Wir sind zu einer Familie zusammengewachsen

Bietet Pflegebedürftigen, Angehörigen, Mitarbeitern, ehrenamtlich Engagierten, Berufsbetreuern und allen die Zeuge von Verletzungen der Menschenwürde sind, die Möglichkeit darüber zu berichten sowie Rat und Unterstützung einzuholen. Positive Beispiele und Vorbildhaftes kann hier ebenfalls hervorgehoben werden.
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johannes
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Wir sind zu einer Familie zusammengewachsen

Beitrag von johannes »

Ich denke, wir haben das Ziel einer menschenwürdigen Pflege erreicht.

Einer unserer Bewohner kam ins Krankenhaus. Nicht nur die Mitarbeiter, auch fast alle Bewohner beteiligten sich an einer Genesungskarte, die sie mit viel Liebe gestalteten und gaben sie mir mit. Eine Bewohnerin wurde in den letzten Tagen immer stiller, etwas bedrückte sie. Es dauerte eine Weile, bis sie sagte, sie wolle den Patienten im Krankenhaus besuchen.

Nun wollen alle zusammen ein Bild machen, auf dem sie ihm zuwinken und gute Besserung wünschen.

Ich war jetzt mit meiner Frau im Urlaub. Eine Bewohnerin hat ein Bild gemalt und einen Text dazu geschrieben, der uns zu Hause willkommen heißt. Auch hier haben fast alle Bewohner unterschrieben. Dieses haben sie uns bei unserer Ankunft überreicht.

Eine Bewohnerin gehört zu den Zeugen Jehova. Sie besucht alle Gottesdienste, die wir im Hause haben. Für einen ZJ eigentlich eine Unmöglichkeit. Nun wollten ihre Glaubensgenossen sie aus unserem Hause wegholen, weil sie Angst um eines ihrer Schäfchen haben. Sie haben dazu extra deren Kinder aufgesucht und wollten sie dazu bewegen, diese Bewohnerin hier wegzuholen. DIch denke, wir haben das Ziel einer menschenwürdigen Pflege erreicht.

Ich war jetzt mit meiner Frau im Urlaub. Eine Bewohnerin hat ein Bild gemalt und einen Text dazu geschrieben, der uns zu Hause willkommen heißt. Auch hier haben fast alle Bewohner unterschrieben. Dieses haben sie uns bei unserer Ankunft überreicht.

Eine Bewohnerin gehört zu den Zeugen Jehova. Was für einen ZJ eigentlich eine Unmöglichkeit ist, sie besucht alle Gottesdienste, die wir im Hause haben. Die ZJ haben wohl Angst, dass diese Bewohnerin ihnen untreu werden könnte und wollten sie aus unserem Hause entfernen. Dazu haben sie sich hinter die Angehörigen geklemmt, dass diese das veranlassen sollten. Dabei fühlt sie sich hier pudelwohl und will nicht weg. Die Angehörigen haben sich dagegen verwahrt.

Von unseren 17 Bewohnern sind 14 nach landläufiger Auffassung dement. Eine Bewohnerin sagte bei ihrem Einzug als Erstes: "Ich bin dement!", als wollte sie sagen, ich hab Sonderstatus. Als ich ihr sagte, dass sie nicht dement ist, sondern einfach nur alt und das Recht habe, auch mal was zu vergessen, schaute sie mich erst verblüfft an. Aber mittlerweile weiß sie auch, dass sie einfach nur alt ist. Sie darf etwas vergessen!

Ja, wir sind mittlerweile eine große Familie und halten zusammen. Es ist eine Wonne zu beobachten, wie sich unsere Bewohner gegenseitig helfen und damit auch den Mitarbeitern ihre schwere Aufgabe leichter machen. Ja, ich bin stolz auf unsere Bewohner und auf meine Mitarbeiter!

So, das musste auch mal gesagt werden. http://www.altenpflege-heute.com


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