Stuhlinkontinenz

[soschu]

Mein Vater - 93 Jahre - lebt seit Januar 2015 in einer Einrichtung für betreutes Wohnen. Seit einigen Monaten und Stürzen ist seine Beweglichkeit sehr eingeschränkt und er sitzt inzwischen im Rollstuhl. Erschwerend kommt eine fortgeschrittene Demenz hinzu. Als Folge finden sich nun regelmäßig Spuren der Stuhlinkontinenz in seiner Wäsche, um die ich mich selbst kümmere, trotz entsprechender Windeln. Was mich aber am meisten stört, dass das Pflegepersonal offensichtlich seine Handtücher und Waschlappen zum Beseitigen dieser deutlichen Spuren verwendet und diese dann verschmutzt einige Tage im Wäscheeimer liegen, da ich - beruflich bedingt - die Wäsche nur einmal pro Woche abholen kann. Ist es normal, Pflegebedürftige so zu reinigen? Sind dafür nicht evtl. Papiertücher o.ä. vorgesehen? Von den ursprünglich reichlich vorhandenen Waschlappen sind mittlerweile die meisten verschwunden, ich muss immer wieder nachkaufen.

[silberfee47]

hallo,
um um deine frage zu antworten:
[QUOTE Ist es normal, Pflegebedürftige so zu reinigen? Sind dafür nicht evtl. Papiertücher o.ä. vorgesehen? ][/QUOTE]

NEIN - das ist nicht normal.

in den meisten Einrichtungen gibt es einmal-Tücher. !!!

versuche bitte die Sachlage bei der zuständigen kraft - ggf. höhere Instanz - zu klären.....

desweiteren werden hier bestimmt noch einige antworten kommen....

alles liebe für deinen vater... und dir viel kraft

[Benutzer 10209 gelöscht]

Über das Inkontinenzmaterial (Windeln) sollte man auch mal sprechen.
Wenn die Oberbekleidung/Hose verschmutzt ist, kommen 3 Optionen in Betracht:
- Das Inko-mat. passt von der Größe oder vom Material her nicht.
~~~ Alternatives Mat. bestellen (lassen). ~~~
- Der Wechsel wird nicht sorgfältig durchgeführt.
~~~ Gespräch mit Wohnbereichs- oder Pflegedienstleitung. ~~~
- Der Patient manipuliert selber "am Ort des Geschehens".
~~~ Geschlossene Oberbekleidung (Overall) erwägen. ~~~

"Schietige" Wäsche brauchst Du Dir sicher nicht bieten lassen:
Du hast (als gesetzlicher Betreuer) das gute Recht, den Hygieneplan der Einrichtung einzusehen. (Alle anderen Standards auch.)
Wenn der Laden mit seiner derzeitigen Handlungsweise gegen seine eigenen Richtlinien verstösst ("potentiell infektiöses Material wird zunächst desinfiziert.").... Darauf kannst Du sie festnageln.
Grundlage : TRBA 250

Im Zweifel in den sauren Apfel beissen, und die Wäschepflege abgeben.---
Hast doch selber genug zu tun.

[Benutzer 1685 gelöscht]

Hallo,

wir nutzen für die Intimpflege/-wäsche generell Einmalmaterial.

Hast du die Pflegekräfte vor Ort mal darauf angesprochen?

Eine weitere Möglichkeit wäre, das du nur noch die Oberbekleidung wäscht, Unterwäsche und Handtücher/Waschlappen durch die Einrichtung versorgen lässt, dies ist ja in den Heimkosten enthalten. Dann brauchst du auch keine Waschlappen mehr nachkaufen, die stellt normalerweise die Einrichtung.
Solltest du dies in Betracht ziehen, mache mit den Mitarbeiterin vor Ort eine Bestandsliste. Wenn dann was weg kommt, muss die Einrichtung dies ersetzen.


Hallo Elfriede,
wie soll das denn deiner Meinung nach mit dem desinfizieren in der Praxis laufen?

sophie

[Benutzer 204 gelöscht]

dies ist ja in den Heimkosten enthalten

Hier geht es um betreutes Wohnen.Nicht um die Versorgung in einem Heim.
Zur pflegerischen Versorgung muß ein Vertrag mit einem PD abgeschlossen werden .Die MA des PD sind aber nicht rund um die Uhr in der Wohnung .

@soschu : wäre es nicht überlegenswert den Vater in vollstationäre Pflege zu geben ? Da ist wenigstens gewährleistet das er 24 h von Pflegekräften versorgt.

LG

[soschu]

Zunächst mal herzlichen Dank für die Resonanz und die vielen Tipps. Habe jetzt wenigstens etwas in der Hand, um entsprechend vorgehen zu können.
Zum Thema Wechsel:
In der Einrichtung ist ein Pflegedienst ständig vor Ort. Mein Vater wird tagsüber in der Tagespflege betreut, wie intensiv kann man nur schwer kontrollieren. Ein Wechsel in ein "normales" Pflegeheim ist auf Grund mangelnder freier Plätze ziemlich aussichtslos. Die Einrichtung, in der mein Vater lebt, ist zudem auf dem Land. Dort ist das Angebot sowieso nicht so groß und München hat selbst genügend Vormerkungen.