Recht!!



KMG-Schüler-Ralf
Beiträge: 20
Registriert: So 9. Nov 2008, 12:42

AW: Bew.verstorben

Beitrag von KMG-Schüler-Ralf »

Hallo,

also ich habe vor einigen Wochen selber so etwas durch. Also ich fange mal von vorne an.

Wie jeden Morgen fange ich um 05.45 Uhr meinen Dienst an. Die Dienstübergabe ergab nichts schlimmes, die Nacht war ruhig und es war alles Okay. Wir rauchten noch schnell eine Zigarette, und denn fingen wir mit der Grundpflege an. Ich als Schüler habe hatte zu der Zeit meine "feste Runde".
Und wie jeden Morgen kam ich bei Herr P. rein, ich machte das kleine Licht und sein Radio leise an, und ließ ihn erstmal wach werden, da er es so gewohnt war. Ich ging leise wieder raus, und wusch noch einen anderen Bewohner! Denn kam ich ich wieder zu ihm und bereitete alles für die Morgenpflege vor. Ich stellte die Waschschüssel auf den Nachtschrank und wollte ihm guten Morgen sagen. Ich fasste seine Hand an, und stellte fest das er Tod war. Er lag ruhig und entspannt in seinem Bett, ohne ein schmerzverzehrtes Gesicht und war Tod. Ich ging aus dem Zimmer, hollte tief Luft und ging nochmal rein. Da habe ich die Vitalzeichen gemessen und da war nichts mehr zu machen. Ich informierte die Fachkraft, konnte ihr es aber nicht in Worten sagen, weil mir die Sprache weg blieb, und hatte ihr es in Zeichensprache irgendwie erklärt. Die Ärztin wurde gerufen damit sie den Totenschein ausfülle und sie kam denn auch nach einer Stunde. Ich mußte mit der Fachkraft und der Ärztin zu dem Verstorbenen Herr P. !
Es ging alles gut und es war alles normal. Danach wuschen die Fachkraft und ich Herr P. und zogen ihm schöne Sachen an, und ich ging nochmal alleine zu ihm rein, und verabschiedete mich von ihm. Mir viel es nicht leicht obwohl es mein nicht mein "erster Toter" war. Den Tag war ich so down, und meine Kolleginnen gaben mir Kraft, boß im Endeffekt bin ich denn früher gegangen den Tag.

Im nach hinein, habe ich gemerkt warum mich das so extrem traf, ich habe meine persönliche Grenze nicht eingehalten, denn Herr P. ist wie mein Opa, so nach der gleichen Art und Weise.

Seitdem versuche ich es besser zu machen. Ich mache den Job sehr gerne. Bloß manchmal bin ich ein wenig zu weich. Warum auch immer.

Lieben Gruß Ralf



Kira-Sophia
Beiträge: 71
Registriert: Fr 31. Okt 2008, 22:40

AW: Bew.verstorben

Beitrag von Kira-Sophia »

Hey,

Trauer ist normal, es ist auch normal, daß Du einen Bew. mehr ins Herz schließt wie einen anderen.

Ganz schlimm war mal, da hatte sich ein Bew. suizidiert, ich war im Dienst und hab es hautnah erlebt( zum Glück nicht gefunden..), also das Ganze mit Heimleitung, Kripo...
An dem Tag hab ich auch total geheult..!

Und Ekel ist auch normal! Wenn sich einer übergibt, da kann ich auch nicht mit um....
Ganz schlimm war letztens, ein Bew. leert seine Nase am Tisch aus, aber ohne Taschentuch, in die Hand und das schmiert er an die Kaffeetasse...da bin ich raus, es würgte mich....

Ich glaub da hat jeder so seine persönlichen "Ekekgrenzen", auch das ist normal

LG Kira-Sophia



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