Pflege-Selbsthilfe - eine Alternative zu Pflegeheimen?

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lutztischer
Beiträge: 4
Registriert: Do 13. Feb 2014, 13:34

Pflege-Selbsthilfe - eine Alternative zu Pflegeheimen?

Beitrag von lutztischer »

Der Einsatz von Pflege-Selbsthilfe-Mitteln

Hallo Ihr,

habe keinen passenden Forenthread gefunden, um meinem Thema kund zu tun. Als Pflegedienstleister wird dieses, rein aus der finanziellen Sicht, sicherlich ein wenig komisch klingen. Jedoch haben auch wir abundzu unsere menschlichen Seiten!

Ich möchte dieses Thema gerne mit euch diskutieren.

Doch zunächst einmal ein Themenüberblick:

In Würde altern: Hilfe zur Selbsthilfe

Viele Senioren stemmen sich gegen den Umzug in ein Pflegeheim, auch Angehörige haben oftmals Bauchschmerzen. So geht das oftmals, falsche Gerücht um, solchen Einrichtungen mangelt es den Fachkräften an zeitlichen Spielräumen für Menschlichkeit. Daraus resultieren immer mehr Menschen, dass das Pflegeheim nichts für sie sei, auch wenn ich als PDL sicher anders denke, verstehe ich trotzdem die Argumentation, sich ein anderes Altern zu wünschen - ein selbstbestimmteres. Viele Familien rüsten daher die Wohnungen ihrer pflegebedürftigen Angehörigen mit Alltagshilfen aus. So werden Treppenlifte verbaut, Wanneneinstiegshilfen, und viele weitere Mittel. Hinzu kommt eine ambulante Pflegehilfe, die alle paar Tage mal nach dem Rechten sieht und zusätzliche Unterstützung leistet.

Auch die sogenannten "Pflege-Wgs" finden immer größeren Anklang. "In geräumigen Wohnungen betreuen ausgebildete Fachkräfte die Senioren. Die Intensität der Betreuung lässt sich leicht auf den jeweiligen Bedarf abstimmen. Die Bewohner verbringen ihren Lebensabend damit in einem vertrauten, da übersichtlichen Umfeld. " heißt es hier.

Soweit ein kleiner Themenanriss. Zur Diskussion sei nun gestellt, welche persönlichen Erfahrungen ihr gemacht habt. Ob ihr gegenüber dem Pflegeheim Vor und Nachteile seht? Welche Tücken das Konzept bieten kann, welche Maßnahmen man treffen muss, ob man von einem "natürlicheren" und menschenwürdigeren Altern sprechen kann, oder ob das ganze Konzept hinfällig ist!

´Liebe Grüße Lutz!



oLove
Beiträge: 67
Registriert: So 24. Okt 2010, 21:21

AW: Pflege-Selbsthilfe - eine Alternative zu Pflegeheimen?

Beitrag von oLove »

Hallo Lutz,
ich denke das Hauptproblem ,um eine menschenwürdige Pflege im Alter, bei
Behinderung oder Krankheit ist der Pflegeschlüssel, die Größe einer Einrichtung und die Bürokratie.Da Du selbst wohl in einem Hospiz arbeitest,wirst Du ja wissen
wie es mit der Zeit für Menschlichkeit aussieht.Bei uns im Hospiz ist Platz für 10
Menschen - es sind (ausser zur Nacht) immer mind.2PFK + 1HW + Ehrenamtliche da,manchmal noch Praktikanten und Angehörige( die sich wenn
sie lang genug da sind,auch um andere Bw kümmern) und so ist auch eine menschenwürdige Pflege ,als auch eine menschewürdige Arbeit machbar.
Wohnbereiche für 30 Bw und 2 Pk(1PFK+1PHK)+ztw.Hw sind m.M. schon von
Grund auf menschenunwürdig, da können die PKs noch so viel Gutmeinen, die kommen ganz schnell an ihre Grenzen und wenn dann noch eine rießengroßesuperwichtige Dokumentation wartet, die behauptet nur was dokumentiert ist,ist auch gemacht- wird halt oft nur dokumentiert und nicht gemacht-für wen ?-nicht für den Menschen,sondern für die Kassen.
Lg O



lutztischer
Beiträge: 4
Registriert: Do 13. Feb 2014, 13:34

AW: Pflege-Selbsthilfe - eine Alternative zu Pflegeheimen?

Beitrag von lutztischer »

Hallo oLove,

ich sehe es auch als ein riesen Problem. Ja das ist richtig! Insbesondere in einem Hospiz, ist der stattfindene menschliche Umgang wichtig! Wir habenzeitweilig Platz für 18 + 2 "Gast- und Notfall"- Räume (bis jetzt aber noch nie vorgefallen)

Gerade mir sind oftmals die Hände gebunden, zu wenig Personal für zu viele Patienten. Dinge werden nur noch im Akkord runtergearbeitet, was nicht bedeutet, dass dabei die Qualität zu kurz kommt! Unterstützung von der Kasse kommt wenig bis gar nicht hinsichtlich dieser Perspektive und neues Personal ist rar, besonders Personal, dass sich mit dieser Thematik auseinander setzen will.

Leider ist die Personal Besetzung nicht proportional zur Qualität der Pflege. Derzeit haben wir zur Spätschicht 3PFK + 1 - 2 ehrenamtliche + einen Arzt auf "Abruf" + eine Pflegedienstleitung, die zur Tagesschicht immer als Ansprechpartner vohanden ist.

Pflege in Deutschland hat seine Höhen, aber auch viele Tiefen. Leider auch oftmals nicht richtig disktutiert und viel zu selten im Kopf der Menschen - auch wenns am Ende jeden betrifft!

Gruß Lutz



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